Jasmuheen
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Jasmuheen (Duft der Ewigkeit), * 1957, mit bürgerlichem Namen Ellen Greve, einzige Tochter norwegischer Auswanderer, ist eine australische Esoterikerin und Seminarleiterin für esoterische Inhalte, die sie laut eigener Behauptung als Pressesprecherin der „Großen Weißen Bruderschaft“ medial von dessen Mitglied, dem 1784 verstorbenen Grafen von Saint Germain empfängt.
Vorwiegend in der Zeit von 1997 bis ca. 2000 wurde sie besonders im deutschsprachigen Raum als Erfinderin der „Lichtnahrung“ (auch Breatharianismus oder „Liquidarismus“) bekannt. Es handelt sich um eine Ernährungsweise, die nur Flüssigkeitsaufnahme, doch keine feste Nahrung erlaubt. Jasmuheen behauptete ursprünglich, sie selbst käme sogar ohne Nahrung und ohne Flüssigkeit aus. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie erst durch eine Reportage des australischen Fernsehens bekannt, in der sie aus Anlass der bis zu diesem Zeitpunkt bekanntgewordenen drei Todesopfer dieser Ernährungsweise interviewt wurde. Nach dem Interview stimmte Jasmuheen einem Selbstversuch unter kontrollierten Bedingungen zu, der jedoch abgebrochen wurde, als Jasmuheen lebensbedrohliche Symptome des Verdurstens zeigte.
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[Bearbeiten] Nahrungslosigkeit
Jasmuheen behauptet, sich seit 1993 ausschließlich von Prana zu ernähren. Diese so genannte Nahrungslosigkeit[1] wird von ihr als Lichtfasten bezeichnet. Nach mehreren Zwischenfällen, bei denen sie entgegen ihren Behauptungen bei Mahlzeiten gesehen wurde gab sie an, ob sie Nahrung zu sich nähme sei für ihre Lehre irrelevant. Schon immer hatten Besucher berichtet, ihre Küche sei stets voller Nahrungsmittel gewesen - die Nahrung sei für ihren Mann, hatte Greve angeführt.
[Bearbeiten] Der so genannte Lichtnahrungsprozess
Lichtnahrungsgläubige behaupten, es gebe im deutschsprachigen Raum 5.000 - 6.000, weltweit insgesamt 8.000 - 9.000 Personen, die sich vorwiegend im Zeitraum von 1997 bis 2000 dem rigorosen dreiwöchigen 'Lichtnahrungsprozess' (LNP) zur einleitenden Nahrungsumstellung unterzogen hätten, den Jasmuheen in ihrem Erstwerk „Lichtnahrung“ propagierte und als Experiment einer süßen Revolution bezeichnete. [2] Alle Probanden mussten schließlich wieder zu normalen Essgewohnheiten zurückkehren, obwohl ca. 2 Prozent davon behaupten, auch nach ihrer initiatorischen Rückzugsphase über einen mehrmonatigen Zeitraum nahrungsfrei im Sinne von Greve [3] gelebt zu haben oder zu leben.[4]
Im Herbst 1999 berichtete die Presse, ausgelöst durch einen FOCUS-Artikel[5] von 3 Todesfällen in Verbindung mit dem LNP - in Deutschland (bereits 1997), Schottland und Australien. Die Betroffenen hatten sich allein oder mit Begleitung dem Nahrungsentzug nach den Vorgaben des Buchs von Jasmuheen ausgesetzt. Vermutlich starben sie anhand des in der ersten LNP-Woche geforderten kompletten Flüssigkeitsentzugs an den Folgen von Organversagen und Austrocknung.[6] Ein australisches Gericht erteilte im Jahr 2000 dem zuständigen Prozessbegleiterpaar der 59-jährigen Australierin Lani Morris, die einen Hirnschlag und Nierenversagen erlitten hatte, eine Haftstrafe wegen Totschlags. Jasmuheen wies eine Mitverantwortung an dieser tragischen Entwicklung zurück und behauptete über ein Opfer: „Sie war nicht integer und hatte auch nicht die richtige Motivation.“ Obwohl auch die Zeitschrift Esotera verkündet hatte, ein Toter sei nicht zu viel angesichts der Befreiung der Welt von Hunger, kam es doch zu massiver Kritik aus unterschiedlichen Lagern weltweit, und Greve schwenkte allmählich auf den sanften Weg zur Lichtnahrung um, den sie 2004 in Buchform vorstellte.
Prinzipiell ist es möglich, über einen sehr langen Zeitraum hinweg die zum Leben notwendigen Nährstoffe und Kalorien über Flüssigkeiten (Fruchtsäfte, Suppen) zu sich zu nehmen; der völlige Verzicht auf Trinkwasser führt jedoch innerhalb weniger Tage zu einer lebensbedrohlichen Situation, wie Jasmuheen während eines von Kamerateams überwachten Selbstversuchs am eigenen Leib feststellen musste, als sie zunehmend dehydrierte (austrocknete). Die Ärzte, die das deutsche Todesopfer nach dessen Zusammenbruch kurz vor dem Tod betreuten, sagten aus, der Patient habe ausgesehen wie aus einem Konzentrationslager.
[Bearbeiten] Misslungener medienunterstützter Selbstversuch
Im Jahr 2000 willigte Jasmuheen ein, sich einer medizinisch begleiteten Testwoche des Lichtfastens ohne Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr zu unterziehen, die von der australischen Fernsehsendung »60 Minutes«[7] veranstaltet wurde. In einem Hotelzimmer wurde die von der Außenwelt isolierte Probandin rund um die Uhr gefilmt.[8] Am fünften Tag wurde der Versuch bereits durch die begleitende Ärztin aufgrund der Dehydrierung und des rapiden Gewichtsverlusts gegen den Willen der Probandin abgebrochen. Jasmuheen gab an, sich aus Arroganz und Naivität zu dem Test verleiten lassen zu haben, rückte jedoch erst viel später von ihren für Kunden potentiell tödlichen Behauptungen ab. [9]
[Bearbeiten] Kursänderung
Weitere medizinisch überwachte Projekte zum Nachweis der Nahrungslosigkeit, ob an Gruppen, wie ursprünglich von ihr als 33-tägiges Großexperiment geplant, oder an ihr selbst durchgeführt, hat sie zurückgezogen bzw. abgewiesen, so auch James Randis Angebot im Juli 2005. Der Gründer der US-amerikanischen Skeptikervereinigung James Randi Educational Foundation wollte die von ihr behauptete nahrungslose Lebensweise unter kontrollierten Bedingungen überprüfen und hatte für den erfolgreichen Test ein Preisgeld von 1 Million US-Dollar ausgesetzt.
Jasmuheen behauptet auch, dass ihre DNA aus zwölf statt wie bei allen anderen Lebewesen nur aus zwei Strängen besteht. Die Australian Skeptics hatten ihr zur Überprüfung dieser Aussage 30.000 Australische Dollar für einen Bluttest angeboten. In einem Interview erklärte sie, sie müsse darüber nachdenken, verstünde aber nicht die Relevanz dieses Tests für ihre Behauptung. [10]. Die James Randi Educational Foundation erhöhte die Summe für den Bluttest auf über eine Million US-Dollar. [11] Bis heute hat sie diesen Bluttest weder durchführen lassen, noch ist sie von ihrer Behauptung abgerückt, ihre DNA habe zwölf Stränge.
Nach erfolgter Kursänderung ihrer Lehrinhalte teilte die Australierin in einem Interview im Sommer 2006 mit: Die Diskussion, ob sie [Jasmuheen] nun esse oder nicht, sei belanglos.[12] Jasmuheen bleibt weiterhin alle Belege für sämtliche ihrer Behauptungen schuldig. Auch prinzipielle Fragen, beispielsweise, warum sie ihre Lehren nur gegen Honorar in den wohlhabenden Erstweltländern verkünde und nicht in hungerleidenden Gebieten Afrikas, bleiben stets unbeantwortet.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Literatur von und über Jasmuheen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jasmuheen: Lichtnahrung. Koha-Verlag ISBN 3-929512-26-2 (1997)
- Jasmuheen: In Resonanz - Das Geheimnis der richtigen Schwingung. Koha-Verlag ISBN 3-929512-28-9 (1998)
- Jasmuheen, Jeff: Bliss - Biofelder und Glückseligkeit. Koha-Verlag ISBN 3-936862-00-1 (2002)
[Bearbeiten] Erfahrungsberichte von LNP-Absolventen
- 11 Autoren, Jasmuheen (Vorwort): Der Lichtnahrungsprozeß Erfahrungsberichte. Koha-Verlag (Heyne) ISBN 3-453-70006-6 (1999/2004)
- Werner, Michael; Stöckli, Thomas: Leben durch Lichtnahrung. Der Erfahrungsbericht eines Wissenschaftlers. At-Verlag ISBN 3-038002-29-1 April 2005
- Leben ohne essen und trinken. Ist Lichtnahrung möglich? Report über einen 4-wöchigen LNP-Selbstversuch von Marco Rettstadt, ab August 2005
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ Definition von Asitie = Nahrungslosigkeit [1]
- ↑ Zitat Greve: […]weil die Meister mit einem ganz bestimmten Menschentyp experimentieren wollten. Magazin ELRAANIS Nr. 6, S. 13, Ende 1999.
- ↑ Leben ohne Essen und Trinken Seminar-Eindrücke und Kurzinfos über Menschen nach dem 21-Tage-Einweihungsprozeß in Pranaernährung, Bärbel Mohr, Sonnenwind Herbst 1998 [2]
- ↑ Buszia Wucher - ein Leben ohne Essen und Trinken. Bericht von Brigitte Rondholz, November 1999 [3]
- ↑ Licht, Luft und Leichen FOCUS Nr. 29 8/1999 Artikelsammlung zum Thema Lichtnahrung der Aktion für Geistige und Psychische Freiheit (AGPF), Sektenwarnung [4]
- ↑ 3 Todesfälle im Zusammenhang mit dem 'Lichtnahrungs-Kult' , Tom Walker und Judith O'Reilly in THE SUNDAY TIMES, 26. September 1999 -- BRITAIN (engl.) [5]
- ↑ Google-Video über Jasmuheens medizinisch und TV-kamera-überwachte LNP-Testwoche (engl.) [6]
- ↑ Fresh-air dietician fails TV show's challenge Yahoo News, 25. Oktober 1999; von Kultbeobachtungsorgan RickRoss.com; Yahoo-Bericht über die ärztlicherseits vorzeitig abgebrochene Lichtfasten-Testwoche mit Jasmuheen und dem TV-Sender 60 Minutes (engl.) [7]
- ↑ Magazin ELRAANIS Nr. 7, S. 5-6, 2000
- ↑ Correx Archive; ca. 5 Min. Webradio-Interview mit Jasmuheen (engl.) [8]
- ↑ Archiv der James Randi Educational Foundation vom 1. Juli 2005 (engl.) [9]
- ↑ Die Stimme des Herzens, Ute Thomsen in »Lichtfokus« Nr. 15, S. 21, Herbst 2006
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite von Jasmuheen (engl.)
- Interview mit Jasmuheen Jill Möbius (2006)
[Bearbeiten] Differenzierende Weblinks
- Die totale Askese á la Jasmuheen. Leben von Licht, Luft und Liebe Esotera, 4/1999
- Lichtnahrung (Inedia) - Suchttendenzen SpiritualWiki
[Bearbeiten] Kritische Weblinks
- Lichtnahrung Jasmuheens Online-Lexikon Paramedizin Roland Ziegler 10/2000
- Rolf Degen: Den Löffel ganz abgeben! in: TABULA 02/2003
Personendaten | |
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NAME | Jasmuheen |
ALTERNATIVNAMEN | Greve, Ellen |
KURZBESCHREIBUNG | Australische Esoterikerin |
GEBURTSDATUM | 1957 |