Joseph Lieberman
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Joseph Isadore "Joe" Lieberman (* 24. Februar 1942 in Stamford, Connecticut) ist ein US-Senator und war ein Kandidat der Demokraten in den Vorwahlen für die US-Präsidentschaftswahlen 2004.
Er ist verheiratet in zweiter Ehe und hat drei Kinder. Er und seine Frau Hadassah sind streng gläubige Juden. Lieberman gilt als einer der entschiedensten Unterstüzter Israels im US-Senat.
Der Jurist wurde 1988 zum US-Senator für Connecticut gewählt, nachdem er bereits von 1970 - 1980 als Senator im "Connecticut State Senate" tätig gewesen war. Im US-Senat sitzt er unter anderem im Ausschuss für die Streitkräfte. Bedeutender Höhepunkt seiner politischen Karriere war die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2000, als ihn der für das Präsidentenamt kandidierende Al Gore zu seinem Kandidaten für das Vizepräsidentenamt nominierte. Lieberman war damit der erste jüdische Kandidat, der für eine der großen Parteien bei einer Präsidentschaftswahl antrat.
2003 gab Lieberman bekannt, bei den Präsidentschaftswahlen 2004 für die Demokraten auf das Amt des Präsidenten kandidieren zu wollen. Er scheiterte jedoch bereits in den Vorwahlen für die Nominierung durch die Demokratische Partei.
Lieberman wird zum konservativen Flügel der Demokraten gerechnet. Wegen der Lewinsky-Affäre kritisierte er seinen Parteifreund Bill Clinton als Präsident und fordert eine starke Führung der USA.
Im August 2006 unterlag Lieberman bei den Vorwahlen der Demokraten zur Kandidatur zum US-Senat für den Staat Connecticut seinem davor weitgehend unbekannten Herausforderer Ned Lamont, der damit für die Demokraten antritt. Diese unerwartete Niederlage Liebermans wird als Folge seiner Pro-Irakkrieg-Politik angesehen, mit der er sich von der Basis der demokratischen Partei entfernt habe. In diesem Zusammenhang sorgte eine Umarmung mit dem republikanischen Präsidenten George W. Bush im Januar 2005, die als "The Kiss" bekannt wurde, für Wirbel.
Nach seiner parteiinternen Vorwahlniederlage zu den Senatswahlen trat er als parteiunabhängiger Kandidat an und schaffte bei den Senatswahlen am 7. November 2006 als unabhängiger Kandidat den Wiedereinzug in den Senat. Liebermann kommt im Senat nun eine entscheidende Rolle zu, die Demokraten verfügen hier über 50 von 100 Stimmen, die Republikaner über 49 von 100. Als Unabhängiger Abgeordneter kann er die Demokraten unterstützen (dann 51 zu 49 Stimmen) oder aber quasi ein Vetorecht ausüben und sich den Republikanern anschliessen (dann 50 zu 50 Stimmen). Dieses "Vetorecht" brachte ihm im Volksmund den Titel "King Joe" ("König Joe") ein.
Lieberman, der weiterhin Mitglied der Demokratischen Partei ist und im neu konstituierten Senat der Fraktion ("caucus") der Demokratischen Partei angehören wird, konnte hierbei 50% der Stimmen erringen. Seine Herausforderer Ned Lamont (Demokrat) und Alan Schlesinger (Republikaner) kamen auf 40 % bzw. 10 % Prozent der Stimmen. Das schlechte Abschneiden des republikanischen Bewerbers Schlesinger ist darauf zurückgeführen, dass viele Anhänger der Republikaner Lieberman ihre Stimme gaben. Lieberman wurden allgemein größere Chancen als Schlesinger eingeräumt, den Demokraten Lamont zu schlagen. Außerdem gilt Lieberman als wertkonservativ und ist daher für viele Anhänger der Republikaner wählbar.
Liebeman erlangte auch durch seine harsche Kritik an Marilyn Manson alias Brian Warner große Bekanntheit.
Personendaten | |
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NAME | Lieberman, Joseph Isadore |
KURZBESCHREIBUNG | Kandidat der Demokraten |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1942 |
GEBURTSORT | Stamford, Connecticut |