Klingbachtalbahn
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Klingbachtalbahn | |||||||||||||||||||||||||||||
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Die Klingbachtalbahn, manchmal auch Klingbachbahn, war eine insgesamt 9,46 km lange staatliche Nebenbahn, die vom Bahnhof Rohrbach-Steinweiler (heute Rohrbach) von der Pfälzischen Maximiliansbahn abzweigte und bis nach Klingenmünster führte.
Ihren Namen erhielt die Strecke vom Klingbach, einem südpfälzischen Nebenfluss des Rhein, dem sie auf ihrer gesamten Länge folgt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Planung und Bau
Bereits im Jahr 1865 gab es erste Pläne, eine im Bahnhof Rohrbach-Steinweiler von der Pfälzischen Maximiliansbahn Neustadt–Landau–Winden–Wissembourg/Karlsruhe abzweigende Nebenbahn durch das Klingbachtal über Klingenmünster bis nach Bergzabern zu bauen. Insbesondere die Gemeinde Billigheim versprach sich einen wirtschaftlichen Aufschwung von einer solchen Bahnstrecke.
Die Erstellung des Bahndamms wurde von einem Bauunternehmer aus Lingenfeld durchgeführt. Hierbei waren auch italienische Bauarbeiter zu Hilfe geholt worden.
Die Strecke von Rohrbach-Steinweiler nach Klingenmünster wurde dann am 1. Dezember 1892 eröffnet. Sie wurde im Volksmund liebevoll auch als „Wisseritscher“ bezeichnet.
Die Pläne, die Klingbachtalbahn bis nach Bergzabern durchzubinden und so einen Anschluss an die 1870 eröffnete Kurbadlinie Winden–Bergzabern zu schaffen, scheiterten allerdings.
Ebenso gab es Bestrebungen, die Strecke über Rohrbach hinaus weiter entlang des Klingbach über Herxheim bis nach Rülzheim zu verlängern. So wurde bereits 1894, zwei Jahre nach der Streckeneröffung, eine unverbindliche Entwurfskonzession für eine „Sekundärbahn“ von Rohrbach nach Herxheim erteilt. Insbesondere in Herxheim gab es Interessenten einer solchen Bahnverbindung, die eigens hierfür Kontakt mit dem dafür zuständigen Komitee in Klingenmünster aufnahmen. Technische Schwierigkeiten, die beim Bau und beim Betrieb zu erwarten gewesen wären, verhinderten jedoch die Verlängerung der Klingbachtalbahn in Richtung Rhein. Nachdem Herxheim 1898 einen Bahnanschluss nach Landau erhalten hatte, wurden diese Pläne dann endgültig begraben.
[Bearbeiten] Stilllegung
Die Strecke wurde über viele Jahre hinweg stark frequentiert.
Trotzdem wurde der Personenverkehr bereits am 1. Juni 1957 zum Sommerfahrplan stillgelegt. Von den von der Pfälzischen Maximiliansbahn abzweigenden Strecken war die Klingbachtalbahn somit die erste, die dieses Schicksal ereilte. In seinen letzten Betriebsjahren war der ÖPNV durch Dampflokomotiven der Baureihe 064 und Schienenbusse durchgeführt worden. Außerdem verkehrte vormittags von Landau aus täglich ein Güterzug mit Personenbeförderung (GmP) bis nach Klingenmünster. Im Kursbuch der Deutschen Bahn war die Strecke zuletzt unter der Nummer 282c verzeichnet gewesen.
Im 1966 ermittelte die Deutsche Bundesbahn für die Klingbachtalbahn einen Jahresfehlbetrag von 246.000 DM. Außerdem stellte sie fest, dass die Strecke einen Investitionsbedarf hatte, der ungefähr 870.000 DM betrug. So kam sie zu dem Ergebnis, dass nur eine Gesamtstillegung wirtschaftlich sinnvoll wäre.
Am 24. September 1967 kam deshalb auch für den Güterverkehr, der seither nur noch sporadisch stattgefunden hatte, das Aus. Ein Jahr später wurde die Strecke dann auch abgebaut.
[Bearbeiten] Relikte
Der Ausgangsbahnhof Rohrbach-Steinweiler wurde zwischenzeitlich zum Haltepunkt zurückgebaut und 1999 in „Rohrbach“ umbenannt, da die Gemeinde Steinweiler im selben Jahr an der Maximiliansbahn einen ortsnahen Haltepunkt erhalten hatte.
Der mittlerweile angelegte sogenannte „Klingbachradweg“ von Vorderweidenthal nach Hördt verläuft zwischen den früheren Bahnhöfen Heuchelheim-Klingen und Billigheim-Mühlhofen auf der ehemaligen Trasse der Klingbachtalbahn. Die Bahnhofsgebäude sind alle noch erhalten, in Klingenmünster ist sogar noch der Lokschuppen vorhanden. Im Bahnhof Ingenheim-Appenhofen, dessen Gebäude längst auch schon in Privatbesitz übergegangen ist, befindet sich außerdem noch ein Formsignal.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Heilmann, Werner Schreiner 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt-Straßburg. pro MESSAGE 2005, ISBN 3-9348452-74
- Heinz Sturm Die pfälzischen Eisenbahnen. pro MESSAGE, 2005 ISBN 3-934845-26-6
[Bearbeiten] Weblink
Commons: Klingbachtalbahn – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |