Leptin
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Leptin (griech.: leptos = dünn) ist ein Proteohormon, das 1994 von dem Molekularbiologen Jeffrey Friedman entdeckt wurde. Leptin wird durch das „obese-Gen“ kodiert und von Fettzellen (Adipozyten) abgegeben. Leptin hemmt das Auftreten von Hungergefühlen und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels von Menschen und Säugetieren.
Rezeptoren für Leptin konnten in zwei unterschiedlichen Populationen von Neuronen in Kerngebieten des Nucleus arcuatus und Nucleus paraventricularis des Hypothalamus identifiziert werden. Die erste Gruppe dieser Neuronen produziert die appetitstimulierenden Neuropeptide AgRP (agouti-related protein) und NPY (Neuropeptid Y), welche durch das Leptin unterdrückt werden. Die zweite Population produziert POMC (proopiomelanocortin) und CART (cocaine- and amphetamine-regulated transcript), beides Transmitterstoffe, die appetitzügelnd wirken. Diese werden durch Leptin aktiviert. In dem Maße, wie die Fettdepots des Körpers reduziert werden, nimmt auch die Menge an im Körper zirkulierendem Leptin ab, was wiederum eine Zunahme des Appetits bewirkt.
Hoffnungen, dass Leptin sich als wirkungsvolles appetitzügelndes Medikament erweisen könnte, haben sich zerschlagen, als man feststellte, dass die meisten fettleibigen Menschen hohe Spiegel dieses Hormons aufweisen. Diese häufig hungrigen Patienten weisen keinen Mangel an Leptin (Leptindefizienz) auf, sondern leiden vielmehr an einer sog. Leptinresistenz. In diesem Zustand unterbleibt die physiologische Wirkung des Leptins auf die Zielneuronen. Der zugrunde liegende Mechanismus ist noch nicht aufgeklärt.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.wissenschaft.de: Leptin macht dem Hirn Appetit auf mehr - Studie: Das Hormon veranlasst die Bildung neuer Hirnsubstanz
- www.wissenschaft.de: Leptin schlägt aufs Gedächtnis - Forscher: Das Appetithormon beeinträchtigt Lernprozesse und das Erinnerungsvermögen
- Originalarbeit von Zhang et al. 1994 (Entdeckung Leptin-Gen durch Friedman)