Karlheinz Essl
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Karlheinz Essl (* 15. August 1960 in Wien) ist ein österreichischer Komponist, Klangkünstler, Elektronik-Performer und Musik-Kurator. Er ist der Sohn von Karlheinz Essl senior, dem Unternehmer und Kunstsammler.
[Bearbeiten] Leben
Essl studierte Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien und promovierte dort 1989 mit einer Dissertation über "Das Synthese-Denken bei Anton Webern". Daneben studierte er an der Wiener Musikhochschule Komposition bei Friedrich Cerha, elektro-akustische Musik bei Dieter Kaufmann. Nach Abschluss seines Studiums hatte er Kontakt zu Gottfried Michael Koenig in Utrecht. Auf Einladung des IRCAM (Paris) lebte er zwischen 1991-93 in Paris und beschäftigte sich intensiv mit echtzeit-generierter algorithmischer Komposition, was seinen Niederschlag in der "Lexikon-Sonate" - einer unendliche Komposition für computer-gesteuertes Klavier - fand, die er später als Software veröffentlichte. Zu dieser Zeit führte er in Zusammenarbeit mit Harald Naegeli (dem "Sprayer von Zürich") das Performance-Projekt "Partikel-Bewegungen" in mehreren europäischen Städten durch. Sein Interesse an spartenübergreifenden Projekten brachten ihn u.a. in Kontakt zum Schriftsteller Andreas Okopenko und dem Künstler Hermann Nitsch, mit denen er als Komponist zusammenarbeitete. 1990 bis 1994 wirkte Essl als composer-in-residence bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik.
Essl spielte zunächst Kontrabass in verschiedenen Kammermusik- und Jazz-Formationen. Daneben setzte er sich mit mittelalterlicher Musik und deren Aufführungspraxis auseinander. Theoretische und kompositorische Aufarbeitung serieller Denkansätze. Untersuchungen zur Formalisierbarkeit musikalischer Prozesse (Computer Aided Composition) führen zur Entwicklung von Software-"Environments" für Algorithmische Komposition. Zahlreiche Veröffentlichungen zur zeitgenössischen Kompositionstheorie.
Von 1995 bis 2006 unterrichtete Karlheinz Essl "Algorithmische Komposition" am Studio for Advanced Music and Media Technology der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Er gab Gastvorlesungen an Musik- und Kunstuniversitäten in Graz, Toronto, Kopenhagen, Köln, Stuttgart, Groningen und Wien. Ab Herbst 2007 bekleidet er eine Kompositionsprofessur für elektro-akustische und experimentelle Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
1997 Komponistenporträt bei den Salzburger Festspielen in der Reihe "next generation", 2004 Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Musik. Seit 1994 ist er Musikintendant der Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien.
Neben Instrumentalwerken und Kompositionen mit Live-Elektronik auch Realtime-Kompositionen, Improvisationskonzepte, Klangkunst, "site"-spezifische Musik- und Raum-Performances sowie Internet-Projekte. Ständige Auftritte als Live-Performer mit seinem selbstentwickelten computer-basierten Meta-Instrument m@ze°2.
[Bearbeiten] Weblinks
- Website von Karlheinz Essl
- Elektronische Musik / Komposition / Improvisation Karlheinz Essl im Gespräch mit Silvia Pagano
- Literatur von und über Karlheinz Essl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Karlheinz Essl im Österreich-Lexikon von aeiou
- Eintrag über Karlheinz Essl im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums (Für ausführlichere Informationen Registrierung notwendig)
Personendaten | |
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NAME | Essl, Karlheinz |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Komponist, Klangkünstler und Elektronik-Performer |
GEBURTSDATUM | 15. August 1960 |
GEBURTSORT | Wien |