Andalusien
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Verwaltungssitz: | Sevilla | ||
Bevölkerung | Rang 1 von 17 | ||
- Gesamt 2005 | 7.829.202 Einwohner | ||
- Dichte | 85,7 Einwohner/km2 | ||
- Anteil an Spaniens Gesamtbevölkerung: | 17,9 % | ||
Geographie | |||
Fläche | Rang 2 von 17 | ||
- Gesamt | - 87 268 km² | ||
- Anteil an Spaniens Gesamtfläche: | - 17,2 % | ||
Ausdehnung: | Nord-Süd: bis 251 km West-Ost: bis 513 km |
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ISO 3166-2: | ES-AN | ||
Verwaltung und Politik | |||
Amtssprachen: | Spanisch | ||
Autonomie seit: | 11. Januar 1982 | ||
Präsident: | Manuel Chaves González (PSOE) | ||
Parlamentarische Vertretung | |||
- Kongress: | 62 Sitze | ||
- Senat: | 8 Sitze | ||
Gliederung: | 8 Provinzen | ||
Internetpräsenz der autonomen Gemeinschaft Andalusien |
Andalusien (spanisch Andalucía) ist von den 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens die südlichste, die auf dem Festland liegt. Andalusien grenzt im Norden an Kastilien-La Mancha und an die Extremadura und im Süden an das Mittelmeer und den Atlantik. Im Osten grenzt sie an Murcia und im Westen an Portugal. Die Hauptstadt Andalusiens ist Sevilla.
Die bedeutendsten Naturräume Andalusiens sind die südliche Abdachung der Sierra Morena, das Becken des Guadalquivir und die Betische Kordillere, zu der die Sierra Nevada gehört. Der Campo de Gibraltar, mit dem Felsen von Gibraltar bildet den südlichsten Teil des europäischen Festlandes. Bei Tarifa, der südlichsten Stadt, liegen Europa und Afrika nur 14 km voneinander entfernt, getrennt durch die Straße von Gibraltar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Provinzen
Andalusien ist in 8 Provinzen unterteilt:
Außer den gleichnamigen Provinzhauptstädten zählen Jerez de la Frontera und Ronda zu den bekanntesten Städten der Region.
Am dichtesten besiedelt sind das Tal des Guadalquivir und der Küstenstreifen südlich der Sierra Nevada.
[Bearbeiten] Herkunft des Namens
Zur Herkunft des Namens Andalusien, spanisch Andalucía, der aus der von den zu Beginn des 8. Jahrhunderts einfallenden Mauren benutzten Bezeichnung Al-Andalus (الأندلس) hervorging, gibt es verschiedene Deutungen.
Eine populäre, auf Reinhardt Dozy zurückgehende, aber unter Historikern heute kaum mehr vertretene Ansicht führt das arabische Al-Andalus auf den Namen der Vandalen zurück, die im Zuge der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert Zwischenstation im Süden der iberischen Halbinsel machten.
Eine andere Theorie, von dem Arabisten Heinz Halm leitet Al-Andalus von landa-hlauts – gesprochen landalos – ab, dem Namen, den die Westgoten der früheren römischen Provinz (Hispania) Baetica gegeben hatten – „das per Los verteilte Land“.
Sicher ist nur, dass der Name erstmals auf einer bilingualen Münze auftaucht.
[Bearbeiten] Sprache
Es wird Andalusisch, ein spanischer Dialekt, gesprochen, welcher für jemanden mit geringen Sprachkenntnissen schwer zu verstehen ist. Auch für Spanier aus anderen Regionen ist der Dialekt ungewohnt. Es ist ein Dialekt, der nach der umstrittenen Andalucismo-These die Umgangssprache Lateinamerikas stark beeinflusst haben soll. Andalusisch, auf spanisch andaluz, zeichnet sich durch das Verschlucken oder Aspirieren der Buchstaben <-s-> oder <-d-> in der Mitte oder am Ende eines Wortes aus. Die Verniedlichungsform -illo/a am Ende eines Nomen, statt des üblichen -ito/a ist oft zu hören. Besonders berühmt geworden ist die Region durch ihre Musik, den Flamenco.
Andalusisch wurde mittlerweile durch eine Verfassungsreform als eigenständiger Dialekt in Spanien anerkannt.
[Bearbeiten] Geschichte
Der lateinische Name Andalusiens lautete Hispania Baetica, benannt nach dem Großen Fluss Baetis (auch: Betis), dem die Araber später seinen bis heute bestehenden Namen Guadalquivir gaben.
Zu Zeiten der römischen Herrschaft in Hispanien lernten die Andalusier schnell die lateinische Sprache und vertrugen sich recht gut mit den römischen Legionären. Diese überwinterten mit Vorliebe in diesem wärmsten Teil der Iberischen Halbinsel. In der fruchtbaren Ebene des Guadalquivir wurden schließlich zahlreiche römische Niederlassungen gegründet, aus denen sich später große Städte nach römischem Vorbild entwickelten. So wurde Andalusien zu einer urbanen Region, und viele Bewohner dieses Landstriches erhielten sogar die römische Staatsbürgerschaft. Außerdem richteten die Römer Schifffahrtswege über Flüsse und Meereshäfen ein und bauten Landstraßen, um Gemüse und Obst von hier nach Italien und in andere Provinzen zu bringen. Auch das Christentum fasste hier im 4. Jahrhundert Fuß.
In der Spätantike, als das Weströmische Reich Auflösungserscheinungen zeigte, fielen zu Beginn des 5. Jahrhunderts Vandalen und andere germanische Stämme in Hispanien ein. Nach der Mitte des 5. Jahrhunderts eroberten die Westgoten Hispanien und begründeten ein eigenes Reich mit der Hauptstadt Toledo. Im 6. Jahrhundert wurden Teile Andalusiens von den Oströmern besetzt, die sich jedoch zu Beginn des 7. Jahrhunderts zurückziehen mussten. 711 überschritten die Araber die Meerenge und eroberten binnen weniger Jahre den Großteil des Westgotenreichs (siehe auch Geschichte Spaniens#Al-Andalus, Statthalter von Andalusien, Islamische Expansion, Al-Andalus).
Andalusien stand von allen spanischen Regionen am längsten unter arabischer Herrschaft. Ihre Blüte erreichte diese unter dem Emirat von Córdoba, dem Kalifat von Córdoba sowie den Nasriden in Granada. Die Einflüsse der Muslime sind auch heute noch vor allem in der Architektur zu sehen: die Alhambra in Granada, die Mezquita in Córdoba, die Giralda in Sevilla. Die Herrschaft der Mauren in Spanien wurde durch die Reconquista 1492 in Granada beendet (vergleiche auch: Geschichte Spaniens). Heute leben in Granada ca. 15.000 Moslems und ungefähr 1000-1500 spanische Moslems die zum Islam übergetreten sind.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Andalusien einen Index von 76 (EU-25:100) (2005)[1]. Die Arbeitslosenrate lag 2005 bei 13,8%[2].
[Bearbeiten] Hymne
Die Hymne Andalusiens wurde von Blas Infante komponiert:
- La bandera blanca y verde,
- vuelve tras siglos de guerra.
- A pedir Paz y Esperanza,
- bajo el sol de nuestra tierra.
- ¡Andaluces, levantaos!
- ¡Pedid tierra y libertad!
- Sea por Andalucia libre,
- España y la Humanidad.
- Los andaluces queremos
- volver a ser lo que fuimos.
- Hombres de luz que a los hombres,
- Alma de hombres les dimos.
- ¡Andaluces, levantaos!
- ¡Pedid tierra y libertad!
- Sea por Andalucia libre,
- España y la Humanidad.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Andalusischer Dialekt
- Liste der Gemeinden in der Provinz Almería
- Liste der Gemeinden in der Provinz Cádiz
- Liste der Gemeinden in der Provinz Córdoba
- Liste der Gemeinden in der Provinz Granada
- Liste der Gemeinden in der Provinz Huelva
- Liste der Gemeinden in der Provinz Jaén
- Liste der Gemeinden in der Provinz Málaga
- Liste der Gemeinden in der Provinz Sevilla
- Costa del Sol
- Costa de la Luz
- Straße von Gibraltar
- Ruta de los Pueblos Blancos
- Stierkampf
- Flamenco
- Gitanos
[Bearbeiten] Literatur
- Andre Clot: Das maurische Spanien. 800 Jahre islamische Hochkultur in Al Andalus. 327 S. m. 21 Abb., 2004, Patmos ISBN 3-491-96116-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Regierung von Andalusien (Junta de Andalucía) (spanisch)
- andaluciajunta.es - Webportal für Andalusien
- my-andalusien.de - Private Website
http://www.abc-ayamonte.com Immobilien in Andalusien
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.ine.es/prensa/np440.pdf Instituto Nacional de Estadistica
- ↑ http://www.eds-destatis.de/en/downloads/sif/dn_06_01.pdf
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