Kloster Velehrad
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Kloster Velehrad befindet sich in der Region Zlínský kraj (Tschechien) und ist ein bekannter Wallfahrtsort.
Das Konvent von Velehrad wurde 1205 auf Initiative des Olmützer Bischofs Robert von England und des mährischen Markgrafen Ladislaus Heinrich, Bruder des Königs Ottokar I. gegründet. Es war das erste Kloster der Zisterzienser in Mähren, das zu Beginn von zwölf Brüdern des Ordens aus Plaß verwaltet wurde.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde der Bau des romanisch-gotischen Doms der Maria Himmelfahrt beendet. Der Dom bestand aus einer großangelegten Basilika mit fünf Schiffen. Mit seiner Länge von einhundert Metern, gehörte er damals zu der größten Kirchenbauten im Königreich Böhmen.
Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster durch Hussiten niedergebrannt, in den folgenden Jahrhunderten öfters umgebaut. Im Stil des Barocks wurde es schließlich Ende des 17. Jahrhunderts unter Leitung von Giovanni Pietro Tencalla umgestaltet.
Zur Zeit der Kirchenreformation unter Rudolf II. wurde das Kloster aufgelöst, die Basilika wurde zu einer Dorfkirche, der Dom zerfiel, das Kapitol diente als Pferdestall.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Kloster restauriert. 1890 nahmen es Jesuiten unter ihre Obhut, die hier bis 1950 wirkten. Während des kommunistischen Regimes wurde das Kloster aufgelöst und erst 1990 wieder durch Jesuiten in Betrieb genommen. Im gleichen Jahr wurde der mährische Wallfahrtsort durch Papst Johannes Paul II. besucht. Es war die erste Reise des Papstes in ein vormals kommunistisches Land, die Tschechoslowakei. Bei diesem Besuch verwies er auf die Bedeutung der Slawenapostel Kyrill und Method.
[Bearbeiten] Weblinks
Homepage des Klosters in tschechischer Sprache
Koordinaten: 49° 06′ 36" n. Br., 17° 23′ 30" ö. L.