Lesbisch-schwules Stadtfest Berlin
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Das Lesbisch-Schwule Stadtfest[1] (auch Motzstraßenfest genannt[2]) ist ein jährlich stattfindendes schwul-lesbisches Straßenfest um den Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg.
Veranstaltet wird das Motzstraßenfest heute vom Berliner Regenbogenfonds e.V.. Es findet seit 1992 jährlich im Sommer statt und erstreckt sich über die Motzstraße, Eisenacher Straße, Fuggerstraße und die Kalckreuthstraße. Mit 350.000 Besuchern (Stand: 2005) ist es heute größtes homosexuelles Straßenfest in Europa.
Die Schirmherrschaft des Festes wurde in den vergangenen Jahren vom regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit übernommen. Vorherige Schirmfrauen waren unter anderem Andrea Fischer und Renate Künast. In der Woche vor dem Straßenfest wird jährlich die Regenbogenfahne vor dem Rathaus Schöneberg gehisst.
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[Bearbeiten] Programm
Seit 2004 ist das Fest in sechs „Stadtfestwelten“ eingeteilt, die sich den Themen Radio, Sport, Wort (Medien), Film, Politik und Aids widmen und von entsprechenden Vereinen und Organisationen mit Veranstaltungen und Informationsständen präsentiert werden. Auf mehreren Bühnen werden unterschiedliche Programme und Musikrichtungen geboten. Zu den bekannten wiederkehrenden Programmpunkten zählen der sonntägliche Auftritt von DJ Westbam und die Talkshow Das wilde Sofa, bei der in den vergangenen Jahren Politiker und Prominente wie Gregor Gysi, Volker Beck, Renate Künast, Christian Ströbele, Claudia Roth, Jürgen Trittin, Brigitte Zypries, Dirk Bach, Andrea Fischer, Peter Kurth, Georg Uecker und Luci van Org teilnahmen.
[Bearbeiten] Geschichte
Anfangs wurde das Fest vom Verein Mann-O-Meter organisiert. Nachdem der Verein dies ab 1998 aus rechtlichen Gründen nicht weiterführen durfte, wurde der Verein Regenbogenfonds gegründet, der bis heute Veranstalter des Festes ist. Nach diesem Wechsel der Organisatoren sollten 1999 von den Veranstaltern Straßenbenutzungsgebüren gezahlt werden, da es sich um ein kommerzielles Fest handeln würde. In den Jahren zuvor wurde die Veranstaltung als gemeinnützig anerkannt, weil Einnahmeüberschüsse an Organisationen wie die Aidshilfe oder Antigewaltprojekte weitergegeben werden. Im Jahr 2001 entschied das Landgericht Berlin jedoch gegen die Erhebung der Gebühren.
[Bearbeiten] Rainbow Award
Ein Höhepunkt des Stadtfestes ist die Verleihung des Rainbow Awards an Personen und Organisationen, die sich besonders für homosexuelle Thematiken eingesetzt haben. Er wird vom Regenbogenfonds e.V. gestiftet.
Bisherige Preisträger/-innen sind:[3]
- 1996 - Elisabeth Ziemer (Politikerin)
- 1997 - Martin Dannecker (Sexualwissenschaftler)
- 1999 - Heinz Uth (Kriminalhauptkommissar a.D.)
- 2000 - Anne Klein (Rechtsanwältin und Notarin)
- 2001 - Volker Beck (Bundestagsabgeordneter)
- 2002 - Rosa von Praunheim (Filmemacher)
- 2003 - Lesben-Film-Festival Berlin
- 2004 - Eisenherz Buchladen
- 2005 - LSVD Berlin-Brandenburg
- 2006 - Wieland Speck (Programmleiter der Sektion PANORAMA der Berlinale)
[Bearbeiten] Weblinks
- www.regenbogenfonds.de
- Gericht klärt Streit um Gebühren für Homo-Straßenfest Tagesspiegel vom 16.01.2001
- Motzstraßenfest: Wirte sollen zahlen - Gericht entschied anders, doch Stadtrat will kassieren Berliner Zeitung vom 30.03.2001
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Klaus Wowereit: Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, zum 15. Lesbisch-Schwulen Stadtfest am 16./17. Juni 2007, gesehen am 19. März 2007
- ↑ Renate Künast: Grußwort der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, Schirmfrau des 10. Lesbisch-schwulen Stadtfestes Berlin am 15. / 16. Juni 2002
- ↑ regenbogenfonds.de: Rainbow Award