Lawinenwarndienst Bayern
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Der Lawinenwarndienst Bayern wurde im Jahre 1967 gegründet. Seine Hauptaufgabe ist die Vorbeugung vor Gefahren und Katastrophen durch Schneelawinen im bayerischen Alpenraum.
[Bearbeiten] Struktur
Der Dienst ist nicht als eigenständige Organisation zu verstehen, sondern als Kooperationsstruktur mehrerer für diesen Aufgabenbereich zuständigen Sicherheits- und Katastrophenschutzbehörden (Bayerisches Staatsministerium des Innern, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Gemeinden, Landratsämter, die Bezirksregierungen von Oberbayern und Schwaben) unter Mitwirkung der im Bayerischen Landesamt für Umwelt angesiedelten Lawinenwarnzentrale.
Bestandteil des Lawinenwarndienstes sind:
- die Lawinenwarnzentrale
- insgesamt 32 Lawinenkommissionen vor Ort,ortskundige und bergerfahrene Fachleute, großteils ehrenamtlich, als Beratungsgremium für die zuständige Sicherheitsbehörde; letztere trifft die ggf. aus Sicherheitsgründen erforderlichen Anordnungen (Pisten- und Straßensperrungen, künstliche Lawinenauslösungen durch Sprengungen, etc.)
- ein Netz aus 15 automatischen Mess- und Beobachtungsstationen
[Bearbeiten] Service
Der Lawinenwarndienst veröffentlicht fortlaufend aktualisiert einen Lawinenlagebericht für die sechs Großregionen des bayerischen Alpenraums mit einer aktuellen Beschreibung wichtiger Gefahrenparameter (inklusive regionale Schneedeckenberichte und Schneeprofilgrafiken, sowie grafisch aufbereitete Messdaten) und einer Prognose als Planungshilfe für jedermann. Die Lage wird zusammenfassend in eine von fünf Gefahrenstufen auf der Europäischen Gefahrenskala eingeteilt. Der Lawinenlagebericht ist verfügbar über eine telefonische Bandansage, Videotext (BR3, Tafel 646), Internetseite bzw. für Mobilfunkgeräte WAP, sowie als E-Mail-Newsletter abonnierbar. Dort können auch Verhaltenshinweise und aktuelle Straßensperrungen abgerufen werden.
Seit Gründung wurde im überwachten und freigegebenen Bereich kein einziger tödlicher Lawinenunfall mehr verzeichnet.