Jiří Pelikán
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Jiří Pelikán, (* 7. Februar 1923 in Olomouc, Tschechien, † 26. Juni 1999 in Rom) war ein tschechischer Publizist, im Prager Frühling bedeutsamer kommunistischer Politiker, später Abgeordneter des Europaparlaments für die Sozialistische Partei Italiens.
Schon 1939 wurde Jiří Pelikán Mitglied der im Exil tätigen Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Nach dem 2. Weltkrieg engagierte er sich für den Wahlsieg der Kommunisten in seiner Heimat. Von 1963 bis 1968 war er Direktor des Tschechoslowakischen Fernsehens. In dieser Funktion und als Abgeordneter des Tschechslowakischen Parlaments trug er wesentlich zum Prager Frühling bei und wurde einer seiner Protagonisten. Nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts am 20. August 1968 in Prag organisierte er den publizistischen Widerstand. Deshalb musste er nach dem endgültigen Sieg des reformfeindlichen Flügels der KSČ unter Gustav Husak 1969 die Tschechoslowakei verlassen und fand politisches Asyl in Italien. Dort trat er der Sozialistischen Partei Italiens bei und war für diese von 1979 bis 1989 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Nach der Samtenen Revolution in seiner tschechoslowakischen Heimat gehörte er von 1990 bis 1991 dem Konsultativrat des Staatspräsidenten der ČSFR, Vaclav Havel an.
1999 verstarb Jiří Pelikán in Rom nach langer Krankheit.
Pelikán war mit der tschechischen Schauspielerin Jitka Frantova verheiratet, die im Westen vor allem durch die ORF-Serie "Das Ende der Großen Ferien" bekannt wurde.