Johann IV. Roth
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Johann IV. Roth (auch: Johannes IV. Roth; * 30. November 1426 in Wemding im Ries; † 21. Januar 1506 in Neiße) war Bischof von Lavant und Fürstbischof von Breslau.
Der Sohn des Schuhmachermeisters Seyfried Roth studierte in Rom und in Padua, wo er 1459 Rektor der Juristen war und 1460 Dr. decretorum wurde. Danach bekleidete er ein Amt in der päpstlichen Kanzlei und trat dann nacheinander in die Dienste von König Ladislaus Postumus, Kaiser Friedrich III. und König Matthias Corvinus. Von seiner geistlichen Laufbahn ist bekannt, dass er 1464 Pfarrer in Sankt Georgen im Attergau, seit 1460 Domdechant in Passau und ab 1466 Domdechant in Breslau war.
In der Nachfolge Rudolfs von Rüdesheim, der auf den Breslauer Bischofsstuhl berufen wurde, wurde Johannes 1468 Bischof von Lavant.
Auf Druck von König Matthias Corvinus wählte ihn das Breslauer Domkapitel – mit dem er später ständig im Streit lag - zum Koadjutor. 1482, nach dem Tod seines Vorgängers, wurde er Fürstbischof von Breslau.
Obwohl er zeitweilig Oberlandeshauptmann war, hatte er immer wieder Spannungen mit den schlesischen Fürsten und der Stadt Breslau, die durch den herrschenden Antiklerikalismus verstärkt wurden.
Johannes war der erste Humanist auf dem Breslauer Bischofsstuhl und ein Freund der Künste. Er hielt mehrere Diözesansynoden ab und ließ Missale, Breviere und Gesangbücher drucken.
Nach seinem Tod wurde er im Breslauer Dom bestattet. Das von Peter Vischer d. Ä. geschaffene Epitaph soll das schönste Bischofsdenkmal Schlesiens sein.
[Bearbeiten] Literatur
- Neue Deutsche Biographie, Bd. 10, S. 481-482
Vorgänger |
Bischof von Lavant 1468-1482 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Bischof von Breslau 1482-1506 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Roth, Johannes IV. |
KURZBESCHREIBUNG | Fürstbischof von Breslau |
GEBURTSDATUM | 30. November 1426 |
GEBURTSORT | Wemding Nördlinger Ries |
STERBEDATUM | 21. Januar 1506 |
STERBEORT | Neisse |