Klostein
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Mit Klostein, Beckenstein, Urinalstein oder Toilettenstein werden kleine würfelförmige und sich langsam auflösende Steine in so genannten Duftspülern bezeichnet, die in Urinalen und WCs dazu dienen sollen, Geruchsbelästigungen durch Urin gering zu halten. Sie sollen außerdem zur Verringerung der Keimkonzentrationen, also zur Hygiene am Ort beitragen auch an Stellen, die für eine normale mechanische Reinigung nicht erreichbar sind. Des Weiteren sollen sie Kalkablagerungen auf der Keramik von WCs und Urinalen vorbeugen. Der Klostein wurde 1963 von Kurt Gade entwickelt.
Der jährliche Umsatz an Klosteinen und -gelen liegt in Deutschland bei etwa 100 Millionen Euro.
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[Bearbeiten] Flüssigprodukte
Seit 2001 sind auch Systeme am Markt, bei denen Reiniger- und Duftsubstanzen aus zwei getrennten Kammern bei jedem Spülvorgang in geringen Mengen freigesetzt werden.
[Bearbeiten] Chemische Zusammensetzung
Ein Klostein besteht aus einer wasserlöslichen Trägersubstanz und anionischen Tensiden (15-30 %) sowie geringfügigen Anteilen nichtionischer Tenside (1-5%), Wasserstoffperoxid und synthetischen Duft- bzw. Farbstoffen. Etwa ein Drittel der Produkte enthält nach Angaben von Stiftung Öko-Test künstliche Moschusverbindungen, des weiteren halogenorganische Verbindungen, anionische Tenside und Wasserstoffperoxid. Eine weitere Substanz in Klosteinen ist das stark riechende Paradichlorbenzol, dem jedoch eine keimtötende Wirkung fehlt und eine solche nur suggeriert. Es entsteht als Abfallprodukt in der chemischen Industrie.
Die Flüssigprodukte sind frei von polycyclischen Moschusverbindungen und halogenorganische Verbindungen.
[Bearbeiten] Kritik
Klosteine können eine gute Hygiene bei tatsächlich schlecht gereinigten Toiletten vortäuschen. Eine optimal gereinigte Toilette gibt jedoch keinerlei Anlass für eine Geruchsbelästigung, so dass der Einsatz in Frage gestellt werden kann. Die Inhaltsstoffe können die Abwässer belasten, und wurden schon in Fischen und auch in Muttermilch nachgewiesen.