Karavelle
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
Die Karavelle (v. französ.: caravelle, aus portug.: caravela Küstenschiff, aus spätlat.: carabus geflochtener Kahn) war das erste europäische Segelschiff, das gegen den Wind kreuzen konnte und so einen bedeutenden Beitrag in der Geschichte der Seefahrt und der Entdeckung der Welt leistete. Die Karavellen waren im Gegensatz zu der nordischen Bauart , Wikinger(Klinker) glatt beplankt und gaben damit im deutschen dieser Art der Rumpfbeplankung und auch den ersten Schiffen die in Nordeuropa so gebaut wurden den Namen Kraweel (oder auch Karweel).
[Bearbeiten] Geschichte
In der portugiesischen Seefahrt wurden bereits im 13. Jahrhundert an der portugiesischen Atlantikküste genutzte Fischerboote mit Lateinsegel als caravela bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde später, jedoch noch vor Beginn der großen portugiesischen Entdeckungsfahrten, auch für lateinbesegelte Zweimaster mit Back und Hütte verwendet. Unter der Schirmherrschaft von Prinz Heinrich dem Seefahrer wurde die Karavelle im 15. Jahrhundert in Portugal, aufbauend auf den Erfahrungen der portugiesischen Seeleute beim Befahren des Atlantik, entwickelt. Neben den portugiesischen lateinbesegelten barcas (30-50 t) und anderen lateinbesegelten Küsten- und Kauffahrtsschiffen dienten wohl auch Hansekoggen und Holks, sowie wahrscheinlich der arabischen Dhau als Vorbild für die Entwicklung der Karavelle. Die Karavelle hatte anfangs zwei, später auch drei Masten mit dreieckigen Lateinersegeln. An den vorderen Masten wurden teilweise auch Rahsegel verwendet. Wie bei den späten Hansekoggen und Holks liegt das Ruder mittschiffs. Aufgrund ihres – von der Kogge abgeleiteten – schlankeren Rumpfes und der Lateinersegel konnte die Karavelle besser kreuzen als bis dahin übliche Schiffstypen. Durch den geringen Tiefgang eignete sie sich für Expeditionen an fremden Küsten.
Das vor der Küste Panamas gefundene Wrack einer Karavelle bietet die einmalige Gelegenheit, genaue Informationen über diesen Schiffstyp zu gewinnen. Bei dem Wrack handelt es sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit um das Wrack der Vizcaína, die von Christoph Kolumbus auf seiner vierten Reise wegen Wurmfraßes aufgegeben werden musste. Detailliertere Informationen sind im Artikel zur Vizcaína zu finden.