Kunstherz
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Ein Kunstherz (künstliches Herz oder Herzimplantat) wird in den Körper von Patienten mit unheilbaren Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz) eingesetzt. Zur Zeit erwägt man dies vor allem dann, wenn ein geeignetes Herztransplantat (Spenderherz) nicht zur Verfügung steht, um die Zeit bis zur Transplantation zu überbrücken.
Obwohl das Herz ein vergleichsweise einfaches Organ darstellt, nämlich einen Hohlmuskel, der als Pumpe funktioniert, gilt das Herzimplantat als eine Art Heiliger Gral der modernen Medizin.
Herzimplantate unterscheiden sich von externen Herzlungenmaschinen. Während die Herzlungenmaschine, meist für einige Stunden, während Dauer von Operationen, die Funktion von Herz und Lunge ersetzt, nur an einer Stelle in den Blutkreislauf des Patienten eingeschaltet wird, muss ein nicht nur einseitig unterstützendes künstliches Herz sowohl mit dem Körperkreislauf, als auch mit dem Lungenkreislauf verbunden sein. Herzimplantate können dagegen wesentlich länger eingesetzt werden. Der Rekord liegt zur Zeit bei 17 Monaten.
Einige Modelle sollen das kranke Herz des Patienten vollständig ersetzen, welches dann entfernt wird. Einige Modelle arbeiten lediglich unterstützend und das eigene Herz verbleibt im Körper. Solche Linksherzunterstützungssysteme (Left Ventricle Assistent Devices, LVAD) sind beispielsweise das Novacor- (Baxter Healthcare Corp.) und das HeartMate-System (Thoratec Corp.). Zur Implantation beider Systeme wird jeweils das Brustbein (Sternum) des Patienten längs durchtrennt (mediane Sternotomie), dann die Einflusskanüle in die Herzspitze der linken Herzkammer implantiert und die Ausflusskanüle mit der aussteigenden Aorta (Aorta ascendens) verbunden. Bei einigen Patienten konnte sich das Herz nach der Implantation eines Unterstützungssystems wieder so weit erholen, daß das System explantiert und auf eine Transplantation verzichtet werden konnte. [1]
Tatsächlich sind bei der Konstruktion eines geeigneten Implantates zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden. Unter anderem muss z. B. dauerhafte Haltbarkeit der beweglichen Teile und eine geeignete, möglichst transportable Energieversorgung sichergestellt werden. Ein Antrieb, der den Stoffwechsel des Patienten als Energiequelle nutzt, wäre wünschenswert, existiert aber noch nicht. Die ersten Konstruktionen führten oft zu einer Beschädigung der Erythrozyten oder zur Bildung von Thromben (Blutgerinnseln).
[Bearbeiten] Modelle
Als erstes brauchbares Herzimplantat gilt das Jarvik-7 von Robert Jarvik, das am 2. Dezember 1982 in der Universitätsklinik von Utah (University of Utah) dem pensionierten Zahnarzt Barney Clark (21. Januar 1921 - 23. März 1983) eingesetzt wurde. Die Operation führte William DeVries, ein Sohn holländischer Einwanderer, aus. Clark überlebte 112 Tage und erlitt mehrere Thrombosen, bevor er starb.
Die bis dato erfolgreichste Implantation fand am 13. September 2001 im Jewish Hospital in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky statt. Dem 71-jährigen Tom Christerson operierten Laman Gray and Dr. Robert Dowling ein Implantat mit der Bezeichnung AbioCor ein, mit dem er 17 Monate lebte.
Im Dezember 2006 meldete das Universitätsklinikum Erlangen die erste erfolgreiche Einpflanzung eines kompletten Kunstherzens vom Typ CardioWest™ temporary Total Artificial Heart (TAH-t)der amerikanischen Firma Syncardia. Im Gegensatz zu den bisherigen Modellen, die lediglich die eigene Herzfunktion unterstützen können, ersetzt dieses System das komplette menschliche Herz und eröffnet Überlebensmöglichkeiten für Patienten, denen mit den herkömmlichen Systemen nicht mehr geholfen werden kann.[2]
Neben diesen Modellen gibts es auch noch deutsche Varianten der Herzunterstützung vom Hersteller Berlin Heart Berlin Heart: - INCOR - EXCOR (Herzunterstützungssysteme)
Diese Modelle werden auch in Nürnberg u. Erlangen implantiert! Aufgrund eines Aortenrisses musste im Mai 2004 im Südklinikum Nürnberg ein INCOR dem Patienten implantiert werden. Da dieser sonst keine Chance mehr gehabt hätte. Nach einem Jahr (Juli 2005) konnte sich das Herz soweit regenerieren, dass das INCOR wieder explantiert (UNI Erlangen) werden konnte. Dem Patienten geht es sehr gut, hat keinerlei Probleme und ist belastbar (ausgenommen Hochleistungssport).
Am 11. Januar 2007 meldete die Medizinische Hochschule Hannover die erstmalige Implantation des zu diesem Zeitpunkt kleinsten Kunstherzens der Welt vom Typ Heart Ware, das in Australien hergestellt wird. Als technische Innovation wird ein in einem Magnetfeld gelagerter Impeller angegeben. Er soll durch diese Lagerung keine mechanischen Abnutzungen erfahren, wodurch der Hersteller eine Haltbarkeit dieses Kunstherzes von bis zu zehn Jahren erwartet. PD Dr. Martin Strüber implantierte es einem 57-Jährigen Patienten.[3]
Dieser Artikel oder Abschnitt weist folgende Lücken auf: Die Entwicklung von Kunstherzen oder Herzunterstützungssystemen ist mittlerweile viel weiter, insbesondere sind die aktuellen Typen und Überlebenszeiten nicht erfasst. Altmark
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[Bearbeiten] Quellen
Dieser Artikel ist eine ergänzte, freie Übertragung von http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Artificial_heart&action=edit§ion=2
- U.S. Patent 4173796 -- Total artificial hearts and cardiac assist devices powered and controlled by reversible electrohydraulic energy converters
- Barney Clark: [1] [2]
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