Johann Boumann

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Jan Bouman (* 28. August 1706 in Amsterdam; † 6. September 1776 in Berlin) war ein holländischer Baumeister.

[Bearbeiten] Leben

Jan Bouman wurde als Sohn des Zimmermanns Michiel Bouman (* 1670; † nach 1732) geboren. Ca. 1722 bis 1730 erhielt er eine Ausbildung zum Schiffszimmerermeister und Zimmerermeister mit der Berechtigung, eigenständig Häuser bauen zu dürfen. 1732 heiratete er in Amsterdam Anna Johanna van Lohuijsen (1713-69).

Im gleichen Jahr wurde er nach Potsdam berufen, um dort im königlichen Auftrag u. a. das Holländische Viertel zu errichten. Dort hat er seinen Namen in Johann Boumann geändert. Begleitet wurde er von seinem Bruder Dirck (Dietrich; * 11. September 1713; † 10. Februar 1776 in Potsdam), der ebenfalls Zimmerermeister war. Ca. 1735 folgte sein Bruder Abraham (* 25. Februar 1709 in Amsterdam; † um 1741 in Potsdam), der sich als Goldschmied in Potsdam niederließ. Dircks Tochter aus zweiter Ehe, Maria Catharina (1760-1813), war mit Johann Jacob Krutisch (* 16. Januar 1749 in Hochstedt, Hessen-Kassel; † 20. November 1817 in Potsdam) verheiratet, der 1773-1817 Hofgärtner der Sanssouci-Melonerie war.

Jan Bouman wurde zum Schlosskastellan ernannt und war im Stadtschloss untergebracht. Nach dem Regierungsantritt König Friedrichs II. konnte sich Jan Bouman vor Aufträgen nicht mehr retten. 1747–50 schuf er den alten Berliner Dom und erneuerte die Gebäude der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Zwischen 1748 und 1753 errichtete er in Berlin für Prinz Heinrich von Preußen ein Palais, das heute das Hauptgebäude der Humboldt-Universität beherbergt. Ab 1748 war Jan Bouman als Oberbaudirektor im Potsdamer „Baucomtoir“ der königlichen Bauvorhaben tätig. 1752 schuf erdas Berliner Tor und im darauffolgendem Jahr das Alte Rathaus in Potsdam.

1755 ernannte ihn der König zum Oberbaudirektor für seine Bauaufgaben in Berlin und Potsdam, wozu er nach Berlin umzog. Nach 1763 erweiterte er das Schloss Schönhausen, den Sommersitz der preußischen Königin. Sein letzter großer Auftrag war der Bau der Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin, die er nach dem Entwurf von Jean Laurent Legeay 1770–73 vollendete.

Zu Jan Boumans sechs Kindern aus erster Ehe gehörten Michael Philipp Boumann und Georg Friedrich von Boumann (* 27. November 1737; † 1812 oder 1817), der nach Artillerieoberst Baumeister und Architekt wurde, in der Nachfolge seines Vaters kurzzeitig Oberbaudirektor war und 1801 geadelt wurde. Der Philologe und Schriftsteller Dr. Ludwig von Boumann (* 20. Februar 1801; † 14. Dezember 1871) war sein Sohn. Jan Bouman heiratete 1772 in Berlin in zweiter Ehe Maria Louisa Elisabeth Donner (* 28. August 1706 in Amsterdam), die Witwe des Kaufmanns Konrad Heinrich Gottfriedt Donner.

Auch wenn Boumans spätbarocker Baustil eine unverwechselbare Nüchternheit und Strenge zeigt, war er doch anderen Architekten wie z. B. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff ebenbürtig. Viele von Knobelsdorffs Entwürfen wurden von Jan Bouman realisiert.

Im Alter von 70 Jahren starb Jan Bouman am 6. September 1776 in Berlin und wurde in einem Seitengewölbe der Parochialkirche beigesetzt.

Es gibt ein Jan Bouman Haus in Potsdam im Holländischen Viertel, das wegen seines großen Bestands an originaler Bausubstanz (von 1735) der Öffentlichkeit als Museum zugänglich ist. Im Herbst 2006 wird dort die Ausstellung „300 Jahre Jan Bouman“ gezeigt.

[Bearbeiten] Literatur

• Paul O. Rave: Die Residenzstadt Potsdam. Berichte und Bilder, Atlantis-Verl., Berlin 1933

Personendaten
NAME	Boumann, Johann
KURZBESCHREIBUNG	niederländischer Baumeister
GEBURTSDATUM	28. August 1706
GEBURTSORT	Amsterdam
STERBEDATUM	6. September 1776
STERBEORT	Berlin