Leopold Ladenburg
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Leopold Ladenburg (* 11. August 1809 in Mannheim; † 24/27. Juli 1889 in Mannheim) war Rechtsanwalt und Nationalökonom und gilt als Pionier des modernen Handelsrechts.
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[Bearbeiten] Familie
Ladenburg entstammte einer bekannten jüdischen Familie in Mannheim und war der Sohn des Bankiers Wolf Ladenburg (1766-1851), Gründer des Bankhauses Ladenburg, und der Wilhelmine Lorch (1770-1845).
Er heiratete am 24. August 1836 seine Nichte Delphine Picard (* 24. April 1814; † 2. Januar 1882) aus Straßburg (Elsass), die Tochter seiner älteren Schwester Fanni (1790-1862) und deren ersten Ehemanns Theodor Picard (1785-1814) in Straßburg.
Aus dieser Ehe stammt auch der bekannte Chemiker Albert Ladenburg.
[Bearbeiten] Leben
Zunächst studierte Ladenburg ab November 1827 Mathematik an der Universität Heidelberg, wechselte aber später zu den Rechtswissenschaften. 1832 promovierte er zum Dr. jur. in Heidelberg. Anschließend wurde er 1833 Obergerichts-Advokat in Mannheim.
Er engagierte sich stark im politischen und gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt und seiner jüdischen Gemeinde, deren Vorsitzender er von 1849-1884 war. So wurde er 1839 im Alter von 30 Jahren Mitglied im Großen Bürgerausschuss der Stadt Mannheim.
Auch während der Revolution von 1848 engagierte er sich stark: Am 18. Januar 1848 gehörte Ladenburg zu den 34 Mannheimer Persönlichkeiten, die für die Erarbeitung der „Dreizehn Petitionen“ der Mannheimer Bürgerschaft verantwortlich waren. Am 1. März war er einer der 600 Mannheimer Bürger, die in Karlsruhe die Überreichung der „Sturmpetition“ begleiteten. Am 30. März reiste er nach Frankfurt (Main), um die Eröffnung des Vorparlaments in der Frankfurter Paulskirche zu beobachten. Das Erlebnis machte auf ihn „einen tiefen Eindruck“. Während der Frankfurter Nationalversammlung stand er in dauerndem Briefkontakt mit dem Mannheimer Abgeordneten Friedrich Daniel Bassermann und fungierte als dessen Verbindungsmann zu seiner Heimatstadt. Schließlich nahm er an der Gründung des Mannheimer „Vaterländischen Vereins“ teil, zu dessen Führungskollegium er dann gehörte.
Er gehörte am 25. März 1865 im Haus seines Bruders Seligmann Ladenburg (1797-1873) als eines von sechs Mitgliedern der Familie Ladenburg zu den Gründern der „Badischen Anilin- und Soda-Fabrik“ (BASF) in Ludwigshafen, die am 26. April 1865 ins Handelsregister eingetragen wurde. 1866 wurde er Vorsitzender des Verwaltungsrats der "Gemeinnützigen Baugesellschaft". Ab 1869 war er Vorstandsmitglied im "Nationalliberalen Verein" zu Mannheim.
[Bearbeiten] Literatur
- Dr. Leopold Ladenburg: "Stammtafel der Familie Ladenburg", Verlag J. Ph. Walther, Mannheim 1882.
- Florian Waldeck: "Ladenburg", in: "Alte Mannheimer Familien", Schriften der Familiengeschichtlichen Vereinigung Mannheim, Selbstverlag, Mannheim 1920 (Neudruck 1986).
- Prof. Dr. Scherner: „Leopold Ladenburg (1809 - 1889) - Anwalt und Pionier des modernen Handelsrechts“, in: Anwaltsblatt, 11/1994
- Hans Fenske und Erich Schneider: „Der Rhein-Neckar-Raum und die Revolution von 1848/49: Revolutionäre und ihre Gegenspieler“, Seite 219, Bearbeitung von Miriam Seidler, Arbeitskreis der Archive im Rhein-Neckar-Dreieck, Verlag Ubstadt-Weiher, 1998.
- Neue Deutsche Biographie, Band 13, Seite 387
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Ladenburg, Leopold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Nationalökonom |
GEBURTSDATUM | 11. August 1809 |
GEBURTSORT | Mannheim |
STERBEDATUM | 24. Juli 1889 |
STERBEORT | Mannheim |