Kommunales Gebietsrechenzentrum
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Kommunales Gebietsrechenzentrum (KGRZ) ist ein Name für meist Anstalten des öffentlichen Rechts, die als Komplettanbieter elektronische Datenverarbeitungsaufgaben für Städte und Gemeinden übernehmen. Zu den traditionellen Aufgaben zählen unter anderem die Entwicklung, Einführung und Wartung klassischer Kommunalanwendungen. Kommunale Gebietsrechenzentren beschaffen Hard- und Software, erfüllen Dienstleistungsaufgaben (Beratung, Schulung, Installation, Wartung und Support) und setzen Datenschutz und Datensicherheitsmaßnahmen um.
[Bearbeiten] Beispiele
Das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) in Lemgo ist seit 1972 Informatik-Dienstleister der drei Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe sowie von 35 Städten und Gemeinden aus diesen Kreisgebieten. Als kommunaler Zweckverband besitzt das krz den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die 150 Mitarbeiter des krz – von der Verwaltungsfachkraft bis hin zum Technik-Experten – unterstützen etwa 6.000 PC-Arbeitsplätze mit rund 10.000 Geräten in den Verwaltungen des Verbandsgebietes.
Das Kommunale Gebietsrechenzentrum Kassel wurde von Albert Osswald, dem hessischen Ministerpräsitenten (SPD), als Anstalt des öffentlichen Rechts für das Land Hessen, den Regierungsbezirk Gießen und umliegende Gemeinden und Städte gegründet. Der Neubau wurde am 15. März 1972 offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Südniedersachsen (KDS) wurde am 1. Juli 1972 als Gesellschaft des bürgerlichen Rechts von kommunalen Gebietskörperschaften im südniedersächsischen Raum als zentrale Einrichtung in Göttingen gegründet. Durch diese Zentralisierung wurde eine wirtschaftliche Nutzung der damals sehr teuren Technik der "Elektronischen Datenverarbeitung" für alle Gesellschafter möglich. Nach der deutschen Vereinigung traten auch kommunale Gebietskörperschaften aus dem Bundesland Thüringen dieser Gemeinschaftseinrichtung bei. Mit ihren rund 60 Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern betreut die KDS unter anderem über 2000 Programme/Module, die über ein ca. 900 km langes Leitungsnetz auf mehr als 3000 Endgeräten in den Kommunalverwaltungen zur Verfügung gestellt werden.