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Lawine - Wikipedia

Lawine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Abgang einer Staublawine
Abgang einer Staublawine
Abrissbereich eines Schneebretts
Abrissbereich eines Schneebretts

Lawinen sind große Massen von Eis oder Schnee, die sich von Berghängen ablösen und zum Tal gleiten oder stürzen. Der Begriff Lawine kann auch im Zusammenhang mit anderen abrutschenden Materialien verwendet werden. So spricht man z.B. von Gesteins- (Geröll-) oder Schlammlawinen, auch Muren genannt. Diese Lawinenarten werden zu den Naturkatastrophen gezählt. Eine Dachlawine ist eine Schneelawine im Kleinen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wortherkunft

Das Wort Lawine leitet sich vom lateinischen Wort labīna "das Rutschen, Gleiten" (dieses zum Verb labi "gleiten") ab. Zunächst übernahmen die Alemannen der Schweizer Kantone Uri oder Glarus den Ausdruck von den damals noch dort lebenden Romanen als Láui oder Láuine, Láuene, was sich dann in der ganzen Deutschschweiz verbreitete. Erst im späten 18. Jahrhundert wurde der Ausdruck durch Reiseliteratur und vor allem durch Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" im übrigen deutschen Sprachraum bekannt gemacht.

[Bearbeiten] Historische Berichte

Spätestens seit der Mensch den alpinen Lebensraum erschlossen hat, ist er von Lawinenabgängen bedroht. Ursprünglich waren vor allem Heerzüge, die die Alpen überquerten, betroffen. So verlor Hannibal auf seiner Alpenüberquerung im Jahre 218 v. Chr. wohl rund die Hälfte seiner Soldaten (etwa 20.000 Mann) und eine unbekannte Anzahl von Elefanten durch Lawinen.

[Bearbeiten] Lawinenarten

Abhängig von der Art ihres Abgangs unterscheidet man zwei grundsätzliche Arten von Schneelawinen und zwar nach der Art ihres Anrisses:

[Bearbeiten] Lockerschneelawinen

Lockerschneelawinen oder Staublawinen entstehen, wenn eine große Schneemasse einen steilen Hang hinabstürzt und dabei weiteren Schnee aufnimmt. Sie reissen punktförmig an und die Stirn der Lawine wird beständig höher. In einer Lockerschneelawine wird der Schnee aufgewirbelt, sodass ein Schnee-Luft-Gemisch entsteht. Eine solche Lawine breitet sich zu Beginn mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 km/h aus, was sich aber noch auf bis zu 300 km/h steigern kann.

Einher mit der Lockerschneelawine gehen gewaltige Luftdruckschwankungen, die tödlich sein können. Durch diese Druckschwankungen, die den Bedingungen in einem Wirbelsturm gleichen können, kommt es zu den großen Zerstörungen. Bäume werden abgeknickt, Hausdächer weggerissen und Fenster eingedrückt, wodurch Schnee in das Haus eindringt. Eine weitere Gefahr besteht durch herumfliegende Gegenstände. Gelangt das Schnee-Luft-Gemisch in die Lunge von Menschen oder Tieren, so führt dies in der Regel nach kurzer Zeit zum Tode durch Ersticken.

Lockerschneelawinen können sich bereits durch Lärm, z.B. durch lautes Rufen, ablösen.

[Bearbeiten] Schneebrettlawinen

Schneebrettlawinen entstehen, wenn ausgedehnte Schichten der Schneedecke - zumeist aus Triebschnee - zusammenhängend abrutschen. Sie stellen die klassische Gefahrenlawine für Schneesportler und Bergsteiger dar. Opfer einer solchen Lawine sterben oftmals nicht durch Ersticken, sondern durch den Aufprall an Felsen etc.

Der Begriff Schneebrett ist etwas irreführend, suggeriert er doch eine harte Beschaffenheit. In der Realität kommen jedoch auch in sehr weichem, schwer erkennbarem Triebschnee, flächige Lawinenauslösungen vor.

Schneebrettlawinen können bereits durch kleine zusätzliche Belastungen, z.B. das Gewicht eines Skifahrers, ausgelöst werden. Sie können sich aber genauso infolge einer natürlichen Belastungszunahme (Schneefall) oder eines Festigkeitsverlustes in der Schneedecke selbst auslösen (z.B. durch schnelle Erwärmung).

Im Verlauf des Abgangs kann sich eine Schneebrettlawine in eine Lockerschneelawine umwandeln.

[Bearbeiten] Unterarten

Die oben genannte Einteilung kann noch verfeinert werden:

  • Von einer Oberlawine spricht man, wenn die obere Schneeschicht auf der darunter liegenden abrutscht.
  • Wird dagegen die ganze Schneedecke zu Tal gerissen, sodass der Boden sichtbar wird, bezeichnet man die Lawine als Grundlawine (seltener als Bodenlawine).
  • Hanglawinen erreichen im Gegensatz zu Tallawinen nicht den tiefesten Punkt, sondern kommen im Hang zum Stillstand. Schneebrettlawinen sind in der Regel Hanglawinen, Lockerschneelawinen dagegen meistens Tallawinen.

[Bearbeiten] Entstehung

An der Entstehung einer Lawine sind viele Faktoren beteiligt, die sich gegenseitig verstärken oder abschwächen können. Man kann die Entstehung einer Lawine nicht unabhängig von der Art der Lawine betrachten, da es sich z.B. bei Schneebrettern und Nassschneelawinen um ziemlich unterschiedliche Prozesse handelt. Auch die Gefahrenbeurteilung ist sehr unterschiedlich.

Für Schneebretter gilt im wesentlichen das folgende:

Die Gefahr eines Lawinenabgangs ist bei Hangneigungen zwischen 25° und 45° besonders hoch (wobei stärkere Hangneigung einen Lawinenabgang i.A. begünstigt - vergleiche hierzu die Kräfte an der Schiefen Ebene). Ein weiterer Geländefaktor, der eine Lawine bedingen kann, ist die Bodenbedeckung (so gehen Lawinen in der Regel an unbewachsenen Hängen ab, weil dort die Reibung geringer ist und sich größere Schneebretter bilden können). Dies gilt jedoch nur mit Einschränkungen: der Bewuchs muss aus der Schneedecke heraus ragen und dicht genug sein (lichter Wald reicht nicht). Bestimmte Arten von Bewuchs können die Lawinenbildung sogar begünstigen, indem sie die Bildung von Hohlräumen in der Schneedecke fördern (eingeschneite Latschen, Schwarzerlen etc.). Eine weitere Rolle spielt die Hanglage (Nordhänge sind der Sonnenstrahlung abgewandt, wodurch die abbauende Umwandlung - die langsame Entspannung und Verfestigung der Schneedecke - verlangsamt und Gefahrenstellen länger konserviert werden.).

Je mehr Neuschnee gefallen ist, desto größer wird die Lawinengefahr, denn Neuschnee ist im Vergleich zu älterem Schnee sehr locker und kommt somit leicht ins Rutschen. Er kann auch durch den Wind verfrachtet werden. Verfrachteter Schnee (so genannter Triebschnee) lagert sich an Hängen ab, die im Windschatten liegen und bildet dort Schneewehen oder Schneewechten. Dieser verfrachtete Schnee kann unter großer Spannung stehen, so daß bereits kleinste Störeinflüsse von Aussen für eine Auslösung genügen können. Triebschnee kann sowohl hart als auch weich sein und ist dadurch nicht einfach zu erkennen. Auch nach der Einschneiung durch nachfolgende Schneefälle behält er ein Gefahrenpotenzial bei.

Wenn viel Schnee in kurzer Zeit auf einem Hang zu liegen kommt, wächst die Belastung der Schneedecke durch das zusätzliche Gewicht schneller, als die Setzung und Verfestigung voranschreiten kann. Der Druck auf die unteren Schichten wird so groß, daß diese der Belastung nicht mehr standhalten. Bereits das zusätzliche Gewicht eines Skifahrers kann dazu führen, dass die Schneeschichten ins Rutschen geraten und es zu einem Lawinenabgang kommt. Besonders instabil sind nasser Schnee und Triebschnee. In die Schneedecke eingelagerte Zwischenschichten (z.B.Raureif, Schwimmschnee oder Eislamellen) tragen oft zur Verschärfung der Situation bei und bilden die Gleithorizonte auf denen die darüberliegende Schneedecke abrutscht.

Je tiefer die Temperatur ist, desto länger dauert es, bis sich Schichten aus Neuschnee verfestigen. Jedoch können auch steigende Temperaturen die Lawinengefahr erhöhen, weil die Schneedecke durch Schmelzwasser instabilisiert wird. Diese Instabilität entsteht durch Umwandlung der Formen der Schneekristalle. Grundsätzlich hat also jeder Temperaturwechsel eine Veränderung der Lage zur Folge.

[Bearbeiten] Lawinenforschung

Früher glaubte man, Lawinen würden von Hexen oder Geistern ausgelöst oder wären eine Strafe Gottes. Im Spätmittelalter erkannte man schließlich, dass Lawinen durch natürliche Ereignisse ausgelöst werden können, wie z.B. laute Geräusche oder das Werfen von Objekten (Schneebälle) auf einen lawinengefährdeten Hang.

Um die Lawinengefahr möglichst korrekt einschätzen zu können müssen Feldversuche unternommen werden. Dazu gehört z.B. der Aushub von Gräben im Schnee, um die verschiedenen Schichten und Formen der Schneekristalle zu analysieren. Lawinenforscher stützen sich auch auf meteorologische Daten, um so eine Aussage über die Art des Schnees machen zu können, was auf die Gefahr von Lawinen schließen lässt.

Ungefähr seit dem Jahr 2000 versucht man, Satellitenbilder in die Lawinenforschung zu integrieren. Aus dem Vergleich von Bildern, die in verschiedenen Wellenlängen des elektromagnetisches Spektrum aufgenommen wurden, kann man auf die Art der Schneekristalle schließen, weil jede Schneeart das Licht unterschiedlich stark reflektiert. Somit kann man die Schneedichte sowie auf Temperatur, Wasser- und Luftgehalt bestimmen. Der Nachteil der Satellitenbilder ist, dass sie nur die oberste Schneeschicht zeigen, was eine eingehendere Analyse der Lage erschwert.

Heute werden Lawinen auch wissenschaftlich erforscht, und zwar durch Modellversuche, Computersimulationen (z.B. am Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos, siehe dazu die Weblinks) oder durch künstlich ausgelöste Lawinen.

[Bearbeiten] Lawinenwarnungen und Lawinenschutz

In den Alpenländern, den USA, Kanada und Japan wird ein großer Aufwand betrieben, um die Bevölkerung vor Lawinenabgängen zu schützen.

Die aktuelle Lawinengefahr für ein bestimmtes Gebiet wird in den Gefahrenstufen 1 - 5 in der europäischen Lawinengefahrenskala angegeben. Diese aktuelle Lawinenwarnstufe wird in den Alpenländern von den Lawinenwarndiensten jeden Tag bekanntgegeben. Örtliche Lawinenkommissionen beraten die örtlichen Behörden hinsichtlich der Erforderlichkeit von Schutzmaßnahmen für Siedlungen, Skigebiete und Verkehrswege.

Die Maßnahmen zum Lawinenschutz unterteilt man in zwei Gruppen:

  • Passive Maßnahmen dienen größtenteils der Prävention. So können in lawinengefährdeten Gebieten Baugenehmigungen entzogen werden oder Evakuierungen angeordnet werden. Zu den passiven Maßnahmen gehört auch das Aufstellen von Betonwänden o.Ä. (so genannte Lawinenverbauungen) zum Schutz von Straßen, Brücken und Bauwerken.
Lawinenverbauung auf Belalp, Schweiz
Lawinenverbauung auf Belalp, Schweiz
  • Aktive Maßnahmen sollen dem Entstehen von Lawinen vorbeugen. Den besten Schutz bieten Wälder. Deshalb gibt es besondere Aufforstungsprogramme (siehe dazu Schutzwald). Sind keine Bäume vorhanden, greift man zu künstlichen Schutzbauten. Dazu werden vor allem in Skigebieten Netze, Gitter oder windbrechende Barrieren aus Holz, Beton oder Stahl aufgestellt. Dadurch wird die Schneedecke entweder unterteilt, sodass sich keine großen Schneebretter ablösen können, oder Schneeanhäufungen an kritischen Punkten werden verhindert. Auch Lawinensprengungen gehören zu dieser Maßnahmengruppe. Mit Hilfe von Hubschraubern, Kanonen oder Seilbahnsystemen wird Sprengstoff an kritische Stellen befördert, um kleine kontrollierte Lawinen auszulösen. Dadurch wird die Schneedecke entlastet und man kommt unkontrollierten Lawinenabgängen zuvor.

[Bearbeiten] Prävention, Verhalten bei Lawinenabgang, Lawinenrettung

Lawinen bedrohen nicht nur Siedlungen, sondern auch den Mensch, der sich in der Natur bewegt. Vor allem durch Schneebrettlawinen werden regelmäßig Skitourengeher, Snowboarder, Schneeschuhgeher und andere Wintersportler erfasst.

[Bearbeiten] Vorsorgende Schutzmaßnahmen

Im verschneiten alpinen Gelände ist höchste Vorsicht geboten. Insbesondere sollten die präparierten Skipisten nicht ohne Erfahrung und Ortskunde verlassen werden. Warnhinweise müssen beachtet werden. Am sichersten ist es, potentielle Lawinenhänge zu meiden. Allerdings sind gerade lawinengefährdete Gebiete mit einer mittleren Hangneigung sportlich attraktiv. Daher muss der Mensch eine Risikoabwägung treffen. Die Schneedecke ist keine einheitlich strukturierte Masse, die mit physikalischen Formeln sicher einzuschätzen ist. Da keine vollkommene Prognosesicherheit erreicht werden kann, sind Beurteilungsschemata entwickelt worden, die auf Wahrscheinlichkeiten basieren und dabei eine Rücksichtnahme auf die Erfahrung und die Fähigkeiten der Sportler ermöglichen. Beispiele für Methoden des Risikomanagements in bezug auf Lawinen sind „3 x 3“ samt „Reduktionsmethode“ (Werner Munter), „Stop or Go“ Michael Larcher, OeAV), Faktorencheck und „SnowCard“ (Martin Engler, Jan Mersch, DAV). Vorhergehendes Training (um die eigene Fitness zu verbessern), Erfahrung (in der Lagebeurteilung und im Bewegen im Gelände) und eine ausreichende Sicherheitsausrüstung (mindestens funktionierendes LVS-Gerät, Lawinenschaufel,Lawinensonde und Lawinenairbag), mit der man auch umgehen kann, sind elementar wichtig, um das Risiko zu minimieren. Durch Einhalten von Sicherheitsabständen, gute Spuranlage und vorsichtige Fahrweise bei der Abfahrt in einem Hang kann die Sicherheit weiter erhöht werden. Halteriemen von Stöcken und Ski sollten vor einer Abfahrt gelöst werden, da sie im Verschüttungsfall den Sportler nach unten ziehen können.

Von behördlicher Seite können Präventionsmaßnahmen wie zunächst die Sperrung einzelner Gebiete, später auch kontrolliertes Auslösen einer Lawine durch Sprengung (Lawinen-Sicherungstrupps) in Betracht kommen.

[Bearbeiten] Verhalten bei Lawinenabgang

Wenn man von einer Lawine erfasst zu werden droht, kann man auf mehrere Handlungsoptionen zurückgreifen, die allerdings keine Erfolgsgarantie beinhalten. Es erhöht jedenfalls die Überlebenschancen, wenn der Wintersportler möglichst wenig tief verschüttet wird und eine Atemmöglichkeit hat. Eine früher häufig empfohlene „Schussflucht“ (also das schnelle Fahren in der Falllinie, um der Lawine zu enteilen) scheint nur selten erfolgreich gewesen zu sein, da Lawinen generell sehr schnell sind und oft der komplette Hang aufbricht. Falls man sich am Rand eines Lawinenhangs befindet, kann man versuchen, durch schnelle Fahrt weg von den Schneemassen das Verschüttungsrisiko zu mindern. Auch ein geschicktes „Reiten“ mit Ski auf der Lawine dürfte nur wenigen Personen geglückt sein. Ebenfalls empfohlene „Schwimmbewegungen“ in den Schneemassen sind nach Aussagen von Verschütteten sinnlos. Erfolgversprechender ist, sofort mitgeführte Rettungsmittel zu aktivieren. Dies sind zum Beispiel ein „Lawinen-Airbag“ (durch Ziehen am Auslösegriff wird eine Gaspatrone gezündet, welche einen oder mehrere Luftkissen am Rucksack aufbläst), der eine tiefe Verschüttung verhindern kann oder die „Avalung“ (man nimmt eine Art Schnorchel in den Mund und kann so auch unter dem Schnee in der Regel atmen - die Ausatemluft wird am Rücken abgeleitet), welche die Erstickungsgefahr verringert. Falls möglich, sollte der Sportler Fangriemen am Ski lösen und die Stöcke wegwerfen.

Oft sind weitere Personen vor Ort, die nicht vom Lawinenabgang betroffen sind. Da die Überlebensrate von Lawinenverschütteten schnell abnimmt, kann die „Kameradenhilfe“ durch Anwesende lebensrettend sein. Die organisierte Bergrettung benötigt schon aufgrund der Alarmierungs- und Ausrückezeiten meist länger als eine Viertelstunde bis zur Ankunft. Die Hilfe vor Ort beginnt mit einer möglichst genauen Beobachtung der Verschüttung. Die Registrierung von Erfassungspunkt und Verschwindepunkt ermöglicht Rückschlüsse auf den primär abzusuchenden Bereich. Parallel sollte ein korrekter Notruf abgesetzt werden.

[Bearbeiten] Lawinenrettung

Unter Beachtung des Eigenschutzes (Nachlawinen!) muss dann zügig die Rettung eingeleitet werden. Man sucht die Lawinenoberfläche nach dem Stillstand zuerst nach Kleidungsstücken oder Ausrüstungsteilen ab. Mancher Teilverschüttete kann so gefunden werden. Gleichzeitig sucht man mit LVS-Geräten. Nach der Ortung des Verschütteten setzt man Lawinensonden ein, um den Standort noch genauer zu erfassen. An der Lawinensonde entlang wird mit Lawinenschaufeln der Verschüttete ausgegraben. Man achtet darauf, ob eine Atemhöhle vorhanden war und beginnt mit Maßnahmen der Ersten Hilfe. Falls der Patient unterkühlt ist, muss er vorsichtig geborgen werden. Wird er zu stark bewegt und dadurch der Kreislauf angeregt, fliesst unterkühltes und äusserst sauerstoffarmes Blut in Richtung der inneren Organe. Es droht der sog. Bergungstod. Der Bergrettungsdienst kann neben den oben genannten Hilfsmitteln auch - falls vorhanden - das RECCO-System und Lawinensuchhunde einsetzen.

[Bearbeiten] Größere Lawinenunglücke

In den letzten 25 Jahren gab es in den Alpen im Schnitt jährlich 100 Tote durch Lawinenabgänge. Einige besonders schwere Unglücke weltweit sind hier verzeichnet.

  • 20. September 2002 - Bei einem Lawinenunglück in der Karmadon-Schlucht in Nordossetien kommen 150 Menschen ums Leben.
  • 28. Dezember 1999 - Bei einem Lawinenunglück im Jamtal (Gemeindegebiet von Galtür, Österreich) sterben neun Teilnehmer einer geführten DAV Summit Club Gruppe.
  • 23. Februar 1999 - Ein Lawinenunglück in Galtür (Tirol) fordert 31 Menschenleben.
  • Januar 1998 - Bei einer Wanderung in den französischen Alpen kommen neun Schüler und zwei Lehrer ums Leben.
  • Februar 1991 - Auf der Italienischen Seite des Montblancs begräbt eine Eislawine sieben Skifahrer unter sich.
  • März 1982 - 16 Personen kommen bei Lawinenabrutschern ums Leben.
  • 1991 - Eine Lawine in Bingol (Türkei) verwüstet mehrere Ortschaften, 200 Menschen sterben.
  • April 1970 - In Savoyen sterben 74 Menschen.
  • 24. Februar 1970 - Die Bächital-Lawine in Reckingen VS reisst 30 Menschen in den Tod
  • 10. Februar 1970 - Lawinenunglück in Val-d'Isère, 39 Tote
  • 11. Januar 1962 - Eine Lawine löst sich vom Huascarán, dem höchsten Berg von Peru. Zwei Dörfer werden zerstört, weitere Ortschaften werden von einer Flutwelle erreicht, die durch in einen Fluss gefallene Schneemassen hervorgerufen wurde. Insgesamt sterben etwa 4.000 Menschen, damit ist es das schlimmste jemals von Schnee verursachte Unglück.
  • 11. Januar 1954 - Im Österreichischen Bundesland Vorarlberg, im Großen Walsertal und im Montafon, werden insgesamt 200 Menschen verschüttet, als eine Lawine den Ort Blons zerstört. Eine zweite Lawine neun Stunden später begräbt einen Großteil der Rettungsmannschaften unter sich.
  • 1950/1951 - 200 Menschen verlieren in den Alpen ihr Leben durch Lawinenabgänge
  • 1916 - Im Ersten Weltkrieg sterben mindestens 10.000 Soldaten an der österreichisch-italienischen Front durch Lawinenabgänge. Viele Lawinen werden vorsätzlich vom Gegner ausgelöst.
  • 1910 - In Wellington (USA) werden zwei Züge durch Lawinen umgekippt, wobei 97 Menschen sterben.
  • 1618 - Eine Lawine begräbt die Stadt Plurs (heute Norditalien, damals Schweiz) und tötet 2.427 Menschen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Werner Munter, 3 x 3 Lawinen, Bergverlag Rother, 2002, ISBN 3763320601
  • Martin Engler: Die weiße Gefahr - Schnee und Lawinen, Verlag Martin Engler, 2001, ISBN 3-9807591-1-3
  • Fuchs/Khakzadeh/Weber (Hrsg.): Recht im Naturgefahrenmanagement, Innsbruck 2006, ISBN 3706543265
  • Michael Hoffmann: Lawinengefahr. ISBN 3-405-15974-1 (Dieses Buch ist sehr wissenschaftlich geschrieben und ist daher Laien nur bedingt zu empfehlen)
  • Sergio Pistoi: Lawinenschutz aus dem All?. In: Spektrum der Wissenschaft 01/06, S. 84ff
  • Gletscher, Schnee und Eis. Das Lexikon zu Glaziologie, Schnee- und Lawinenforschung der Schweiz, Verlag Schweizer Lexikon Mengis+Ziehr, 1993, ISBN 3-9520144-2-7

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Lawine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

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