Kirschlorbeer
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Kirschlorbeer | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Prunus laurocerasus | ||||||||||||
L. |
Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist ein immergrüner, frostharter Zierstrauch aus der Familie der Rosengewächse, der ursprünglich aus Kleinasien stammt. Die Blätter ähneln in ihrer Form dem Echten Lorbeer (Laurus nobilis) und werden 8 bis 15 cm lang. Die angenehm duftenden Blüten erscheinen zwischen April und Juni und stehen in endständigen Trauben. Die anfangs grünen kugeligen Früchte sind in der Reife schwarz. Der Strauch eignet sich als Heckenpflanze.
Alle Pflanzenteile, besonders die Blätter und Samen, enthalten sehr giftige blausäurehaltige Glycoside, das Fruchtfleisch ist allerdings nahezu giftfrei. In der Türkei bsp. wird der Kirschlorbeer kultiviert und die Früchte zu Marmelade verarbeitet oder als Trockenfrüchte verzehrt. Seinen Namen erhielt der Strauch einerseits aufgrund seiner Kirsch-ähnlichen Früchte, andererseits wegen der Lorbeer-ähnlichen Blätter.
Das Gehölz ist aufgrund seiner ausgeprägten Wuchsfreudigkeit jedoch ungeeignet für kleine Gärten, da es in kurzer Zeit einen großen Standraum belegt und sich zudem durch Selbstaussaat bei günstigen Standortbedingungen schnell zu einer Art Unkraut entwickeln kann.
[Bearbeiten] Nutzung
Neben der Nutzung als Zierpflanze in Gärten hat der Kirschlorbeer inzwischen auch eine wichtige Funktion in der Restaurierung und Präparation erlangt. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts dienen die Blätter mit einem möglichst hohen Anteil an Blausäure dem Aufweichen bzw. Geschmeidigmachen organischer Materialien - ohne dabei Wasserschäden zu verursachen. Beispielsweise kann man getrocknete Insekten wieder beweglich bekommen, in dem man sie einige Tage über den zerschnittenen Blättern in einem geschlossenen Gefäß aufbewahrt (Blätter täglich austauschen und direkten Kontakt vermeiden). Auch lange gefaltete Stoffe, wie man sie aus Gräbern kennt, lassen sich mit dieser Methode wieder geschmeidig machen. Wiederentdeckt wurde die Methode in den 1990er Jahren von Klaus Wechsler (Überseemuseum).
[Bearbeiten] Sorten (Auswahl)
Art | Wachstum | Höhe | Breite | Blatt | Eigenschaften |
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Caucasica | stark | 2-3 m | 2 m | 14x5 cm | Winterhart |
Cherry Brandy | stark | 1 m | 3 m | 11x6 cm | |
Etna (Anbri) | mittelstark | 2 m | 2 m | 10x7 cm | |
Green Survival | sehr stark | 2-3 m | 2-3 m | 15x6 cm | |
Herbergii | stark | 2-3 m | 2 m | 12x5 cm | Sehr winterhart |
Leander | stark | 2 m | 2 m | 15x3 cm | |
Low´n Green | schwach | 50 cm | 1-2 m | kerzenartig | |
Mano | mittelstark | 1-2 m | 2 m | 10x5 cm | |
Macrophylla | sehr stark | 3-4 m | |||
Miky | stark | 2 m | 2 m | 12x2 cm | |
Mischeana | sehr stark | 1-3 m | 2-3 m | 12x5 cm | |
Mount Vernon | sehr gering | 35 cm | 1 m | 11x4 cm | |
Novitas | sehr stark | 2-3 m | 2-3 m | 15x7 xm | ähnlich Rotundifolia, besser frosthart |
Otto Luyken | mittelstark | 1 m | 1-2 m | 11x3 cm | frosthart |
Paradise | stark | 1-2 m | 2-3 m | 12x5 cm | |
Reynvaanii | sehr stark | 2 m | 2 m | 14x5 cm | |
Rotundifolia | sehr stark | 2-3 m | 2-3 m | 15x7 cm | Frostgefährdet |
Rudolf Billeter | sehr stark | 2-3 m | 2-3 m | 11x3 cm | |
Schipka Holland | stark | 2 m | 2-3 m | 11x5 cm | |
Schipkaensis | stark | 2 m | 2 m | 11x4 cm | |
Schipkaensis Macropylla | stark | 2 m | 2 m | 16x7 cm | |
Van Nes | mittelstark | 1-2 m | 2 m | 11x5 cm | |
Zabeliana | mittelstark | 1-2 m | 2-3 m | 12x3 cm |
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kirschlorbeer – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |