Johann III. von Rosenberg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann III. von Rosenberg (nach der Ernennung zum Großprior auch Johann von Strakonitz tschechisch Jan III. z Rožmberka auch Jan ze Strakonic) (* 24. November 1484; † 29. Februar 1532; eine Minderheit der Historiker nennt 27. und 22. Februar) war ein Adeliger aus dem Hause Rosenberg.
[Bearbeiten] Leben
Nach dem Tod von Peter IV. von Rosenberg brach in der Familie Streit um sein Testament aus. In diesem wurde Johann als einer der Hauptbegünstigten aufgeführt. Teile des Familienvermögens vermachte Peter den Klöstern Schlackenwerth und Strahov sowie den verwandten Adelsfamilien Schwanberg und Helfenburg (z Helfenburka).
Johanns Brüder Jost, Heinrich und Peter legten beim höchsten Kämmerer des böhmischen Königreiches am 18. November 1523 Widerspruch ein und beantragten dieses Vermächtnis nicht in die Landestafel aufzunehmen. Dem gegenüber standen Ansprüche des vermeintlichen Mitverfassers und Burggrafen Zdeniek Lev von Rosental.
Johann befolgte das Testament seines Onkels. 1521 übernahm er die Funktion des Herrschers über das ihm zugedachte Familienvermögen und siedelte von Strakonitz nach Krummau um. Als 1524 Zdeniek von Rosental seines Amtes enthoben wurde, nutzten Johanns Brüder die Situation und wandten sich direkt an König Ludwig. Sie beantragten die Herausgabe der Höfe, die Johann geerbt hatte und die Übereignung an Heinrich, den rechtmäßig gewählten Nachfolger. Dem Antrag wurde im Juni 1524 entsprochen. Allerdings gab Johann die Herrschaft nicht freiwillig ab, seine Brüder mussten teilweise Zwang anwenden. In der zweiten Jahreshälfte kam es zur offiziellen Übergabe der Verwaltung an seinen Bruder Heinrich. Die Kämpfe um das Vermächtnis entflammten erneut 1526/1527. Schließlich einigten sich die Rosenberger mit ihren Miterben, indem sie diese auszahlten.
Nach dem Tod seines Bruders Heinrich übernahm wieder Johann die Geschicke der Familie. Inzwischen seit dem 19. November 1511 Großprior der Johanniter und als bedeutender Vertreter des böhmischen Adels gehörte er am 30. Januar 1527 der Delegation an, die bei Iglau den neuen König Ferdinand empfing. Bei der Krönung des neuen Königs am 24. Februar 1527 trug er gemeinsam mit Zdeněk von Rosental die königliche Krone, begleitet von seinen Brüdern Jost und Peter[1].
Kurz nach seinem Amtsantritt bat Ferdinand den Rosenberger für Ruhe in Kaaden zu sorgen. Hier erhoben sich lutheranische Anhänger gegen die katholischen Orden. Die Bürger besetzten die dortige Kirche und das Kloster der Johaniter und eigneten sich die Hälfte des Friedhofs an[2].
Nach seinem Tod übernahm sein Bruder Jost die Verwaltung des Familienvermögens.
[Bearbeiten] Quellen
- Anna Kubíková: Rožmberské kroniky
- Ottův slovník naučný
- František Palacký: Archiv český
- ↑ Norbert Heermanns Rosenbergsche Chronik
Personendaten | |
---|---|
NAME | Johann III. von Rosenberg |
ALTERNATIVNAMEN | Johann von Strakonitz, Jan III. z Rožmberka, Jan ze Strakonic |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Adeliger |
GEBURTSDATUM | 24. November 1484 |
STERBEDATUM | 29. Februar 1532 |