Katakombenheiliger
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Katakombenheilige sind unbekannte Personen aus der Antike, deren Knochen in Rom zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in großer Zahl aus den Katakomben entfernt wurden.
Die Gebeine wurden postum mit einem Namen versehen, getauft und als Reliquien vor allem in die deutschsprachigen Gebiete nördlich der Alpen verkauft. Dieser Handel kam erst um 1860 zum Erliegen.
Beispiele für Katakombenheilige:
- München, St. Peter: Heilige Munditia
- Münstereifel, Jesuitenkirche St. Donatus
- Stans, St. Peter und Paul: Heiliger Remigius
- Wil im Kanton Sankt Gallen: Pankratius
- Regensburg, Kloster Sankt Emmeram, St. Maximianus und St. Calcidonius
- Drosendorf: Hl. Valentina
- Benediktinerinnenkloster Geisenfeld (bei Pfaffenhofen a. d. Ilm): Heiliger Dionysius
- Benediktinerinnenkloster Kühbach (bei Aichach): Heiliger Leo aus der Priscillaktakombe
- Birgittenkloster Altomünster: Heilige Sieben Märtyrer, darunter Alexander und Maximilian
- Benediktinerkloster Neumarkt-Sankt Veit: Heiliger Soldat Lucius
- Raitenhaslach: Die Heiligen Ausonius, Concordia und Fortunata
- Zisterzienserkloster Gutenzell (bei Biberach): Heilige Märtyrerin Juliana
- Augustinerchorherrenstift Dietramszell: Die Heiligen Demetrius und Marcellinus
- Klosterkirche Aldersbach: Heiliger Valerius
- Landshut-Seligenthal: Heiliger Antoninus
Gelegentlich werden oder wurden Katakombenheilige auch als Stadtpatrone verehrt (so der Heilige Faustus in Dillingen an der Donau).
Nicht selten hat man die Heiligen mit gleichnamigen bekannten Heiligen identifiziert und mit deren Legende ausgestattet.
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