Leitlack
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Leitlack ist elektrisch leitfähiger Lack, der vor allem in der Elektronik zum Einsatz kommt.
Die elektrische Leitfähigkeit wird durch einen sehr hohen Anteil (bis zu 80% und mehr) leitfähiger Füllmaterialien in der Lackmatrix erzeugt. Die einzelnen Körnchen stehen in Kontakt zueinander und ermöglichen so den Stromfluss.
[Bearbeiten] Anwendungsgebiete
Mit Leitlack kann man zum Beispiel defekte Leiterbahnen auf Leiterplatten reparieren, indem man diese wieder überbrückt bzw. verbindet. Das ist insbesondere bei gedruckten flexiblen Platinen hilfreich, ist jedoch nur für geringe Ströme geeignet.
Ebenso kann man mit Leitlack defekte Heckscheibenheizungen von PKWs reparieren.
Leitlack kann verwendet werden, um temperaturempfindliche elektronische Bauelemente zu kontaktieren und ist bei kleinen Strömen eine Alternative zum Löten.
Insbesondere silbergefüllte Leitlacke weisen neben der elektrischen auch eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit aus. Dieser Effekt kann bei der Kühlkörpermontage auf Prozessoren und anderen Bauteilen mit hoher Verlustleistung genutzt werden.
Leitlacke werden zur Herstellung leitfähiger Beschichtungen, z.B. zur Abschirmung elektrischer Felder benutzt. Beispiele sind die Innenbeschichtungen von Kunststoffgehäusen elektronischer Geräte und Bauteile oder die Außenbeschichtung von Elektronenröhren.
[Bearbeiten] Zusammensetzung
Leitlack gibt es auf Basis von Silber- (Silberleitlack), Kupfer- (Kupferleitlack) und auf Basis von Graphitpartikeln (Graphitleitlack).
Die Binderkomponente kann ein einkomponentiger Lösemittelhaltiger Lack oder ein Kunstharz (ein- oder zweikomponentig) sein. Insbesondere die Harze sind auch als Leitkleber verwendbar.