Zellbiologie
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Die Zellbiologie (auch: Cytologie oder Zelllehre) ist eine Disziplin der Biowissenschaften, in der mit Hilfe des Mikroskops und molekularbiologischer Methoden die Zelle erforscht wird, um biologische Vorgänge auf zellulärer Ebene zu verstehen und aufzuklären. Dazu gehört die Untersuchung der verschiedenen Kompartimente und Zellorganellen, Zellteilung, die Bewegung von Zellen und Zellverbänden sowie die Kommunikation zwischen Zellen untereinander.
Die Zellbiologie kann nicht isoliert innerhalb der verschiedenen biologischen Disziplinen betrachtet werden, sondern befindet sich im engen Kontakt mit der Biochemie, Molekularbiologie, Physiologie, Entwicklungsbiologie, Botanik, Zoologie und Immunologie. Außerdem berührt diese Fachrichtung Gebiete des aktuell so kontrovers diskutierten Themas Klonen.
Als Interzellularen Raum bezeichnet man in der Biologie den zwischen den Zellen liegenden lufterfüllten Hohlraum.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
- 1665: Robert Hooke prägte den Begriff Zelle (cellula, Kämmerchen), nachdem er diese im Gewebe des Flaschenkorks, später dann des Farns und Sonnentaus, mit Hilfe eines der ersten Mikroskope entdeckte und detailliert aufzeichnete.
- Zwischen 1674 und 1700 macht Antoni van Leeuwenhoek folgende Entdeckungen: Mund- und Darmbakterien, parasitäre Einzeller und rote Blutkörperchen. (Beachte die Diskussion!)
- Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Zelle als Elementareinheit der Pflanzenorgane betrachtet (Franz Meyen (1804-1840)).
- 1838 behauptet Matthias Jacob Schleiden, alle Pflanzen würden aus Zellen bestehen. Theodor Schwann erweitert noch im selben Jahr die Aussage auf Tiere. Er stellte fest, dass Zellen von einer Membran umgeben sein müssen, und dass jedes Gewebe aus Zellen einer bestimmten Art besteht.
- 1839: Theodor Schwann zeigt, dass Tiere und Pflanzen aus Zellen bestehen.
- 1845 veröffentlichte Karl Theodor Ernst von Siebold ein Buch, in dem er Protozoen als einzellige Lebewesen darstellte und damit zeigte, dass Zellen unabhängig voneinander leben können.
- Zur gleichen Zeit widerlegen Louis Pasteur und andere die Theorie, dass Zellen spontan aus toter organischer Materie (generatio spontanea) entstehen können.
- 1855 bestätigt Rudolf Virchow auf dem Gebiet der Pathologie die Theorie Meyens, dass jede Zelle aus einer anderen entsteht ("omnis cellula e cellula").
[Bearbeiten] Zelltypen
Zelltypen | ||
---|---|---|
Procyten | Eucyten | |
Zellkern | Nein | Ja |
Chromosomen | Nein | Ja |
Bakterien, Archebakterien | Unterscheidung: pflanzlich, tierisch und von Pilzen |
[Bearbeiten] Literatur
- Alberts et al. : Molekularbiologie der Zelle. 4. Edition Wiley-VCH, Weinheim, 2003. LXII ISBN 3-527-30492-4
- Held, Andreas: Prüfungs-Trainer Biochemie und Zellbiologie. Spektrum Akademischer Verlag, 2004. ISBN 3-8274-1542-X
- Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie. 4. Aufl. Spektrum Akademischer Verlag, 2001. ISBN 3-8274-1077-0
- May-Britt Becker, Armin Zülch, Peter Gruss: Von der undifferenzierten Zelle zum komplexen Organismus: Konzepte der Ontogenie. Biologie in unserer Zeit 31(2), S. 88 - 97 (2001), ISSN 0045-205X
- Sven P. Thoms: Ursprung des Lebens. Frankfurt: Fischer ISBN 3-5961-6128-2
[Bearbeiten] Weblinks
Wikibooks: Biologie für Mediziner – Lern- und Lehrmaterialien |
- Alberts et. al: Molecular Biology of the Cell (engl.) Standardwerk zur molekularen Zellbiologie für Einsteiger und Fortgeschrittene. In dieser kostenlosen E-Book-Version fehlen allerdings die brillanten Bilder.
- Zellaufbau und Zellfunktion
- Informationen und Texte zur molekularen Zellbiologie
- Cell Biologiy Animation (engl.) - Grundprinzipien der Zellbiologie werden anhand von Animationen dargestellt (Vorsicht: manchmal kleinere Fehler!)
- Cytology and Genetics (engl.)
- BioChemWeb - The Virtual Library of Biochemistry, Moleculer Biology and Cell Biology (engl.) - gut organisierte Seite mit vielen (verlinkten) Beiträgen zum Thema