Johan Gottschalk Wallerius
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Johan Gottschalk Wallerius (* 11. Juli 1709 in Stora Mellösa, Närke, Schweden; † 16. November 1785 in Uppsala, Schweden) war ein bedeutender Chemiker und Mineraloge des 18. Jahrhunderts.
1749 betrat er als erster den neu eingerichteten Lehrstuhl für Chemie an der Universität Uppsala. Zwei Jahre später prägte er die mittlerweile etablierte begriffliche Unterscheidung der Wissenschaften in eine reine und eine angewandte Form. Auf die Chemie bezogen schuf er das Begriffspaar der chemia pura und der chemia applicata. Damit gelang ihm ein wichtiger Schritt, die bis dahin abschätzig als "rein handwerklich" und "schmutzig" verpönte Chemie sowohl universitär als auch gesellschaftlich aufzuwerten.
Die historische Bedeutung dieser Unterscheidung wird nur auf dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche während der Aufklärung deutlich, in der das alte, rein geistige Wissenschaftsideal einem neuen, bürgerlichen Wissenschaftsbegriff wich. Der Gedanke einer praktischen Wissenschaft vertrug sich besser mit den neuen rationalen Ideen eines "aktiven Fortschritts" und der Gemeinnützlichkeit des Wissens, als die bis dahin übliche scharfe Trennung von reiner Wissenschaft und Kunst. Wallerius hatte dadurch einen erheblichen Anteil an der Lösung des Methodenstreits im 18. Jahrhunderts über die neue Legitimation der Wissenschaften.
Personendaten | |
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NAME | Wallerius, Johan Gottschalk |
KURZBESCHREIBUNG | bedeutender Chemiker und Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1709 |
GEBURTSORT | Stora Mellösa, Närke, Schweden |
STERBEDATUM | 16. November 1785 |
STERBEORT | Uppsala, Schweden |