Kommersant
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Kommersant (russisch Коммерса́нтъ; wörtlich „Geschäftsmann“) ist eine russische Tageszeitung. Im Jahr 2005 lag ihre Auflage bei 131.000 Exemplaren.
Die Zeitung wurde 1909 gegründet, aber im Zuge der Machtergreifung der Bolschewiken im Jahre 1917 geschlossen.
1990 wurde sie unter Leitung des Geschäftsmanns und Publizisten Wladimir Jakowlew, des Sohns von Jegor Jakowlew, wiederbelebt. Zunächst erschien die Zeitung wöchentlich und ab 1992 täglich. Im postsowjetischen Russland stieg sie zu einer der gewichtigsten Tageszeitungen auf und erwarb sich den Ruf einer seriösen und kritischen Informationsquelle.
Herausgegeben wird die Zeitung vom Verlagshaus Kommersant, das auch die Wochenmagazine Kommersant-Wlast (Kommersant-Macht) mit Themenschwerpunkt Politik und Kommersant-Dengi (Kommersant-Geld) mit Themenschwerpunkt Finanzen herausgibt. 1999 wurde das Verlagshaus von dem in Großbritannien lebenden „Oligarchen“ Boris Beresowski gekauft. Anfang des Jahres 2006 verkaufte Beresowski seine Anteile am Verlag (offiziell 50 %) an seinen Geschäftspartner Badri Patarkazischwili, der damit zum alleinigen Eigentümer des Verlages wurde. Es kamen jedoch schon bald darauf Gerüchte auf, dass Patarkazischwili den Verlag nicht dauerhaft behalten, sondern an staatsnahe Strukturen weiterverkaufen würde. Im September 2006 wurde schließlich bekannt, dass der Kommersant-Verlag von Alischer Usmanow erworben wurde. Dieser ist gleichzeitig Unternehmer in der Metallurgiebranche und Manager einer Tochterfirma des Konzerns Gazprom. Gerüchte, hinter dem Kauf stehe der Kreml, wies Usmanow zurück. [1]
[Bearbeiten] Quellen
- Artikel in der Berliner Zeitung zum Verkauf des Kommersant an Usmanow
- Interview mit Alischer Usmanow mit der Nowaja Gaseta anlässlich des Erwerbs des Kommersant (russisch)
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Elene Perotti: Russia: Kremlin creeps closer to media domination? Auf: Editor´s Weblog (Herausgegeben von der World Association of Newspapers) am 1. September 2006