Lick-Observatorium
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Das Lick-Observatorium ist ein astronomisches Observatorium, das von der University of California betrieben wird. Es befindet sich in einer Höhe von 1300 Metern auf dem Gipfel des Mount Hamilton, nahe der Stadt San Jose, Kalifornien. Es wurde aus dem Nachlass von James Lick, einem US-amerikanischen Pianobauer und Großgrundbesitzer finanziert.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Lick-Observatorium war das erste Observatorium, das auf dem Gipfel eines Berges errichtet wurde. Ausschlaggebend war der Standort, der mit 330 klaren Nächten im Jahr und einer sehr ruhigen Luft hervorragende Beobachtungsbedingungen bietet. Der Gipfel des Mount Hamilton liegt über dem Nebel, der sich oft über der Bucht von San Francisco bildet.
Bevor der eigentliche Bau beginnen konnte, musste eine Straße zum Gelände gebaut werden. Sämtliche Baumaterialien mussten mittels Pferden und Maultierkarren herangeschafft werden. Damit die Steigung der Straße 6,5 % nicht überschreitet, windet sie sich in zahllosen Kehren (angeblich 360) auf den Gipfel.
Der Bau des Observatoriums erfolgte in den Jahren 1876 bis 1887. Der Körper des 1886 verstorbenen Lick wurde 1887 auf dem Gelände beigesetzt. Eine Messingtafel trägt die einfache Inschrift: Here lies the body of James Lick.
Der 91-cm-Refraktor war bei seiner Inbetriebnahme am 3. Januar 1888, das weltweit größte Linsenteleskop. Im April 1888 wurde das Observatorium der Universität von Kalifornien übergeben.
Mit dem Wachstum von San Jose und dem Silicon Valley wurde die Lichtverschmutzung zum immer größer werdenden Problem für die Beobachtung. 1980 wurde daher ein Programm ins Leben gerufen um die exzessive Beleuchtung zu reduzieren. So wurde z.B. die Straßenbeleuchtung auf Niederdruck-Natriumdampflampen umgestellt. Diese Maßnahmen führten dazu, dass der Mount Hamilton weiter als astronomische Forschungsstation genutzt werden kann.
Neben dem historischen Refraktor wurden im Laufe der Zeit weitere Teleskope auf dem Gelände errichtet.
[Bearbeiten] Ausstattung
Folgende Geräte werden derzeit am Lick-Observatorium eingesetzt:
- 91-cm-Lick-Refraktor
- C. Donald Shane 3-m-Spiegelteleskop
- Carnegie 50-cm-Doppel-Refraktor
- Anna L. Nickel 1-m-Spiegelteleskop
- Edward Crossley 90-cm-Spiegelteleskop
- Coudé-Spiegelteleskop 60 cm
- Tauchmann 50-cm-Spiegelteleskop
- 135-mm-CCD-Kometen-Kamera
- Katzman Automatic Imaging Telescope (KAIT), ein 76-cm-Spiegelteleskop für automatische Himmelsaufnahmen.
[Bearbeiten] Entdeckungen
Die folgenden Himmelskörper wurden am Lick-Observatorium entdeckt:
- Exoplaneten
- Dreifachsysteme
- Ypsilon Andromedae (zusammen mit dem Whipple-Observatorium)
- 55 Cancri
- Doppelsysteme
- HD38529 (zusammen mit dem Keck-Observatorium)
- HD12661 (zusammen mit Keck)
- GJ876 (zusammen mit Keck)
- 47 Ursa Majoris
- Dreifachsysteme
Koordinaten: 37° 20' 34" N, 121° 38' 13" W