Langblättriger Blauweiderich
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Langblättriger Blauweiderich | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Veronica longifolia | ||||||||||||||
L. |
Langblättriger Blauweiderich (Veronica longifolia), der in vielen Übersichten als Pseudolysimachion longifoliúm geführt wird, wird zusammen mit 28 anderen Arten in der Untergattung Pseudolysimachium der Gattung Ehrenpreis (Veronica)geführt, die manchmal auch als separate Gattung Gattung Blauweiderich (Pseudolysimachion) eingeordnet werden. Die Gattung wird aufgrund phylogenetischer Untersuchungen neuerdings zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gezählt (vormals: Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Es handelt sich um mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 100 (120) Zentimetern erreichen. Der aufrechte, drüsenlose Stängel weist im oberen Teil abwärts gerichtete Haare auf. Die lanzettlichen Stängelblätter sind spitz zulaufend und am Rand scharf gesägt.
Sie entwickeln zwischen Juni und August auffällige, blaue (selten blaulila) Blütentrauben. Diese sind vielblütig und ährenartig angeordnet. Die einzelne Blüte ist trichterförmig; die Blütenröhre ist länger als breit.
Bei der Unterart P. longifolium ssp. longifolium Opiz ist der Blattgrund gestutzt bis herzförmig; die meist gegenständig angeordneten Blätter sind etwas breiter (bis zu vier Zentimeter) und regelmäßiger gesägt. Bei der Unterart P. longifolium ssp. maritimum Hartl sind die drei- bis vierwirtelig wachsenden Blätter eher schmal-lanzettlich, unregelmäßiger gesägt und der Blattgrund ist keilig. Die Unterscheidung der Unterarten ist allerdings taxonomisch noch umstritten.
[Bearbeiten] Vorkommen und Standort
Das Verbreitungsgebiet ist nordisch-eurasiatisch-kontinental. In Deutschland wird die Westgrenze der Verbreitung erreicht.
In Deutschland ist sie im Norden mit zerstreuter Häufigkeit entlang der größeren Flusstäler anzutreffen (beispielsweise am Niederrhein, an der Ems, der Aller, der Elbe, der Havel und der Oder). Im Süden ist sie selten mit Schwerpunkten im Rhein-Main-Gebiet und an der Donau zu finden.
Der Langblättrige Blauweiderich ist eine Stromtalpflanze, die in feuchten Uferstaudenfluren, an Auengebüschen, in Moorwiesen und an Gräben gedeiht. Die Standorte sind in der Regel wechselnass bis nass, nährstoff- und basenreich; vor allem sind es modrig-humose Ton- oder Torfböden, aber auch sandige Lehmböden. Die Art ist eine wärmebedürftige Licht-Halbschattenpflanze. Nach Ellenberg ist sie außerdem ein Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger und eine Verbandscharakterart der Mädesüß-Uferfluren (Filipendulion ulmariae).
[Bearbeiten] Sonstiges
Die Art ist nach der Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt“. Sie wird auch als Zierpflanze kultiviert. Dabei gibt es mehrere Sorten in Lila, Blau und Weiß, des Weiteren Hybriden mit P. spicatum. Die Zierpflanzen verwildern leicht; bei isolierten Vorkommen in der Landschaft, gerade auch außerhalb von Stromtälern, besteht daher oft der Verdacht auf eine solche Verwilderung.
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Ellenberg: Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. – Scripta Geobotanica IX, Verlag Erich Goltze, Göttingen, 2., verbess. Aufl. 1979.
- Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Langblättriger Blauweiderich – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |