Karolinische Bücher
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Karolinischen Bücher (lateinisch Carolini libri) sind eine kirchenpolitische Denkschrift, die im Auftrag Karls des Großen aus Anlass des Bilderstreits von fränkischen Theologen verfasst worden ist.
Als Papst Hadrian I. die Akten der Synode von Nicäa aus dem Jahr 787, in denen die Verehrung der Bilder kirchlich sanktioniert wurde, in lateinischer Übersetzung an Karl den Großen sandte, legte der sie den fränkischen Theologen vor und veranlasste insbesondere auf der Synode von Frankfurt 794 weitere Untersuchungen hierzu. Er ließ eine Gegenschrift ausarbeiten, die so genannten Karolinischen Bücher, die er dem Papst übersandte.
Das Werk ist in 120 Kapitel gegliedert und in vier Bücher aufgeteilt. Es vertritt in Bezug auf die Bilder den Standpunkt, dass es zum Schmuck der Kirchen und zur Erinnerung an heilige Personen erlaubt sei, Bilder zu besitzen. Doch sei es für den Glauben ohne Belang, ob man solche Bilder habe oder nicht.
Aufgrund der allgemeinen theologischen Aussagen bilden die Karolinischen Bücher ein wertvolles Dokument der fränkisch-angelsächsischen Theologie zur Zeit Karls des Großen. Sie haben bewirkt, dass die fränkische Kirche bis zum 10. Jahrhundert vom Bilderdienst befreit blieb.
Die Römische Kirche setzte die Karolinischen Bücher 1564 auf den Index verbotener Bücher (Index Librorum Prohibitorum).