Klee
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Hügel-Klee (T. alpestre)
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trifolium | ||||||||||||
L. |
![Mittlerer Klee (Trifolium medium), auch "Zickzack-Klee" genannt](../../../upload/shared/thumb/1/17/TrifoliumMedium.jpg/220px-TrifoliumMedium.jpg)
![Ägyptischer Klee (Trifolium alexandrinum)](../../../upload/thumb/4/4f/Trifolium_alexandrinum_eF.jpg/220px-Trifolium_alexandrinum_eF.jpg)
Klee (Trifolium) ist eine Gattung aus der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Der botanische Gattungsname leitet sich von der Dreizahl der Blattfiedern ab (lat. tres = drei, folium = Blatt).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die mehrjährigen krautigen Pflanzen haben dreizählig gefiederte Blätter. Die Blüten sind zu Köpfchen, Trauben oder Dolden gruppiert, oder sind selten einzeln achselständig. Die Blüten sind meist purpur, weiß oder gelb. Die Früchte sind oblonge oder verkehrt-eiförmige, ein- bis viersamige, nicht oder kaum aufspringende Hülsenfrüchte.
![Purpur-Klee (Trifolium rubens)](../../../upload/thumb/d/df/Trifolium_rubens_eF.jpg/220px-Trifolium_rubens_eF.jpg)
Alle Kleearten ziehen Wurzelknöllchen bildende, Stickstoff bindende Bakterien (Rhizobium) an, die mit dem Klee eine Symbiose eingehen.
[Bearbeiten] Kleeblätter
Die Laubblätter der Klee-Arten setzen sich üblicherweise aus drei Blättchen (Fiedern) zusammen. Ein vierfiedriges Kleeblatt gilt als Glückssymbol. Die Chance, ein solches zu finden, beträgt ungefähr 1%, wobei es vorkommt, dass durch bestimmte biologische Prozesse in kleinen mit Klee bewachsenen Bodenabschnitten überdurchschnittlich viele vierfierige Kleeblätter wachsen (ca. 10%). Auch eine genetische Neigung zur Vierfiedrigkeit kann nicht ausgeschlossen werden.
Noch viel seltener sind Kleeblätter mit mehr bzw. weniger Fiedern. Der Deutsche Kleeblatt-Sammler Claas Hickl hat von 1976 bis 2005 die Anzahl von 3552 vier- fünf- und sechsfiedrigen Kleeblättern, hauptsächlich Trifolium, allerdings auch einige nicht klee-verwandteOxalis (Wildfunde) gefunden und getrocknet. Ein Teil davon kann unter quattrofolium.com besichtigt werden. Der Schweizer Kleeblatt-Sammler Ramon Mayer besaß 1027 Kleeblätter, worunter 1 einfiedriges, 5 zweifiedrige, 869 vierfiedrige, 147 fünffiedrige, 4 sechsfiedrige und ein siebenfiedriges waren.
1975 fand ein Amerikaner ein zehnfiedriges Kleeblatt. Zwei Amerikaner fanden einst ein vierzehnfiedriges Kleeblatt, was Rekord ist. Dies wurde weltweit nur zweimal beobachtet.
Das Kartensymbol Kreuz (frz. Trèfle, „Klee“, daher auch Treff) stellt ein dreifiedriges Kleeblatt dar.
[Bearbeiten] Arten
Es werden etwa 300 Arten in den gemäßigten und subtropischen Klimaten der nördlichen Erdhälfte unterschieden. Mitteleuropäische Arten und wichtige Futterpflanzen sind vor allem der Wiesen-Klee, der auch als Rotklee bezeichnet wird (T. pratense), der Inkarnat-Klee (T. incarnatum) und der Weiß-Klee (T. repens).
- Klee (Trifolium):
- Ägyptischer Klee (T. alexandrinum)
- Hügel-Klee (T. alpestre)
- Westalpen-Klee (T. alpinum)
- Hasen-Klee (T. arvense)
- Gold-Klee (T. aureum)
- Braun-Klee (T. badium)
- Feld-Klee (T. campestre)
- Faden-Klee (T. dubium)
- Erdbeer-Klee (T. fragiferum)
- Schweden-Klee (T. hybridum)
- Inkarnat-Klee (T. incarnatum)
- Mittlerer Klee (T. medium)
- Berg-Klee (T. montanum)
- Norischer Klee (T. noricum)
- Blassgelber Klee (T. ochroleucon)
- Geröll-Klee (T. pallescens)
- Pannonischer Klee (T. pannonicum)
- Spreiz-Klee (T. patens)
- Wiesen-Klee, auch als Rotklee bezeichnet, (T. pratense)
- Weiß-Klee (T. repens)
- Persischer Klee (T. resupinatum)
- Kleinblüten-Klee (T. retusum)
- Purpur-Klee (T. rubens)
- Rauer Klee (T. scabrum)
- Moor-Klee (T. spadiceum)
- Streifen-Klee (T. striatum)
- Bodenfrüchtiger Klee (T. subterraneum)
- Alm-Klee (T. thalii)
[Bearbeiten] Anbau und Verwendung
- (Hinweis: In diesem Unterpunkt werden auch „Kleearten“ (NKL) besprochen, die nicht zur Gattung Trifolium gehören)
![Klee-Wiese (Weißklee)](../../../upload/shared/thumb/f/fa/Clover_%28Trifolium_repens%29.jpg/220px-Clover_%28Trifolium_repens%29.jpg)
Die Kultivierung der Kleearten hat ihren Ursprung in Medien, wo die Luzerne sehr früh gebaut wurde. Sie gelangte von dort nach Griechenland um 150-50 v. Chr., dann nach Italien und später nach Spanien. Nach den Verwüstungen der folgenden Zeit kam die Luzerne (NKL) erst um 1550 von Spanien wieder nach Italien, wo man um diese Zeit auch den Roten Kopfklee auf den Acker brachte. Nicht viel später verbreitete sich die Luzerne nach Frankreich und Belgien, wo um 1566 die Kopfkleekultur gleichfalls schon bekannt war.
Wenige Jahre darauf finden wir Luzerne- (NKL) und Klee-Anbau in Deutschland, und zwar durch Wallonen in die Rheinpfalz gebracht. Im 17. Jahrhundert konnte in Deutschland kaum von Fortschritten die Rede sein; in den beiden ersten Dritteln des 18. Jahrhunderts baute man Klee in Thüringen, Sachsen, Franken und in der Pfalz an.
Nach dem Rot-Klee erschien die Esparsette (NKL) in Süddeutschland und noch später die Luzerne (NKL) und der Weiß-Klee, letzterer von Mainz aus, im Innern Deutschlands. In den 1860er Jahren begann man in Süddeutschland die Kleekultur zu verbessern, und nach Abstellung der Triftservituten der Äcker gelangte dieselbe zu allgemeiner Aufnahme. Man gewann bedeutend gesteigerte Futtermassen, vergrößerte daraufhin den Viehbestand und führte Stallfütterung der Rinder ein.
Nach 1848 fand der Kleeanbau schnell noch allgemeinere Verbreitung, und indem man sich für solche Gegenden, wo Luzerne und Kopfklee versagten, nach Ersatzarten umsah, ermöglichte man seinen Anbau auf allen Bodenarten.
Der großflächige Anbau als Futterpflanze machte die imkerliche Nutzung von Klee als Massentracht erst möglich. Von den hauptsächlich angebauten Arten ist vor allem der Weißklee als Trachtpflanze interessant. Er wird von vielen Imkern gezielt angewandert. Den Wiesen- oder Rotklee mit seinen längeren Blütenkronröhren bestäuben dagegen überwiegend Hummeln. Nur in trockenen Jahren, wenn die Blüten witterungsbedingt kürzer bleiben, können auch Honigbienen diese durch ihre große Blütenzahl ausgezeichnete Tracht nutzen. [1]
Klee enthält sehr viel Eiweiß. Dieses Eiweiß kann bei Verfütterung an Pferde in größeren Mengen oder in längeren Zeiträumen zu anschwellenden Gelenken und ähnlichen Symptomen führen.
[Bearbeiten] Schadorganismen und "Krankheiten"
nach Schlipf, 1922:
- Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum)
- Mehltau, Kleemüdigkeit, Schimmelpilze, Rostpilze,
- Kleeteufel (Kleine Sommerwurz, Orobanche minor)
- Kleeseide (Cuscuta)
- Stengelälchen (Nematoda)
[Bearbeiten] Kuriosum
Klee produziert so genannte Phyto-Östrogene, die bei Säugetieren verhütend wirken. Dies kann als Verteidigungsmethode des Klees gegen Fressfeinde angesehen werden. Phyto-Östrogene wirken wie die Anti-Babypille bei der Frau und lösen in höheren Konzentrationen eine Scheinschwangerschaft aus, durch die das Tier nicht empfängnisbereit ist.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Klee (Trifolium) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Klee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Edmund Herold/Karl Weiß: Neue Imkerschule. 10. Auflage. Ehrenwirth-Verlag, München 1999, ISBN 3-431-02739-3.