Römisches Heerwesen
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Als der griechische Geschichtsschreiber Polybios in seiner Geschichte des Ersten Punischen Kriegs rückblickend die Stärke der beiden Parteien abwog, kam er zu dem Schluss, dass die Karthager auf Grund ihrer langen Erfahrung zum Seekrieg besser gerüstet waren, die Römer aber auf dem Lande die besseren Voraussetzungen mitbrachten, denn sie wenden dem Heer ihre ganze Sorge zu, die Karthager vernachlässigen es. [...] Das liegt daran, dass sie fremde Söldnertruppen verwenden, während das römische Heer aus Landeskindern und Bürgern besteht. Die Sicherheit des römischen Staatswesens beruhte für Polybios auf der eigenen Tapferkeit und dem Beistand der Bundesgenossen.
[Bearbeiten] Das Heerwesen in der frühen Republik
Mit den Worten des Polybios sind wesentliche Dinge über das Heerwesen der frühen Republik ausgesagt. Rom begann, als es gegen die benachbarten Stämme in Italien um seine Existenz kämpfen musste, als Landmacht; den Bauern und Handwerkern Latiums blieb das Meer unheimlich und fremd, bis Rom schließlich im Lauf des Ersten Punischen Krieges unter dem Druck der Karthager ebenfalls mit dem Bau von Kriegsschiffen beginnen musste.
Das Landheer rekrutierte sich ursprünglich nur aus den römischen Bürgern, die im Prinzip alle vom 17. bis zum 46. Lebensjahr zum Waffendienst verpflichtet waren. Der Dienst im Heer war für die Römer so selbstverständlich, dass auch die Ständekämpfe die Kriegsbereitschaft des Staates nicht beeinträchtigten. Im Gegenteil: Seitdem es sich als notwendig erwies, die Bauern und Handwerker immer mehr zum Kriegsdienst heranzuziehen, verbesserte sich auch ihre gesellschaftliche Stellung.
Man kannte also in Rom eine Art allgemeiner Wehrpflicht, aber man kannte kein stehendes Heer. Die Männer wurden vielmehr von Fall zu Fall einberufen, was zunächst kein Problem war, da die Kriege im Frühjahr begannen und im Herbst endeten. Erst in späterer Zeit, als das römische Heer auf entfernteren Kriegsschauplätzen außerhalb Italiens kämpfte, konnte es geschehen, dass die Soldaten jahrelang die Heimat nicht sahen. Da aus wirtschaftlichen Gründen nicht alle waffenfähigen Männer herangezogen werden konnten, wurde eine Auswahl durch Losentscheid getroffen.
Eine wesentliche Stütze gewannen die Römer mit der Zeit in den Völkern Italiens, da sie es verstanden, sie, die soeben auf dem Schlachtfeld noch Gegner waren, nicht als Unterworfene zu behandeln, sondern als Bundesgenossen zu gewinnen, die aus dieser Bindung Vorteile zogen und als Gegenleistung Truppen zur Verfügung stellten.
[Bearbeiten] Der Krieg gegen König Pyrrhos
Das militärische System der Republik wurde einer ersten großen Belastungsprobe unterworfen, als im Jahre 280 v. Chr. der König Pyrrhos von Epeiros in Unteritalien erschien, um für die Stadt Tarent gegen Rom Partei zu ergreifen. Selbst ein berühmter Heerführer, konnte der König überdies auch die Wunderwaffen des hellenistischen Ostens ins Feld führen; die gefürchtete tiefgestaffelte Phalanx und die Kriegselefanten aus Indien. Das Meer beherrschten die Schiffe Tarents. Zwar gelang es dem König, die Römer in zwei Feldschlachten unter schweren eigenen Verlusten mühsam zu besiegen (vgl. Pyrrhussieg), aber der entscheidende Erfolg blieb ihm versagt, da die bewegliche römische Taktik die Elefanten ins Leere laufen ließ und die schwerfällige Phalanx um ihre Wirkung brachte. Das römische Bauernheer war der Kriegskunst des Ostens gewachsen und auch das System der Bundesgenossen bewährte sich im Wesentlichen.
[Bearbeiten] Die Gliederung des Heeres
Die Legion (dt. „Auslese“) war ursprünglich mit rund 3.000 Mann das Bürgeraufgebot der römischen Frühzeit, das aber bald auf zwei Legionen verdoppelt wurde und später bei zunehmendem Bedarf vervielfacht werden konnte. Den Kern der Legion bildeten später die 3.000 Schwerbewaffneten, die sich wiederum in 30 taktische Einheiten, die so genannten Manipel, unterteilten, die von einem Centurio geführt wurden. Es gab die zehn Manipel der Hastaten (d. h. Speerträger), die zehn Manipel der Principes (d. h. Schwerbewaffnete) und die zehn Manipel der Triarier (d. h. alte, erprobte Soldaten), die im Kampf die dritte Linie bildeten und durch ihren Einsatz nicht selten die Schlacht entschieden. Die Leichtbewaffneten, die zu jeder Legion gehörten, begünstigten die bewegliche Taktik, indem sie den Feind bei seinem Aufmarsch störten oder bei Bedarf auch die Zwischenräume zwischen den Manipeln füllten.
Den größten Triumph über die makedonische Phalanx errangen die Römer mit ihrer Manipulartaktik im Jahre 168 v. Chr., als sie bei Pydna das Heer des Königs Perseus in die Gassen ihrer Schlachtordnung laufen ließen, um es dann von allen Seiten in die Zange zu nehmen und völlig aufzureiben.
Doch ehe es so weit war, musste Rom im Zweiten Punischen Krieg um sein Überleben kämpfen.
[Bearbeiten] Der Krieg gegen Hannibal
Der Zweite Punische Krieg und die fast unmittelbar darauf folgende Konfrontation mit dem hellenistischen Osten führten eine neue Entwicklung im römischen Heerwesen herbei. Nicht nur, dass das Heer beträchtlich vermehrt werden musste; tief greifende Veränderungen betrafen auch das Oberkommando. Die bisher geübte Praxis, den Oberbefehl den auf ein Jahr gewählten höchsten Beamten, den Consuln, zu überlassen, erwies sich nach den Katastrophen vom Trasimenischen See und von Cannae als gänzlich unzulänglich. Den neuen Typus des Feldherrn repräsentierte als Erster in reiner Form der ältere Scipio, genannt Africanus. Durch Volksbeschluss erhielt er im Jahr 211 v. Chr. den Oberbefehl in Spanien, ohne die übliche Ämterlaufbahn hinter sich gebracht zu haben, und behielt ihn, mittlerweile auch Consul, bis zum endgültigen Sieg über Hannibal im Jahre 201 v. Chr.
Durch die Vermehrung des Heeres auf acht bis zehn Legionen gelang es zwar, die vielfältigen militärischen Aufgaben, jetzt auch außerhalb von Italien und weit entfernt von der Heimat, zu lösen; doch brachte es diese Entwicklung mit sich, dass immer mehr Römer für immer längere Zeiträume den Aufgaben zu Hause entzogen wurden – mit der Folge, dass viele Bauernstellen vernachlässigt wurden bzw. ganz eingingen. Diese Entwicklung hatte nicht nur unabsehbare Folgen für Staat und Gesellschaft, auch das Kriegswesen war insofern davon betroffen, als viele römische Bürger nicht mehr die materiellen Voraussetzungen für den Kriegsdienst besaßen und damit die Zahl der verfügbaren Soldaten nicht mehr ausreichte.
[Bearbeiten] Die Heeresreform des Marius
Die Konsequenzen aus dieser Entwicklung zog, nachdem die Gracchen mit ihren Reformversuchen gescheitert waren, der Consul des Jahres 107 v. Chr., Gaius Marius. Um Soldaten für den Krieg gegen den Numidierkönig Jugurtha und, wenig später, für die Verteidigung Italiens gegen die Kimbern und Teutonen zu gewinnen, ging er völlig neue Wege. Der griechische Geschichtsschreiber Plutarch berichtet:
- Sogleich (nach seiner Wahl) führte er auch eine Werbung durch, wobei er entgegen dem Gesetz und Herkommen viel mittelloses Volk und Sklaven in die Listen eintragen ließ; denn die früheren Feldherrn hatten dergleichen Leute nicht angenommen, sondern die Waffen als eine Art Auszeichnung nur solchen Personen in die Hand gegeben, die auf Grund der Schätzung dazu berechtigt waren.
Diese Soldaten aus der Unterschicht wurden vom Staat besoldet und als Veteranen mit Landzuweisungen versorgt. Damit ist ein weiteres Problem der Heeresreform angedeutet: die persönliche Bindung des Söldners an seinen Feldherrn. Wenn ein Heerführer nach jahrelangen Feldzügen politischen Ehrgeiz verspürte, dann lag für ihn die Versuchung nahe, das auf ihn eingeschworene Heer für seine eigenen Ziele einzusetzen. Nach Marius gingen Sulla, Pompeius und schließlich Caesar diesen Weg und führten damit das Ende der Republik herbei.
[Bearbeiten] Die Schlachtordnung zur Zeit Caesars
Bereits Marius hatte die alte römische Manipeltaktik weiterentwickelt. Er reduzierte die Zahl der selbständigen taktischen Einheiten auf zehn, indem er die 30 Manipel zu 10 Kohorten zusammenfasste, die im Kampf rund 50 Mann breit und 8 Mann tief standen; die Zahlen schwanken allerdings.
Zur Schlacht wurden die Kohorten in der Regel zwei bis drei Treffen tief aufgestellt und zwar so, dass die hinteren Treffen die Lücken zwischen den vorderen deckten, also auch schachbrettartig nach dem Schema 4:4:2 oder 5:3:2 oder 5:5.
Die Flanken der schwer bewaffneten Legion schützten in der Schlacht die Reiterei und, in engem Zusammenwirken mit ihr, die Leichtbewaffneten, die sich aus Hilfstruppen (auxiliarien) zusammensetzten und meist mit Pfeil und Bogen oder mit der Schleuder kämpften. Aufgabe der Reiterei war es ferner, die Reiterei des Gegners zu vertreiben und die feindliche Schlachtordnung in den Flanken zu fassen bzw. nach dem Sieg die Fliehenden zu verfolgen.
Wenn die Legionen zur Schlacht aufmarschiert waren, dann rückten sie auf ein Zeichen der Trompete hin vor. Das Erste Treffen schleuderte zunächst die Wurfspeere und stürzte sich dann im Laufschritt und unter wildem Geschrei auf den Gegner, um ihn im ersten Ansturm zu überrennen. Hielt der Gegner diesem Stoß stand, dann begann der Kampf mit dem Schwert, für den die Legionäre seit Marius glänzend ausgebildet waren. Wenn einer fiel, dann trat der Hintermann an seine Stelle. Das Zweite Treffen deckte, wie schon bei Marius, die Lücken zwischen den Kohorten des ersten, während das dritte seit Caesar als taktische Reserve zurückgehalten wurde, die erst auf bestimmte Trompetensignale hin eingriff, wie überhaupt die Verständigung während der Schlacht durch verschiedene Instrumente – Horn und Trompete – aufrecht erhalten wurde.
[Bearbeiten] Bewaffnung und Ausrüstung
Die Ausrüstung des Legionärs mit Angriffs- und Schutzwaffen entsprach der Taktik des Nahkampfes und unterschied sich grundlegend von der Ausrüstung des hellenistischen Phalanxkämpfers. Als Angriffswaffe trug der römische Legionär in einer hölzernen, lederbezogenen Scheide ein kurzes zweischneidiges Hiebschwert (gladius), das sich für Hieb und Stich eignete. Ehe es zum Handgemenge kam, schleuderte er den Wurfspeer (pilum), dessen Spitze aus weicherem Eisen sich beim Eindringen in einen Schild verbog, so dass die Waffe nicht zurückgeworfen werden konnte und überdies den Gegner in seiner Bewegungsfreiheit behinderte. Zum Schutz des Körpers trug der Legionär einen Panzer aus Lederstreifen (lorica), die durch Eisenplatten verstärkt waren, oder auch ein Panzerhemd aus Metalldraht, das sich aber nur wohlhabende Soldaten leisten konnten. Später kam auch der Schuppenpanzer aus Metallplättchen auf. Den Kopf schützte ein lederner oder eiserner Helm (galea), von dem ein roter Federbusch drohend herabnickte. Der lederbezogene längliche Holzschild (scutum) in der linken Hand des Legionärs war leicht gewölbt und in der Mitte mit einem Metallbuckel versehen, so dass die feindlichen Wurfgeschosse abgleiten konnten (mehr dazu hier).
Die Leichtbewaffneten und Reiter trugen nur einen kleinen Rundschild (parma) und leichte Wurfgeschosse, die ihrer taktischen Aufgabe entsprachen.
[Bearbeiten] Die Marschleistung
Auf den endlosen Märschen an den Grenzen des Reiches oder durch feindliches Gebiet hatte der Legionär nicht nur seine Waffen aus Eisen und Holz zu tragen. Zwar folgte jeder Legion eine Maultierkolonne mit dem schweren Gepäck, dem Einzelnen blieb aber immer noch eine Last von etwa 30 Kilogramm für den Fall, dass der Nachschub einmal ausblieb. Zu diesem Gepäck gehörten die eiserne Ration, Schanzpfähle, Kochgeschirr und auch Werkzeuge, die stets zur Hand sein mussten, wenn das Lager errichtet wurde. Angesichts dieser Belastung stellte die tägliche Marschleistung von 20 bis 25 km zur Zeit Caesars keine geringen Anforderungen an die Legionäre, auf die ja am Nachmittag in der Regel kein bequemes Quartier wartete, sondern die Errichtung des Lagers.
[Bearbeiten] Das Lager
Selbst nach langen Märschen und blutigen Kämpfen gehörte es zur selbstverständlichen Pflicht der Soldaten, ein Lager für die Nacht zu errichten. Nach Möglichkeit wurde durch ein Vorkommando ein geeigneter Platz ausgewählt, der sich zur Verteidigung eignete und in dessen Nähe Wasser und Weide für die Tiere vorhanden sein mussten. Jeder Einzelne kannte seinen Platz und seine Aufgabe, wenn es galt, den Graben auszuheben und gleichzeitig die Erde dahinter zum Wall aufzuwerfen, auf dem dann die Schanzpfähle eingepflanzt wurden. Ein solches Lager, das am Abend für nur vorübergehenden Aufenthalt errichtet wurde, erforderte natürlich nicht den Aufwand und die Sorgfalt wie ein Lager, das als Stützpunkt für längeren Aufenthalt dienen sollte. In den Grundzügen glichen sie sich aber alle. In den meisten Fällen bildeten Wall und Graben ein Rechteck, in dessen Mitte das Zelt des Feldherrn (praetorium) stand. Dort kreuzten sich die beiden Hauptstraßen des Lagers, die zu den vier Toren führten, die Via Praetoria und die Via Principalis. Vor dem Feldherrnzelt erweiterte sich die Via Praetoria zu einem Platz, auf dem die Truppen versammelt werden konnten, um eine Ansprache des Feldherrn zu hören oder Befehle zu empfangen. Die einzelnen Truppenteile hatten ihre ganz bestimmten Plätze, ebenso die Offiziere und die Verwaltungsbeamten. Besonderer Wert wurde auf den Wachdienst gelegt, der für alle Stunden des Tages und der Nacht streng organisiert war. Die Wachtposten mussten ihren Dienst ohne Schild antreten, da es sehr verlockend war, die Arme auf den oberen Schildrand zu legen, den Kopf darauf zu stützen und einzuschlafen. Auf Schlafen während der Wache stand nämlich die Todesstrafe.
[Bearbeiten] Die Aufrechterhaltung der Disziplin
Der unmittelbar disziplinarvorgesetzte Centurio bestrafte mit seinem Stab (vitis, meist ein Rebstock) kleinere Disziplinverstöße unmittelbar durch Schläge nach seinem Ermessen. Art und Umfang dieser Strafe war anscheinend nicht reglementiert, es gibt Berichte von Centurionen, die ihre Vitis ausgiebig gebrauchten und sogar auf den Rücken ihrer Opfer zertrümmerten; andere sollen dagegen wenig davon Gebrauch gemacht haben. Außerdem konnte durch die Einteilung zu unangenehmen Diensten, wie etwa Straßenbau, oder zu angenehmeren wie Polizeistreifen belohnt oder bestraft werden. Insgesamt waren die Centurionen für ihr beispielhaftes Verhalten und ihre Strenge gegen ihre Soldaten bekannt.
Zu den schwersten Disziplinwidrigkeiten, die sich ein römischer Soldat zuschulden kommen lassen konnte, gehörten, neben der Feigheit vor dem Feind, Versäumnisse im Wachdienst. In solchen Fällen konnte der Feldherr die Todesstrafe verhängen, ohne dass der Verurteilte die Möglichkeit hatte, an eine höhere Instanz zu appellieren. Die Strafe wurde sofort von den Soldaten selbst durch Steinigung oder Prügel vollzogen. Für geringere Vergehen drohten Geldstrafen, z. B. Verminderung des Soldes oder des Beuteanteils oder Degradierung und Ausstoßung aus dem Heer. Auch ganze Einheiten konnten bestraft werden, etwa indem sie für einige Zeit außerhalb des Lagers kampieren mussten und nur mit Gerste, die als Viehfutter galt, verpflegt wurden. In extremen Fällen, etwa bei Meuterei, konnte eine Truppe „dezimiert“ werden; das heißt, jeder Zehnte wurde hingerichtet.
Diesem System von Strafen stand andererseits ein fein abgestufter Katalog von Auszeichnungen und Belohnungen gegenüber.
[Bearbeiten] Das Heer der Kaiserzeit
Nachdem die Jahrzehnte der Bürgerkriege bewiesen hatten, wie gefährlich es für den Staat war, wenn politisierende Feldherrn an der Spitze ihrer Truppen ihre eigenen ehrgeizigen Pläne verfolgten, ersetzte Augustus das Söldnerheer durch ein stehendes Heer, das auf den Princeps selbst vereidigt wurde. Die Legionen standen außerdem fortan mit geringen Ausnahmen an den Grenzen des Reiches, wo sie den Schutz des Reiches gegen äußere Feinde – Germanen und Parther – zu gewährleisten hatten und dem inneren Frieden nicht gefährlich werden konnten. Da außerdem seit Augustus die militärische Laufbahn wieder mit der zivilen verbunden wurde, konnte eine eigene Offizierskaste im Staat nicht entstehen.
Manche Eigentümlichkeiten des republikanischen Heeres blieben freilich noch bis in die Zeit Diokletians erhalten. So hielt man daran fest, dass in den Legionen nur römische Bürger dienten, während die Hilfstruppen sich aus Verbündeten und Unterworfenen zusammensetzen, darunter mehr und mehr Germanen.
Bereits seit dem 2. Jahrhundert waren die Legionäre überwiegend römische Bürger aus den Provinzen. Wie sehr diese Truppen seit dem 3. Jahrhundert Einfluss auf die Politik nahmen, zeigt die Geschichte der so genannten Soldatenkaiser, die von ihren Legionen erhoben und wieder gestürzt wurden.
Zur spätrömischen Armee siehe den Artikel Spätantike.
[Bearbeiten] Literatur
- Marcus Junkelmann: Die Legionen des Augustus. Der römische Soldat im archäologischen Experiment. 9. Auflage. von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-0886-8