Karlskirchen
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Karlskirchen oder Kalkskirchen ist eine Wüstung. Diese liegt circa 2,5 km nördlich der Stadt Gudensberg in Nordhessen. Laut Wigand Gerstenberg habe Karl der Große hier eine siegreiche Schlacht gegen die sächsischen Heiden geschlagen. Zum Dank soll der Kaiser eine Karlskirche erbaut haben.
Karlskirchen diente dann den Orten Langenvenne, Mittelvenne und Rittervenne als Kirchspiel. Aufgrund der Tatsache, dass die Bevölkerung im nahen Odenberg sowie im Scharfenstein die alten, heidnischen Götter vermutete, wurde die Karlskirche zu einer Pilgerstätte der heidnisch gebliebenen Einwohner der Region. Ein Pferdehufabdruck, ein so genannte Roßtrappe, auf einem Stein, der in der Kirche verbaut war, galt als der Abdruck von Wotans bzw. Karls Pferd, dieser wurde verehrt. Die Roßtrappe war in einem erratischen Block eingemeißelt und geht auf Wotans wasserspeienden Schimmel Sleipnir zurück, der sein Hufeisen abwarf.
Mit der Einführung der Reformation in Hessen unter Landgraf Philipp des Großmütigen wurde die Abgötterei endgültig verboten, die Karlskirche als ein Hort des Heidentums abgerissen. Doch der Stein existiert noch heute, er tauchte Jahre später in der Kirchhofsmauer zu Gudensberg wieder auf. Die oben erwähnten Orte des Kirchspiels, sind wie zahlreiche ehemalige Orte in Kurhessen heute Wüstungen. Nordöstlich der Wüstung Karlskirchen findet man in der Nähe des Landgrafenborn bei dem Dorf Metze, das Grab des Lautarius. Es stammt aus der Bronzezeit und wurde 1932 entdeckt.
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