Landsmannschaft Darmstadtia Gießen
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Die Landsmannschaft Darmstadtia im CC zu Gießen ist eine Landsmannschaft (Studentenverbindung) im Coburger Convent (CC). Sie ist pflichtschlagend und farbentragend und wurde im Jahre 1882 in Gießen gegründet.
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[Bearbeiten] Geschichte
Im Herbst 1881 kamen 13 Abiturienten des Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasiums zum Studieren nach Gießen. Man beschloss, die alte Freundschaft zu pflegen und eine Vereinigung von Darmstädtern zu gründen. Regelmäßiger Treffpunkt war das Cafe Ebel. Da diese Zusammenkünfte aber ohne Disziplin waren, beschloß man eine Kneipordnung zu erlassen. Diese wurde am 11. Februar 1882 verabschiedet, Darmstadtia wurde als Verbindungsname gewählt. Die erste Konstante war das Lokal Pulvermühle.
Die 13 Gründungsburschen waren:
Bus Florus, Bus Heinrich, Bus Karl, Eidmann Hermann, Hofmann Wilhelm, Müller Joseph, Otto Eduard, Schad Rudolf, Schilling Gerhard, Schönfeld Eugen, Reinhardt Ludwig, Rohde Ferdinand, Wolf Emil
Ab dem 11. Februar 1882 waren die nicht getragenen Farben blau – weiß – rot. Darmstadtia vertrat von Anfang an den Standpunkt der unbedingten Satisfaktion und belegte Waffenschutz bei der Landsmannschaft (heute Burschenschaft) Germania Marburg. 1886 wurde Darmstadtia beim Rektor der Alma Mater Ludoviciana angemeldet, mit den Farben violett – weiß – rosa, da die bisherigen Farben blau – weiß – rot bereits an eine Apotheker-Vereinigung vergeben waren. Wenig später wandelte man die Farben in violett – weiß – rot um.
Ab 1891 tauchten erste Bestrebungen auf, Landsmannschaft zu werden. Da Darmstadtia als schwarze Verbindung Waffen belegte, beschloss man schließlich am 8. Februar 1893 die Umwandlung in eine schlagende Landsmannschaft. So wurde Darmstadtia am 28. Mai 1893 in Zwingenberg in den Coburger LC aufgenommen (von den LC-Burschen Reinewald (Teutonia Würzburg), Meyer (Spandovia Berlin), Küßner (Ulmia Tübingen)) und schließlich am 14. Juli 1893 in Leipzig offiziell admittiert. Am 13. Mai 1894 erfolgte die Reception in Coburg.
Im Jahre 1900 war Darmstadtia die mitgliederstärkste schlagende Verbindung in Gießen.
1906 folgte die Grundsteinlegung des Hauses. Am 17. Februar 1907, zum 25jährigen Stiftungsfest, wurde das Haus in der Klinikstraße 1 in Gießen eingeweiht.
1937 wurde die Aktivitas auf wachsenden Druck des NSDStB aufgelöst. Das Haus wurde von der Kameradschaft Nr. VII, die später in Kameradschaft auf dem Darmstädterhaus und schließlich in Kameradschaft Ritter Otto von Rompf umbenannt wurde, genutzt.
Am 27. Dezember 1947 wurde eine neue Aktivitas aufgenommen, bestehend aus den drei Altherrensöhnen Hölzel, Petry, Seiler und 19 Mitgliedern der jungen Studentenverbindung „Scholaren“. 1951 nahm man wieder die Bezeichnung Landsmannschaft an und trat in den CC ein. 1952 wurde das enteignete Haus wieder Eigentum der Landsmanschaft Darmstadtia.
Um weiteren Studenten ausreichend Wohnraum zu schaffen und den Bund auch für die Zukunft abzusichern, erwarb die Landsmannschaft Darmstadtia 2003 das in unmittelbarer Nachbarschaft ebenfalls unter Denkmalschutz stehende großzügige Wohnhaus in der Credner Straße 16, das neben einer Faxenwohnung weitere 12 Zimmer bietet.
[Bearbeiten] Wappen
- Oben links: Die Farben violett weiss rot (violett weiss für Darmstadt und rot weiss für Hessen)
- Unten links: Das Wappen mit dem rot weißen Löwen der ein Schwert als Zeichen der Satisfaktion in der Klaue hält
- Oben rechts: Das Wappen der Stadt Darmstadt mit dem goldenen Löwen, der untergehenden Sonne und der Lilie
- Unten rechts: Ein Loorbeerkranz mit gekreuzten Klingen, dem Gründungsdatum (11. Februar 1882) und die Anfangsbuchstaben des Wahlspruches (In Unitate Robur: In der Einigkeit liegt die Stärke)
Darüber liegt in der Mitte der Zirkel (Vivat, Crescat, Floreat Darmstadtia). Alles auf einem Schild mit Lanzenruh und einem Ritterhelm mit Federn in den Farben
[Bearbeiten] Freundschaftsbünde
- Dreibund (Feingoldkartell): Landsmannschaft Darmstadtia Gießen, Landsmannschaft Spandovia Berlin, Landsmannschaft Zaringia Heidelberg
- Freundschaftverhältnis: Landsmannschaft Rhenania-Jena, Landsmannschaft Teutonia München
- Kartellverhältnis: Burschenschaft Germania Gießen
Außergewöhnlich ist das Kartellverhältnis mit der Burschenschaft Germania Gießen, weil es sonst keine weiteren Kartellverhältnisse zwischen Verbindungen im Coburger Convent und Burschenschaften in der Deutschen Burschenschaft gibt.