Legio XII Fulminata
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Die Legio XII Fulminata (wörtlich „Blitz-Legion“, gelegentlich auch als „Donner-Legion“ übersetzt) war eine Legion der römischen Armee, die ursprünglich im Jahr 58 v. Chr. von Gaius Iulius Caesar ausgehoben wurde und auch unter den Beinamen Paterna oder Antiqua auftrat. Sie begleitete Caesar im Gallischen Krieg bis 49 v. Chr., wurde 48 v. Chr. in Pharsalus stationiert und wohl auch in der Schlacht von Pharsalus eingesetzt. Nach ihrer Auflösung wurde sie im Jahr 43 v. Chr. von Marcus Antonius wieder aufgestellt. In der Spätzeit der Regierung des Augustus diente sie in der Provinz Syria. In spätrömischer Zeit war sie in Malatya stationiert. Das Legionszeichen war ein Blitz (fulmen).
[Bearbeiten] Regenwunder
Die Legion XII Fulminata wurde Anlass zu der christlichen Sage, dass die Errettung Mark Aurels und seines Heers von Wassermangel und Verdurstung durch Gewitterregen im Quadenkrieg im Jahre 174 durch das Gebet jener Legion herbeigeführt sei, die ganz aus Christen bestanden habe. Man erdichtete dazu ein den Christen Schutz verheißendes und deren Ankläger mit Strafe bedrohendes Reskript. Der Name Fulminata war allerdings bereits seit der Zeit des Augustus vorhanden, hängt also mit dem Geschilderten nicht unmittelbar zusammen.
Das Ereignis ist in einem Relief auf der Markussäule in Rom dargestellt. Durch photographische Aufnahmen des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom wurde es möglich, die Markussäule näher zu untersuchen. Man fand, dass die Angaben des Cassius Dio über ein rettendes Unwetter der Tatsache entsprache, wobei die Römer auf der Säule ihre Götter dafür verantwortlich machten, während in christlichen Kreisen das Ereignis für eigene Propaganda apologetisch ausgenutzt wurde. Der kaiserliche Bericht zu dieser Sache bezieht sich allerdings in erster Linie auf die bei dieser Gelegenheit von den Soldaten wiederholte Ausrufung des Kaisers zum Imperator.
[Bearbeiten] Literatur
- Theodor Keim: Aus dem Urchristentum. Zürich 1878.
- Theodor Mommsen: Das Regenwunder der Marcus-Säule. In: Hermes 30, 1895, S. 90–106.
- E. Petersen: Blitz- und Regenwunder von der Marcussäule. In: Rheinisches Museum für Philologie, n. s. 50, 1895, S. 612.