Kalziumkanal
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Als Kalziumkanäle werden in der Physiologie und Zellbiologie Ionenkanäle bezeichnet, die mehr oder weniger selektiv durchlässig (permeabel) für Kalzium-Ionen (Ca2+) sind.
Änderungen der intrazellulären Kalziumkonzentration sind entscheidend für viele physiologische Prozesse. Sie bewirken die elektromechanische Kopplung bei der Muskelkontraktion, führen zu Synthese und Sekretion von Neurotransmittern und Hormonen, regulieren die Expression von Genen und steuern Enzymaktivitäten. Der wesentliche Teil des Kalziumeinstroms in die Zelle erfolgt über spannungsabhängige Kalziumkanäle, deren Öffnungsstimulus die Depolarisation der Zellmembran darstellt. Modulierend greifen hierbei Hormone, Proteinkinasen, Proteinphosphatasen, Toxine und Pharmaka ein.
Bei der Therapie von Herzkrankheiten und Bluthochdruck werden so genannte Kalziumkanalblocker eingesetzt. Sie regulieren die Kontraktionskraft der Herzmuskulatur und der glatten Muskulatur der Blutgefäße. Die Kalziumkanalblocker hemmen den Kalziumeinstrom in die Muskelzellen, dieser Kalziumeinstrom ist der Auslöser der Muskelkontraktion, da er die Aktin-Myosin Querbrückenbindung initiiert.