Benutzer:Kriddl/Piraterie

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Piraterie in Computerspielen

Piraten wurden in Computerspielen sowohl im Rahmen von Computer-Rollenspielen, als auch Computer-Strategiespielen und Witschaftssimulationen thematisiert. Während bei einigen Spielen (z.B. Patrizier von Ascon, der Anno-Serie von Max Design und Sunflowers) Piraten vor allem störende und hemmende Spielelemente darstellen, wird bei anderen Spielen die Seite der Piraten gespielt (z.B. Pirates! von Microprose, Monkey Island von Lucas Arts, Tropico 2 von Take 2 Interactive).

Vorreiter dürfte Pirates! von 1987 sein, welches Elemente des Computer-Rollenspiels, der Wirtschaftssimulation und des Echtzeit-Strategiespieles vereinte und als Klassiker unter den Computerspielen gilt.

Soweit es sich um Spiele handelt, die auf das Rollenspiel ausgerichtet sind (etwa Pirates of the Caribbean (Bethesda Softworks), Skies of Arcadia (Sega) oder Piraten - Herrscher der Karibik (Ascaron)) nimmt die Ausgestaltung des Kampfsystems eine gewissen Bedeutung ein. Gerade bei als Wirtschaftssimulation ausgerichteten Spielen (z.B. Tropico 2) kann allerdings auch auf die Darstellung einzelner Kämpfe verzichtet werden. Aber auch hier spielen Kampfwerte noch eine Rolle - so ergeben sich aus den den einzelnen Piraten der Schiffsbesatzungen zugewiesenen Werten für Kanonen- oder Schießkunst oder Fechten Erfolgsaussichten für die einzelnen Kaperfahrten, die bei Tropico 2 die wesentliche Einnahmequelle darstellen.

Die Spiele -mit Ausnahme von Patrizier und Skies of Arcadia - spielen fast durchweg während der goldenen Zeit der Piraterie im 17. bis 18. Jahrhundert und spielen meist in der Karibik. Es wird auf Elemente zurückgegriffen, die aus Piratenfilmen bekannt sind (Totenkopffahne, Schatzinseln, Papageien auf den Schultern usw.).

Quellen: Artikel zu Spielen in WP, http://www.spieletipps.de/a_846_1/, http://www.spieleflut.de/artikel/970/

[Bearbeiten] Piraten als Spielzeug

Bei Spielwarenherstellern, wie etwa Lego, Playmobil oder früher PlayBig bestehen ganze Produktfamilien über Piraterie. Diese richten sich vor allem an Jungen als Zielgruppe. auffallend ist eine Tendenz zur Verniedlichung der historisch eher rauen Piraten. So zeigen auch die Piraten bei Playmobil das playmobiltypische Lächeln der Spielfiguren. Gleichwohl werden die in Filmen und Büchern als für Piraten angeblich typisch dargestellten Deformierungen (Hakenhände, Holzbeine oder Augenklappen) auch für die Spielfiguren übernommen. Das Sortiment umfasst regelmäßig zumindest ein Piratenschiff, kann sich aber auch auf sonstige in Piratenfilmen oder -büchern gerne dargestellten Sujets wie etwa Schatzinseln erstrecken.

[Bearbeiten] Spanische Abwehrmaßnahmen gegen die Piraterie

Das spanische Militärwesen beruhte zunächst auf dem feudalistischen Prinzip der Encomiendas. Zunächst wurden Konquistadoren eingeborene Arbeitskräfte und ein bestimmtes Gebiet zur ausbeutung zugewiesen, später wurde dies zum Recht auf die Erhebung von Abgaben reduziert. Im Gegenzug war der Inhaber der Encomienda verpflichtet mit Pferd und Waffen zur Verteidigung der jeweiligen Provinz beizutragen. Grund für dieses System war, dass die Unterhaltung eines stehenden Heeres den spanischen Behörden zu aufwändig erschien. Das System bestand, trotz einiger Abwandlungen und abschwächungen bis zum Erlass eines Gesetzes zur Aufhebung der Encomiendas vom 12. Juli 1720 bestehen. Militärische Einsatzgebiete der Inhaber der Encomiendas waren Indianeraufstände und die Abwehr von Piraten.

Als vor allem britische Seeräuber wie zum Beispiel Francis Drake auch verstärkt Überfälle auf Küstenorte vornahmen wurden Festungsanlagen an den Küsten angelegt. Beispielshaft zu nennen ist die Befestigungsanlage auf San Juan de Ulúa zur Verteidigung des Hafens von Veracruz, eines der auslaufhäfen der spanischen Silberflotte. Da diese Befestigungsanlagen zum Meer hin ausgerichtet waren, machten sich dies Piraten wie Henry Morgan bei seinen Überfällen auf Portobelo (1668), Maracaibo (1669) und Panama (1671), indem sie von der ungeschützten Landseite angriffen, nachdem sie an anderer Stelle gelandet waren.

Wegen der Piratenüberfälle ergingen nach und nach Bestimmungen, dass jeder freie Mann sich im Gebrauch von Waffen zu üben hätte. Die erste derartige Anordnung datierte auf das Jahr 1540 und betraf Santo Domingo, in den Küstengebieten wurde das hierauf beruhende Milizensystem ständige Übung. Die Unterhaltung stehender besoldeter Verbände kam jedoch erst im 18. Jahrhundert auf.

Quellen: Artikel zu Henry Morgan, San Juan de Ulúa, Fischer Weltgeschichte Bd. 22 (Süd- und Mittelamerika I)