Kloster Ewig
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Das Kloster Ewig war eine 1420 gestiftete Niederlassung von Augustiner-Chorherren bei Attendorn. Es bestand bis zur Aufhebung im Jahr 1803. Heute bilden die ehemaligen Klostergebäude einen Teil der Justizvollzugsanstalt Attendorn.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Stifter war der Attendorner Kaufmann Heinrich Weke (auch Waiken genannt). Die ökonomische Grundlage des Klosters war das seit dem 13. Jahrhundert bestehende Rittergut Ewig mit einer Reihe von verpachteten Höfen und weiteren Besitz. Das erste Oberhaupt der Gemeinschaft war Johannes Sewaldi aus dem Kloster Böddeken. Neben dem Prior lebten in dem neuen Kloster zwölf Brüder, in Anlehnung an die zwölf Jünger Jesu. Bis 1429 wurden die Gebäude des Klosters errichtet. Die Vogteirechte fielen 1674 an die Familie von Fürstenberg. Im Jahr 1726 wurden die Klostergebäude unter Einbeziehung einer älteren Kirche neu erbaut. Das Kloster bildete eine große, unregelmäßige Vierflügelanlage. Der lang gestreckte Hauptbau verfügt über Ecktürme und ein reiches Barockportal.
Im Jahr 1803 wurde das Kloster säkularisiert und der Besitz war zunächst eine hessische Staatsdomäne. Das Inventar wurde verkauft und die Kirche abgerissen. Unter preußischer Herrschaft hat der Gebäudekomplex mehrfach den Besitzer gewechselt. Seit 1898 hat der preußische Staat den Besitz zurückgekauft. Er war Sitz einer Oberförsterei und staatliche Domäne. In den Jahren 1923 und 1931 wurde die Anlage durch Brände stark beschädigt und im Jahr 1944 verkauft. Im Jahr 1956 wurden die Anlagen für den Bau der Biggetalsperre gekauft. Neben Büros und Labors war dort ein Barackenlager für Arbeitskräfte untergebracht. Im Jahr 1967 gingen die Gebäude in den Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen über, das dort 1968 die erste offene Justizvollzugsanstalt des Landes einrichtete. Seit 1978 bis 1988 wurde in verschiedenen Bauabschnitten der heutige Baukomplex errichtet.
[Bearbeiten] Literatur
- Heiko K. L. Schulze: Klöster und Stifte in Westfalen - Geschichte, Baugeschichte und Beschreibung, eine Dokumentation. In: Géza Jászai (Hrsg.):Monastisches Westfalen. Klöster und Stifte 800-1800. Münster, 1982. S.343f.
[Bearbeiten] Weblinks
- Schülerprojekt zum Kloster
- Informationen zur ökonomischen Basis
- Akten und Quellen im Westfälischen Staatsarchiv
Koordinaten: 51° 6′ 57.50″ N, 7° 52′ 56.50″ O