Karl Ludwig Schweisfurth

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Karl Ludwig Schweisfurth (* 30. Juli 1930 in Herten) ist ein deutscher Unternehmer.

Er machte aus einem kleinen Familienbetrieb Europas größtes fleischverarbeitendes Unternehmen: Herta (heute zum Nestlé-Konzern gehörig). 25.000 Schweine und 5.000 Rinder wurden damals wöchentlich verarbeitet.

Diese Vorgehensweise studierte er als Praktikant in den großen Schlachthöfen der USA, seine Erfahrungen dort setzte er in die Industrialisierung der heimischen Fleischverarbeitung um.

Nach eigenen Aussagen kamen ihm in Gesprächen mit seinen Kindern zunehmend Zweifel an diesem industriellen Umgang mit den Tieren. Er machte eine Lehre als Fleischer, um die grundlegenden Vorgänge besser verstehen zu können.

1984 wendete er sich schließlich von der Massentierhaltung ab, verkaufte das Unternehmen und begann, in Herrmannsdorf in der Nähe von Glonn bei München Schweine nach biologischen Grundsätzen zu züchten. Aus dieser Zeit stammt sein Zitat: „Mir war schlagartig klar, dass Fleisch von derart gequälten Tieren keine lebensfördernde Nahrung für uns Menschen sein kann.“

Die daraus entstandenen Herrmannsdorfer Landwerkstätten mit Stallungen, Schlachtung/Fleischerei, Bäckerei, Molkerei/Käserei, Brauerei, Hofladen, Biergarten und Gasthof gelten heute als Pionierbetrieb der natürlichen, artgerechten und nachhaltigen Lebensmittelherstellung im großen Maßstab, sie verbinden einen voll-biologischen Betrieb (inklusive eigener Biogasanlage und eigener Kläranlage) mit dem Ziel der Wirtschaftlichkeit (Vertriebsnetz und eigene Geschäfte sowie Marktbetriebe) und ideellem/künstlerischem Anspruch (zahlreiche Kunstwerke im und um den Hof, regelmäßige Hofmärkte mit künstlerischem Begleitprogramm). Der Betrieb wird mittlerweile von seinem Sohn geleitet.