Herxheim bei Landau/Pfalz
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Herxheim | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 9′ N, 8° 13′ O49° 9′ N, 8° 13′ O | |
Höhe: | 129 m ü. NN | |
Fläche: | 29,12 km² | |
Einwohner: | 10.490 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 360 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 76863 | |
Vorwahl: | 07276 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 038 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Obere Hauptstraße 2 76863 Herxheim |
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Webpräsenz: | ||
Ortsbürgermeister: | Elmar Weiller (CDU) |
Die Ortsgemeinde Herxheim bei Landau/Pfalz mit dem Ortsteil Hayna in Rheinland-Pfalz (Deutschland) ist bezogen auf die Einwohnerzahl die größte Kommune im Landkreis Südliche Weinstraße. Herxheim ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Als Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt Herxheim auch deren Verwaltung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Bei den Wahlen zum Gemeinderat am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:
- CDU 53,7% (+1,1) - 15 Sitze (+2)
- SPD 16,1% (-0,4) - 5 Sitze (+1)
- WGR 1 12,3% (..) - 3 Sitze (..)
- WGR 2 11,7% (..) - 3 Sitze (..)
- GRÜNE 6,3% (+2,3) - 2 Sitze (+1)
- Andere 0,0% (-2,0) - 0 Sitze (=)
Aufgrund des Bevölkerungszuwachses der letzten Jahre erhöhte sich die Zahl der Sitze von 24 auf 28.
[Bearbeiten] Partnerstädte
- Ilfracombe
- Saint-Apollinaire
[Bearbeiten] Wappen
[Bearbeiten] Wappen von Herxheim
- Kurz-Beschreibung: Im von Silber und Blau geteilten Schild eine heraldische Lilie mit verwechselten Farben, oberes Ende begleitet von zwei goldenen Sternen.
- Genehmigung: 20. Februar 1923, Bayerisches Staatsministerium des Innern, München
- Entstehung: Die Anfänge des Herxheimer Wappens gehen auf das späte 17. und das frühe 18. Jahrhundert zurück.
Nach dem Frieden von Nimwegen (1679) war das Gebiet südlich der Queich unter die Oberherrschaft Frankreichs gekommen. Dazu gehörte auch das fürstbischöfliche Oberamt Lauterburg, zu dem Herxheim zählte. Einige Rechte verblieben dem Fürstbischof. Die Franzosen versuchten, die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Der Fürstbischof versuchte seinerseits, durch größeres Entgegenkommen als bisher seine Untertanen sich gewogen zu halten. Das könnte ein Grund gewesen sein, der Gemeinde Herxheim ein Siegel für das Dorfgericht zu verleihen. Mit der Aufnahme der Lilie in das neue Gerichtssiegel dürfte sowohl an die Zugehörigkeit Herxheims zum Domstift Speyer mit seinem Mariendom als auch zugleich an die Lilien der französischen Bourbonen, deren mächtigster Vertreter Ludwig XIV. nun der oberste Herr auch über Herxheim war, erinnert worden sein.
Die erste Darstellung der Lilie in Herxheim und damit für alle sichtbar erfolgte im Eckständer des ehemaligen Gemeindehauses Untere Hauptstraße 132, das 1716 errichtet wurde. Die erste Urkunde, in der das Herxheimer Gerichtssiegel mit der Lilie und sieben darüber angedeuteten Sternen bzw. einer siebenperligen Krone erscheint, stammt aus dem Jahr 1733.
Zu dem heute noch gültigen Aussehen des Herxheimer Wappens kam es Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Nach langer Diskussion einigte man sich darauf, die Lilie auch in dem neuen Wappen zu verwenden. Grund war in erster Linie die frühere Zugehörigkeit zum Domstift Speyer - die Lilie ist das Symbol der Gottesmutter, der Patronin des Domstifts. Hinsichtlich der verwendeten Farben Silber und Blau orientierte man sich sowohl an den Farben des Domstifts als auch an denen der früher hier ansässigen Familie Holzapfel von Herxheim.
In Anlehnung an das aus dem Jahr 1733 stammende Siegel mit der siebenperligen Krone wurde die Lilie mit zwei goldenen Sternen „geschmückt“[1].
[Bearbeiten] Wappen von Hayna
- Kurz-Beschreibung: In Blau zwei schräggekreuzte, oben einwärts gekrümmte und mit einem Querstück versehene goldene Stäbe, bewinkelt von vier sechsstrahligen silbernen Sternen.
- Genehmigung: Nicht genehmigt, bis zur Auflösung der Ortsgemeinde gewohnheitsrechtlich geführt.
- Entstehung: Das Wappen entspricht einem Gerichtssiegel aus 1721, aus dem Jahre 1733 überliefert (LA Speyer, E4 Nr. 883 fol. 2). Darin sind die Sterne Zeichen der Gerichtshoheit, die gekreuzten Stäbe hingegen sind als Hirtenstäbe zu deuten und weisen auf den heiligen Wendelin hin, den Patron der Pfarrkirche zu Hatzenbühl, der die Kirche zu Hayna bei ihrer Errichtung 1719 als Filiale zugewiesen war.
[Bearbeiten] Archäologie
In den Jahren 1996 − 1998 wurde im Vorfeld des Gewerbegebietes West ein Erdwerk der Linienbandkeramik ausgegraben. Neben zahlreichen Funden, wie Keramik, Silex, Mahlsteine, wurden 447 Gebeine in den beiden Gräben und sonstigen Gruben gefunden.
Bei den Leichenfunden handelt es sich vermutlich um Zweitgrablegen von Bandkeramikern aus weiten Teilen Europas, wie z. B. dem Pariser Becken, der Moselgegend, aus Belgien, dem Saarland und aus Böhmen. Es wurden Tonscherben mit Linienanordnungen gefunden, wie sie in diesen weit entfernten Siedlungsgebieten üblich waren. Die große Menge der gefundenen Skelettteile ist untypisch für eine einzelne Siedlung. Kleinere Knochen wie z. B. Hand- und Fußwurzelknochen fehlen fast vollständig. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich in Herxheim ein zentraler Kultplatz der europäischen Linienbandkeramik-Kultur befand. Vermutlich wurden Tote, die in ihrer Heimat schon einmal bestattet gewesen waren, hierher gebracht, um an diesem Kultort noch einmal beigesetzt zu werden. Archäologen vermuten hierbei ein Totenritual, auf das auch diverse Schäden an den Skeletten hinweisen.
Im November 2004 wurde in Herxheim ein Heimatmuseum eröffnet, dessen Scheunenkeller der Bandkeramik und ihren örtlichen Funden gewidmet ist.
[Bearbeiten] Verkehr
Herxheim ist durch Buslinien nach Landau (555), Kandel (554) und Rülzheim (553) verkehrlich angebunden. Die Buslinien sind mit den dortigen Bahnhöfen vertaktet. Bis 1984 fuhren noch Personenzüge auf der Eisenbahnstrecke zwischen Landau und Herxheim, eine Reaktivierung und Weiterführung bis Rülzheim wurde im Jahr 2003 vom Land Rheinland-Pfalz untersucht, vorerst aber abgelehnt. Ein Trassensicherungsabkommen besteht jedoch noch.
Zum Fahrplanwechsel Sommer 2005 wurde auf der Strecke Herxheim – Insheim – Rohrbach eine Ruftaxilinie eingerichtet. Das Ruftaxi verkehrt nach einem festen Fahrplan werktags sechsmal und samstags dreimal und bedient dabei in Herxheim und Insheim jeweils drei und in Rohrbach zwei Haltestellen.
Mit der Einrichtung der Ruftaxiverbindung wurde dem Wunsch der Bevölkerung Rechnung getragen, die Ortschaften im Bereich der Verbandgemeinde Herxheim besser zu verknüpfen.
Ebenfalls ab 12. Juni 2005 wurden die Buslinien 555 (Herxheim – Landau – Herxheim) durch drei und 554 Herxheim – Kandel – Herxheim durch zwei zusätzliche Fahrten am Samstagnachmittag ergänzt. Dadurch können nun Landau und Kandel auch am Samstag bis 18 Uhr erreicht werden.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter
- Albert Finck, Politiker
- Max Seither, Politiker
[Bearbeiten] Literatur
Andrea Zeeb-Lanz u.a.: Die bandkeramische Siedlung mit "Grubenanlage" von Herxheim bei Landau (Pfalz) Erste Ergebnisse des DFG-Projektes: Varia neolithica IV, 2006. ISBN 3-937517-43-X
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Das große Wappenbuch der Pfalz, Dr. Karl Heinz Debus
[Bearbeiten] Weblinks
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Herxheim
- Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Herxheim
- DFG-Projekt „Bandkeramische Siedlung mit Grubenanlage von Herxheim bei Landau (Pfalz)“
- „Die Massengräber von Herxheim.“ in: Die Zeit. Zeit-Wissen. 2005,2.
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