José Varela
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José Enrique Varela Iglesias (* 17. April 1891 in San Fernando im Bezirk Cádiz; † 1951) war ein spanischer General.
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[Bearbeiten] Werdegang
Als Sohn einer Unteroffiziersfamilie schlug er 1909 die von ihm immer angestrebte militärische Laufbahn bei der Infanterie ein und wurde 1910 außerhalb der Reihe zum Gefreiten befördert. 1912 kam er an die Militärakademie von Toledo, an der er sich durch überdurchschnittliche Leistungen auszeichnete und welche er 1915 als Leutnant verließ. In den Aufständen im spanischen Protektorat Marokko erlangte der zum Oberleutnant aufgestiegene Varela für persönliche Tapferkeit zweimal die höchste spanische Auszeichnung, das Cruz Laureada de San Fernando. Während der bis 1927 andauernden Aufstände stieg er letztendlich bis zum Oberstleutnant auf. Gegen Ende der 20er Jahre studierte er in Deutschland, Frankreich und der Schweiz die dortige Organisation der Infanterie. Die zweite spanische Republik sah ihn als Oberst an der Spitze eines Marineinfanterieregiments. Von dieser Position wurde er 1932 nach dem gescheiterten Militärputsch des Generals Sanjurjo enthoben und inhaftiert. Obwohl er selbst nicht an dem Putsch teilgenommen hatte, wurde ihm seine Freundschaft zu General Sanjurjo zum Verhängnis. Während seiner Inhaftierung kam er mit dem Carlistenführer Manuel Fal Conde zusammen und half mit, die Carlisten für einen sich schon abzeichnenden Bürgerkrieg auszubilden. 1934 wurde er von der Schuld an der Beteiligung am versuchten Staatsstreich Sanjurjos freigesprochen und kam an die Kriegsschule in Madrid, an der er zum Brigadegeneral befördert wurde. Varela, der zeit seines Lebens bekennender Monarchist blieb, konnte sich nie mit der Republik anfreunden und war nach den blutigen Ausschreitungen gegen Adel und Klerus nach dem Wahlsieg der Frente Popular zu einer Beteiligung an einem erneuten Militärputsch bereit.
[Bearbeiten] Varela im spanischen Bürgerkrieg
In den ersten Tagen des Spanischen Bürgerkrieges leitete Varela die Operationen in Cádiz, später in Sevilla und im ganzen Westen und Norden Andalusiens. Berühmt wurde er durch die im September 1936 erfolgte Befreiung der in der Festung von Toledo eingeschlossenen nationalspanischen Soldaten, Frauen und Kinder, die dort drei Monate der Belagerung standhielten. Ende 1936 kämpfte er um Madrid, später verteidigte er erfolgreich Segovia und Brunete gegen rotspanische Angriffe. Zum Divisionsgeneral erhoben führte er 1937/38 die Operationen zur Rückeroberung von Teruel im Nordosten Spaniens und verblieb mit seinem Armeekorps bis Kriegsende an dieser Front.
[Bearbeiten] Wirken nach dem Bürgerkrieg
Bereits 1939 wurde Varela zum Heeresminister ernannt, eine Position, in der er mitwirkte, Spanien durch die kritischen Jahre des Zweiten Weltkriegs neutral zu halten. Auch wehrte er sich immer gegen eine Ideologisierung der Armee, was letztendlich 1942 seinen erzwungenen Rücktritt zur Folge hatte. Er wurde 1945 dennoch von Franco zurückgerufen, um die schwierige Stellung des Generalgouverneurs des Protektorats Marokko zu übernehmen. In dieser Position gelang es ihm, in der für Spanien schwierigen Zeit der Isolation nach dem Weltkrieg, den Frieden aufrecht zu erhalten und auch die Lebensbedingungen der marokkanischen Bevölkerung zu verbessern. 1951 starb Varela in Marokko an Leukämie. Er wurde postum zum Capitán General erhoben, dem höchsten militärischen Rang in Spanien.
[Bearbeiten] Bewertung
General Varela war einer der höchstdekorierten und fähigsten Generäle des spanischen Bürgerkrieges. Er steht symbolisch für den klassischen Werdegang des spanischen Offiziers, von den Marokkokriegen bis hin zum Spanischen Bürgerkrieg. Er war Monarchist und kam somit vor allem in den Jahren des Triumphzuges des Faschismus in Europa bis 1942 immer wieder in Zwistigkeiten mit Franco, welcher trotzdem nie auf seine Dienste verzichtete. Die große Anteilnahme bei seiner Beerdigung in seiner Heimatstadt San Fernando ist Ausdruck seiner großen Popularität auch über ideologische Grenzen hinweg.
Personendaten | |
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NAME | Iglesias, José Enrique Varela |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Genaral |
GEBURTSDATUM | 17. April 1891 |
GEBURTSORT | San Fernando im Bezirk Cádiz |
STERBEDATUM | 1951 |