Kajetan von Thiene
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Kajetan von Thiene (auch: Gaëtano da Tiene / Cajetanus Thienaeus) (* Oktober 1480 in Vicenza; † 7. August 1547 in Neapel) war ein Mitbegründer des Ordens der Theatiner und ist Heiliger der katholischen Kirche.
Der Sohn des Grafen von Gaëtano war schon im Kindesalter als fromm und tugendhaft bekannt. Er studierte Rechtswissenschaften in Padua und machte mit 25 Jahren seinen Doktor. Papst Julius II. hatte von dem jungen Grafen gehört und ernannte ihn zu seinem Geheimsekretär.
Kajetan empfing 1516 die Priesterweihe und wurde Mitglied beim Oratorium der göttlichen Liebe. Er setzte sich für die Reform des römischen Klerus ein, kehrte 1518 jedoch nach Vicenza zurück, wo er der Bruderschaft des heiligen Hieronymus beitrat, welche sich den Dienst an Armen und Kranken zur Aufgabe gemacht hatte. Er wirkte in Venedig und ab 1521 in Rom.
In Rom reifte in ihm der Plan zur Gründung einer Ordensgemeinschaft, die die Bekämpfung der Missstände im Klerus zur Aufgabe hatte. Hierzu konnte er Bischof Caraffa von Theate (heute: Chieti), den späteren Papst Paul IV. gewinnen. Die beiden Geistlichen begründeten 1524 den Ordo Clericorum Regularium Theatinorum, den Orden der theatinischen Regularkleriker, kurz Theatiner. Bereits am 24. Juni 1524 wurde die Neugründung von Papst Clemens VII. bestätigt. Mit derartiger Unterstützung nahm der Orden in Rom seine Arbeit auf, doch mit der Sacco di Roma mussten die Geistlichen 1527 fliehen. Sie fanden Unterschlupf in Venedig, wo ihnen Tolentino das Kloster vom heiligen Nikolaus überließ. Bei der Pestepidemie 1528 gehört Kajetan zu den tatkräftigsten Helfern. Unter Kajetan, der Vorbild und Mittelpunkt in der jungen Gemeinschaft war, entwickelten sich die Theatiner neben den ähnlich ausgerichteten Jesuiten zur tätigsten Reformkraft in Italien.
In der folgenden Zeit wirkte Kajetan in Venedig und in Neapel. Von 1543 an - die letzten fünf Jahre seines Lebens - wirkte er ausschließlich in Neapel, wo er am 7. August 1547 verstarb, auf einem auf den Boden gelegten Bußgewand.
Rund achtzig Jahre nach seinem Tod wurde er am 8. Oktober 1629 von Papst Urban VIII. selig-, am 12. April 1671 von Clemens X. heiliggesprochen. Seine Reliquien werden heute in der Kirche von St. Paul zu Neapel aufbewahrt. Sein Festtag ist der 7. August. Aus Freude über die Geburt des Kronprinzen erbaute Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern 1662 die Theatinerkirche (München) St. Kajetan in München und rief ihn 1672 zum Patron von Bayern aus.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Thiene, Kajetan von |
| ALTERNATIVNAMEN | Gaëtano da Tiene (italienisch), Cajetanus Thienaeus (latinisiert) |
| KURZBESCHREIBUNG | Ordensgründer, Heiliger |
| GEBURTSDATUM | Oktober 1480 |
| GEBURTSORT | Vicenza |
| STERBEDATUM | 7. August 1547 |
| STERBEORT | Neapel |
