Karl III. Philipp (Pfalz)
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Karl III. Philipp von der Pfalz (* 4. November 1661 in Neuburg; † 31. Dezember 1742 in Mannheim) war das siebte von 17 Kindern seiner Eltern Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg und Elisabeth Amalia Magdalena von Hessen-Darmstadt. Er war Kurfürst von der Pfalz von 1716 bis 1742.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Als jüngerer Bruder war er eigentlich zum geistlichen Stand bestimmt. Ohne geistliche Weihen wurde er bereits mit 14 Jahren Domherr in Köln, 1677 in Salzburg, 1679 in Mainz. Er erhielt zudem eine militärische Ausbildung. 1684 beendete er seine geistliche Karriere und trat in den kaiserlichen Dienst. Er nahm von 1691 bis 1694 an den Türkenkriegen teil, wodurch er es bis zum Generalfeldmarschall brachte.
1712 wurde er zum Gubernator der ober- und vorderösterreichischen Lande in Innsbruck ernannt. Nach dem Tod seines älteren Bruders Johann Wilhelm im Jahr 1716, trat er dessen Nachfolge als Herzog von Pfalz-Neuburg sowie von Jülich und Berg an, ließ sich allerdings erst 1718 in Heidelberg nieder. Der durch seinen katholischen Glauben geprägte Kurfürst geriet schon bald in Konflikt mit dem reformierten Kirchenrat. So versuchte er den Heidelberger Katechismus zu verbieten und die Heidelberger Heiliggeistkirche als katholisches Gotteshaus und Wittelsbacher Begräbniskirche einzuziehen. Nachdem er auf Druck protestantischer Staaten und des Kaisers nachgeben musste, verlegte er kurzerhand 1720 die Residenz der Kurpfalz von Heidelberg nach Mannheim. Noch im gleichen Jahr wurde der Grundstein für das Mannheimer Schloss gelegt.
Durch wechselseitige Erb- und Unionsverträge mit den anderen Regenten der Wittelsbacher versuchte er, die wittelsbachischen Gesamtlande zu erhalten und zu stärken. Höhepunkt dieser Politik war am 17. Januar 1742 die Doppelhochzeit zwischen seiner Enkelin Elisabeth Auguste und Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach sowie ihrer Schwester Maria Anna und dem Herzog Klemens von Bayern. Die Trauung nahm der Erzbischof von Köln, Clemens August, vor. Anwesend war auch der bayerische Kurfürst und künftige Kaiser Karl VII. Albrecht von Bayern sowie Johann Theodor, Fürstbischof von Regensburg und Freising. Wegen dieser weitsichtigen Politik gilt Karl Philipp als der bedeutendste politische Kopf der Wittelsbacher in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
[Bearbeiten] Nachkommen
Karl III. Philipp heiratete am 10. August 1688 in Berlin Prinzessin Luise Charlotte von Radziwill (1667-1695), Tochter von Prinz Bogislaw Radziwill und Witwe des Markgrafen Ludwig von Brandenburg (1666-1687). Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
- Leopoldine Eleonore Josephine (1689-1693)
- Maria Anna (1690-1692)
- Elisabeth Auguste Sophie (1693-1728) ∞ Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach (1694-1729)
- Sohn (*/† 1695)
In zweiter Ehe heiratete er am 15. Dezember 1701 in Krakau Prinzessin Theresa Katharina Lubomirska von Ostrog (* 1658), Tochter des Fürsten Joseph Karl Lubomirsky von Ostrog. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:
- Theophile Elisabeth Franziska (1703-1705)
- Anna Elisabeth Theophile (1709-1712)
Zuletzt war er ab 1729 morganatisch mit Gräfin Violante Maria Theresa von Thurn und Taxis verheiratet. Beide liegen in der Krypta der Schlosskirche begraben.
Mit ihm starb die Linie Pfalz-Neuburg der Wittelsbacher aus.
[Bearbeiten] Weblinks
- Stammtafel der Pfälzer Wittelbacher
- Artikel im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon
- Artikel im ADB
Commons: Karl III. Philipp von der Pfalz – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Literatur
- Hansjörg Probst in "Lebenslust und Frömmigkeit, Kurfürst Carl Theodor zwischen Barock und Aufklärung" ISBN 3-7917-1679-4
- Weich, Karl: Mannheim - das neue Jerusalem. Die Jesuiten in Mannheim 1720-1773. Mannheim 1997, ISBN 3920671171
Vorgänger |
Kurfürst von der Pfalz 1716-1742 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Karl III. Philipp von der Pfalz |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Pfalz-Neuburg, von Jülich und von Berg |
GEBURTSDATUM | 4. November 1661 |
GEBURTSORT | Neuburg |
STERBEDATUM | 31. Dezember 1742 |
STERBEORT | Mannheim |