Lia Wöhr
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Lia Wöhr (* 26. Juli 1911 in Frankfurt am Main; † 15. November 1994 in Oberursel) war eine deutsche Schauspielerin, Regisseurin, Tänzerin, Sängerin und Fernsehproduzentin.
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[Bearbeiten] Leben
Lia Wöhr wuchs als Tochter eines Bäckers im Frankfurter Gallusviertel auf. Als sie die Oper Salomé sah, beschloss sie, Tänzerin zu werden. Diesen Beruf übte sie auch mehrere Jahre aus. Danach besuchte sie die Schauspielschule und erhielt Ende der 1920er Jahre erste Engagements in Berlin als Chansonsängerin. Schließlich wurde sie nach abgeschlossener Schauspielausbildung vom Stadttheater Halberstadt verpflichtet. Dort kündigte sie jedoch 1933, weil einer jüdischen Kollegin zuvor ebenfalls gekündigt worden war. Sie ging zurück nach Frankfurt und spielte klassische Rollen am Frankfurter Schauspiel. Ihre erste eigene Regiearbeit übernahm sie 1937 für eine Oper.
Nach dem Kriege wurde sie als Putzfrau Siebenhals sowohl im Hörfunk (dort sprach sie allerdings die Mamma Hesselbach) als auch im Fernsehen in der Serie Die Hesselbachs in ganz Westdeutschland bekannt. Zwischendurch war sie auch immer wieder in Italien und inszenierte dort Verdi, Wagner und Mozart in Rom. Sie firmierte dort unter dem Namen Elisabetta Wöhr.
Lia Wöhr war die erste weibliche Produzentin des Deutsches Fernsehens. Sie produzierte neben der Appelwoisendung Zum Blauen Bock, wo sie auch die Frau Wirtin als freundliche Gastgeberin spielte, auch die Johannespassion und den Feuervogel von Strawinsky.
1976 ging sie in Pension und trat nur noch vereinzelt als Schauspielerin im Frankfurter Volkstheater auf. Sie lebte bis zuletzt in Weißkirchen bei Oberursel. Die Stadt Frankfurt benannte einen Platz am Rande des Gallusviertels nach ihr und stellte dort - in der Nähe ihres Geburtshauses - einen vom Hessischen Rundfunk gestifteten Gedenkstein auf.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Lia Wöhr erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1982), den Friedrich-Stoltze-Preis (1984, benannt nach dem Mundartdichter Friedrich Stoltze) und den Hessischen Verdienstorden (1992).
[Bearbeiten] Filmographie
Einige TV - Produktionen in denen sie ebenfalls mitwirkte (Auswahl):
- Die Hesselbachs (in allen Folgen, bis auf eine)
- Tatort - Rikki (1990)
- Tatort - Automord (1986)
- Tatort - Schmerzensgeld (1985)
- Schweig, Bub (1983)
- Tatort - Der Fall Geisterbahn (1972)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Lia Wöhr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lia Wöhr in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Wöhr, Lia |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin, Regisseurin, Tänzerin, Sängerin und Fernsehproduzentin |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1911 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 15. November 1994 |
STERBEORT | Oberursel |