Kōtoku-in
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Der Kōtoku-in (jap. 高徳院) in der japanischen Stadt Kamakura beherbergt den Großen Buddha (jap. 大仏 daibutsu), eine der bedeutendsten Darstellungen des Buddha Amitabha (jap. Amida).
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[Bearbeiten] Geschichte
An der Stelle der heutigen Figur befand sich im Kōtoku-in ursprünglich eine aus Holz geschnitzte Buddhafigur in einem hölzernen Schrein. Die ersten Pläne zur Errichtung einer bronzenen Buddhastatue lassen sich bis 1236 zum Priester Toe no Joko während des Kamakura-Shogunats unter der Herrschaft von Hojo Yasutoki zurückverfolgen.
Im Jahr 1252 begannen die Künstler Ono-Goroemon und Tanji-Hisatomo mit der Errichtung einer durch Spenden bezahlten Bronzeskulptur. Da damalige Dokumente jedoch von einer 13,5 Meter hohen Statue des Shaka-Nyorai-Buddha berichten, während es sich bei der heute bekannten Statue um eine mehr als zwei Meter kleinere Figur des Amitabha-Buddha handelt, ist unklar, wann es zu den Veränderungen gekommen ist.
Ursprünglich war die heutige Figur mit Blattgold belegt und befand sich im Inneren eines hölzernen Schreingebäudes, das eine Grundfläche von 44 x 42,5 Metern hatte. Es stürzte jedoch 1334 und 1369 ein und wurde 1498 von einem Tsunami bis zu den Grundmauern fortgerissen. Danach verzichtete man auf einen Wiederaufbau, die Statue steht seither im Freien.
1879 wurde mit dem Sammeln von Spenden für die Wiedererrichtung des Schreingebäudes begonnen, der Plan wurde jedoch 1889 wieder aufgegeben und das gespendete Geld stattdessen zur Verschönerung und Vergrößerung des Schreingeländes verwendet.
In den Jahren 1960 und 1961 fanden Restaurierungsarbeiten an der Statue statt, bei denen der Hals der Figur verstärkt und bessere Maßnahmen zur Erdbebensicherheit getroffen wurden.
[Bearbeiten] Eigenschaften und Darstellung
Der Daibutsu ist 11,31 Meter hoch und besteht aus mehreren getrennt gegossenen und kunstvoll zusammengefügten Teilen. Er hat ein Gewicht von ungefähr 93 Tonnen. Die Skulptur kann über einen Eingang auf der Rückseite des Sockels gegen Entgelt betreten und von innen besichtigt werden. In ihrem Rücken können zwei 1736 gestiftete, große Aussichtsfenster geöffnet werden.
Die Darstellung des Daibutsu im Kōtoku-in folgt stilistisch der buddhistischen Kunst der Kamakura-Zeit (1192–1333) in Japan.
Wie zumeist, wird Buddha Amitabha auch hier in sitzender Meditationshaltung gezeigt. Seine Hände ruhen in seinem Schoß (Dhyana-Mudra), dabei sind in dieser besonderen Form die Zeigenfinger aufgerichtet und bilden durch die Berührung der Daumen zwei Dreiecke (Amithaba Dhyana-Mudra, jap. Amida Jō-in). Unter den neun Begrüßungsgesten (jap. Raigō), mit denen Amithaba gemäß der japanischen Tradition des Amitabha-Buddhismus Verstorbene im „Reinen Land“ begrüßt, ist dies die höchste, genannt Jōbon Jōshō. Seine Füße sind unter dem Gewand verborgen, was auf die Stellung Amitabhas als einer der bedeutendsten esoterischen, tantrischen Buddhas hinweist.
[Bearbeiten] Bilder
Der Daibutsu zur Zeit der Kirschblüte |
[Bearbeiten] Trivia
- Die ersten westlichen Reiseberichte über den Kōtoku-in stammen aus dem frühen 17. Jahrhundert: 1607 besuchte ein gewisser Pater Rodrigues den Ort, und 1618 ein englischer Captain namens Saris.
- Einige Grundsteine der 1498 zerstörten Halle lagen bis Anfang des 20. Jahrhunderts noch an ihren ursprünglichen Plätzen rund um die Figur.
- Die beiden links und rechts von der Statue stehenden Bronzelaternen wurden im Januar 1712 gestiftet und trugen bis Ende des 19. Jahrhunderts spitz zulaufende Abschlüsse.
- Rudyard Kipling hat der Buddhastatue im Vorwort zu seinem 1901 veröffentlichten Roman Kim einige Gedichtstrophen gewidmet.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Daibutsu in Kamakura – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 35° 18' 47" N, 139° 32' 20" O