Kommando Operative Führung Eingreifkräfte
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte (KdoOpFüEingrKr) ist eine in Ulm ansässige Kommandostelle der Bundeswehr. Sie stellt den Kern von Hauptquartieren, die während Auslandseinsätzen - wie friedenssichernde und humanitäre Einsätze, Kampfeinsätze - die operative Führung der Mission vor Ort übernehmen. Die Hauptaufgabe des Kommandos ist die Gestellung dieser multinationalen Hauptquartiere für die Führung multinationaler und vernetzter Operationen von Streitkräften aus unterschiedlichen Ländern weltweit vorzubereiten und durchzuführen.
[Bearbeiten] Stellung in der Hierarchie
Die Befehlsgebung für die Einsätze deutscher Streitkräfte ist hierarchisch auf in drei Ebenen angesiedelt:
- An oberster Stelle steht der politische Entscheidungsträger, d.h. die Vereinten Nationen, die NATO oder die Europäische Union als politischer Auftraggeber.
- Die zweite Ebene bildet die militärstrategischen Hauptquartiere mit ihren Operation Headquarters (OHQ) beispielsweise in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien.
- Darunter ist in der dritten Ebene die operative Ebene mit den so genannten Force Headquarters (FHQ) zur Führung von EU Battle Groups angesiedelt. Deutschland hat im Oktober 2005 mit der Aufstellung des „Kommando Operative Führung Eingreifkräfte“ in Ulm die Möglichkeit zur Aufstellung eines solchen FHQ geschaffen.
Dem Kommando Operative Führung Eingreifkräfte unterstehen truppendienstlich keine Soldaten, mit Ausnahme des Unterstützungsbataillons. Erst im Einsatz gliedert das Kommando den Kern eines multinationalen FHQ aus, welches dann Truppenteile von Heer, Luftwaffe und Marine, dem Sanitätsdienst und der Streitkräftebasis sowie Soldaten anderer Nationen führt.
[Bearbeiten] Aufgaben
Die, durch Kommando Operative Führung Eingreifkräfte gebildeten Hauptquartiere sollen im Rahmen europäischer Krisenbewältigung Streitkräfte beim Einsatz vor Ort führen. Das Ulmer Kommando soll flexibel, auf den jeweiligen Auftrag maßgeschneidert und innerhalb kürzester Zeit mit einem Großteil seines Personals in ein Einsatzland verlegbar sein. Es muss sich dabei auf alle Einsatzmissionen einstellen: die Führung von friedenssichernden und humanitären Einsätzen bis hin zu Kampfeinsätzen sogenannter EU Battle Groups (Kampfgruppen), die multinational aufgestellt sind. Sie bestehen derzeit aus bis zu 1.500 Soldaten. Mittel- und langfristig stehen der EU 15.000 bis zu 60.000 Soldaten in mehreren EU Battle Groups zur Verfügung.