Kapsch Gruppe
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Die Kapsch Gruppe ist ein weltweit agierendes Telekommunikationsunternehmen, dessen österreichische Muttergesellschaft immer noch im Besitz der Familie Kapsch ist. 2004/2005 erzielte der Kapsch Konzern mit etwa 2.000 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 350 Mio. €.
Die Gruppe besteht heute aus den vier eigenständigen Unternehmen:
- Kapsch BusinessCom AG, Kommunikationssysteme für Unternehmen
- Kapsch CarrierCom AG, Infrastruktur für Kommunikationsnetze und -betreiber
- Kapsch TrafficCom AG, elektronische Mautsysteme, Kommunikationssysteme für Eisenbahnen
- Kapsch Components KG, Fertigung elektronischer Komponenten
[Bearbeiten] Geschichte
Die Kapsch Gruppe entstand aus der 1892 von Johann Kapsch (* 1845; † 1921) in Wien gegründeten Feinmechanikwerkstätte. Zur Produktpalette gehörten auch Morseapparate und Telefone. 1916 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft, die Telefon- und Telegrafenfabriks AG umgewandelt. Mit der fortschreitenden Entwicklung der jungen Elektrotechnik erweiterte sich auch die Produktpalette um elektrochemische Erzeugnisse, wie Kondensatoren und Batterien. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, 1921, stieg Kapsch in die Produktion von Radioapparaten ein, in den 1930er Jahren erfolgte die Automatisierung des österreichischen Telefonnetzes. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Kapsch am Wiederaufbau der Vermittlungszentralen und Wählämter, auch Telefonapparate wurden produziert. Erste Fernsehapparate von Kapsch gab es ab 1955. Mitte der 1970er Jahre wird die Radioproduktion eingestellt, Kapsch partizipiert am wachsenden Telekommunikationsmarkt.
1996 erfolgte eine Aufteilung des Unternehmens, die Kapsch Immobilien GmbH wird vom Unternehmen abgespalten und kümmert sich um die Entwicklung des nicht unbeträchtlichen Immobilienbesitzes der Gruppe. In Altmannsdorf in Wien Meidling entsteht ein Businesspark, das Euro Plaza.
Die Kapsch AG, welche weiterhin Entwicklung, Produktion und Vertrieb im Telekommunikationssektor betreibt, erweitert ihr Geschäftsfeld um elektronische Mautsysteme. Ab 1989 wurden Tochterfirmen in Deutschland, Ungarn, Tschechien, Polen, der Ukraine, der Slowakei, Russland, Slowenien, Bulgarien und Kroatien gegründet. Durch weitere Übernahmen, wie die der schwedischen Combitech Traffic Systems, ist Kapsch auch in Australien, China, Südafrika und Südamerika vertreten. 2001 wird die ehemalige Schrack BusinessCom AG als Kapsch BusinessCom AG mehrheitlich übernommen. Im Zuge einer Unternehmenskonsolidierung wurde 2002 die ursprüngliche Kapsch AG in die Tochtergesellschaften Kapsch CarrierCom AG, Kapsch TrafficCom AG und Kapsch Components KG aufgegliedert.
Die Kapsch TrafficCom errichtete das österreichische LKW-Mautsystem, welches 2004 in Betrieb ging. 2005 erhielt sie auch den Zuschlag zur Errichtung eines Mautsystems in Tschechien. Für das österreichische e-Card System produziert Kapsch den Card Reader und die sogenannte GINA Box die in der Ordination aufgestellt wird.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.kapsch.net Homepage der Kapsch AG
- www.europlaza.at Businesspark Euro Plaza