K-Frage
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die K-Frage ist die neologistische Abkürzung von Kandidatenfrage oder Kanzlerfrage.
Im Vorfeld der Bundestagswahl 2002 wurde sie in den deutschen Medien Modewort, als die CDU/CSU-Fraktion die Entscheidung treffen musste, wer ihr Kanzlerkandidat sein sollte. Die beiden Anwärter auf eine Kandidatur waren Angela Merkel (CDU) und Edmund Stoiber (CSU). Der Machtkampf entschied sich schließlich am 11. Januar 2002 ("Wolfratshausener Frühstück") und Stoiber wurde Spitzenkandidat der Union für die Bundestagswahl, verlor jedoch gegen Gerhard Schröder (SPD), der mit den Grünen wieder eine Koalition einging.
Im Zuge der Koalitionsgespräche nach der Bundestagswahl 2005 am 18. September 2005 tauchte in den Medien erneut der Begriff K-Frage im Sinne von Kanzlerfrage auf. Das hatte damit zu tun, dass bis 10. Oktober 2005 nicht entschieden war, welcher Kanzlerkandidat nun tatsächlich Kanzler werden sollte. Am 22. November 2005 wurde Angela Merkel vom 16. Deutschen Bundestag zur ersten Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
Für die Wahl zum 17. Deutschen Bundestag, die voraussichtlich im September 2009 stattfinden wird, stehen die Kanzler- und Spitzenkandidaten der Parteien bisher noch nicht fest. Voraussichtlich werden CDU und CSU aber auf die Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) setzen. In der SPD gibt es mehrere aussichtsreiche Kandidaten für die Spitzenkandidatur. So hat der Parteivorsitzende (derzeit Kurt Beck) traditionell ein Vorrecht auf den Posten. Aber auch der amtierende Vizekanzler Franz Müntefering hat gute Chancen. Der einstige große Hoffnungsträger der Sozialdemokraten, der Brandenburgische Ministerpräsident und kurzzeitige Parteivorsitzende Matthias Platzeck, könnte sich, so er dazu bereit wäre, auch Hoffnung machen, für die SPD ins Rennen zu gehen. Bei der FDP gilt es als wahrscheinlich, dass der Partei- und Fraktionsvorsitzende Guido Westerwelle noch einmal die Spitzenkandidatur inne haben wird. Die Linkspartei wird voraussichtlich erneut auf ihre Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidaten 2005, Gregor Gysi und Oskar Lafontaine setzen. Bei den Grünen allerdings ist nach dem Abgang von Joschka Fischer der Posten des "heimlichen Chefs" freigeworden und man ist wieder zur wirklichen Ämterteilung übergegangen. Somit gibt es bei den Grünen derzeit keine absolut hervorstechende Figur, so dass ein "Spitzenteam" aus mehreren Personen wahrscheinlich ist. Dabei könnten die Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Fritz Kuhn, die Parteivorsitzenden Claudia Roth und Reinhard Bütikofer, aber auch andere bedeutende Landes- und Bundespolitiker der Grünen eine Rolle spielen.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wiktionary: K-Frage – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |