Kriegspropaganda
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Unter Kriegspropaganda versteht man die gezielte Lancierung von Fakten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten, um
- die Akzeptanz (Unterstützung;Kriegsanleihen etc.) eines Krieges bei der eigenen Bevölkerung zu erhöhen,
- die Moral der gegnerischen Truppen bzw. der gegnerischen Bevölkerung zu untergraben,
- um die internationale Akzeptanz eines Krieges zu erhöhen.
Daneben gibt es während eines Krieges die so genannte "Greuelpropaganda", um
- den Kampfeswillen und die Rücksichtslosigkeit der eigenen Truppen zu erhöhen, die gegen einen vermeintlich skrupellosen Feind einen "gerechten" Krieg mit einer Härte führen (Flächenbombardements, Atombombenabwürfe, Folter, Napalmeinsatz etc.) die sonst vielleicht verweigert würde,
Da Krieg zumindest seit Clausewitz als Fortsetzung der Politik (bzw. politischen Propaganda) mit anderen Mitteln verstanden wird, haben es demokratische Gesellschaften wesentlich schwieriger Kriegsbereitschaft zu erzeugen als totalitäre, diese Ausganglage war die Basis der Kriegspropaganda.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Historie
Der ägyptische Pharao Thutmosis III. wird, da er 1457 v. Chr. die Schlacht von Megiddo gewann, als der erste Feldherr der Geschichte gesehen. Diese Auffassung verdanken wir seiner Propaganda, die er in Fels meißeln ließ und die dort die Zeit überdauerte. Die Griechen hatten mit Homer zwar auch einen hervorragenden Kriegsberichterstatter, aber die Schlacht um Troja fand 250 Jahre später statt. Etwa 1400 v. Chr. eroberten die Mykener Kreta, diese Schlacht ist ebenso wenig überliefert (zumindest findet sich noch kein Beleg) wie die vermutlich zuvor erfolgte Eroberung des Peloponnes durch die Minoer. Seit dem 16. Jh. ist bereits ein starker Einfluss auf das griechische Festland mit dem Zentrum Mykene nachweisbar (daher wird auch von der kretisch-mykenische Kultur gesprochen). Mythologisch ist diese Beherrschung in der Sage von Theseus und Ariadne sogar deutlich erkennbar.
[Bearbeiten] Beispiele
[Bearbeiten] Erster Weltkrieg
- Hauptartikel: Propaganda im Ersten Weltkrieg
Zu dieser Zeit war die Kriegspropaganda bereits gut ausgereift. Trägermaterial waren in erster Linie Plakate, Printmedien, Bildmaterial und erstmals auch Filme. Dazu dienten Institutionen wie das k.u.k. Kriegspressequartier in Östereich-Ungarn (ab Juli 1914), das "War Propaganda Bureau" in Großbritannien oder das "Maison de la Presse" in Frankreich. In den USA nahm wenige Tage nach dem Kriegseintritt 1917 das "Committee on Public Information" (CPI) seine Arbeit als zentrale Propagandastelle auf. In ihnen wurden die Presse- und Propagandazweige zusammengeführt.
Während des ersten Weltkriegs warfen sich die kriegsführenden Parteien gegenseitig unglaubliche Kriegsgräuel vor. Beispielsweise, dass die gegnerische Partei Zivilisten die Hände bzw. Unterarme abgehackt habe, um diese über den Rand des Schützengrabens zu halten, sich scheinbar zu ergeben und heranstürmende Soldaten hiermit in die Falle zu locken.
[Bearbeiten] Irak-Kriege
- Während des zweiten Golfkrieges behaupteten die USA über eine Medienagentur, irakische Soldaten hätten in Kuwait Säuglinge aus den Brutkästen gerissen. Der internationale Aufschrei über diese vermeintlichen Gräuel der irakischen Kuwait-Besatzer war groß. Viel später stellte sich diese Story als gezielt gefälscht heraus.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kritische Hintergrundinformationen zu Akzeptanz, Akzeptanzforschung, Greenwash, Propaganda, Mediation und Kriegspropaganda vom BUND
- http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/propaganda/
- http://www.iminform.de/iminform/Archiv/Kriegspropaganda-das_Versagen_der_Medien.html
- http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18423/1.html (guter Artikel zur Euphemistik der Kriegspropaganda)