Lipperenaissance
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Lipperenaissance bezeichnet eine regionale Spielart der Renaissance.
Schöpfer des in der Kunstgeschichte umstrittenen Stilbegriffs "Lipperenaissance" ist Richard Klapheck, der auch die Bezeichnung Weserrenaissance begründete. Es handelt sich eigentlich um eine Nebenform der Weserrenaissance, mit der die Lipperenaissance zahlreiche Merkmale teilt. Ihr Hauptmerkmal ist ein überdimensionales Beschlagwerkdekor, das die Außenfassaden überzieht. Es setzt sich aus Kreisen, Halbkreisen, Rauten und Quadraten zusammen, die durch Bänder zu einer Art Netzwerk verbunden sind.
Zur Lipperenaissance werden vor allem die Schlossbauten des Baumeisters Laurenz von Brachum gerechnet, die sich fast ausnahmslos in der namensgebenden Niederung der Lippe befinden. Dazu zählen:
- Schloss Horst (1554-1572) in Gelsenkirchen
- Haus Assen (1564) in Lippetal
- Schloss Crassenstein (1570) in Wadersloh-Diestedde
- Haus Geist (1560) bei Oelde
- Haus Hovestadt (1563-1572) in Lippetal-Hovestadt
- Haus Nehlen in Welver-Berwicke
- Haus Overhagen (1619)
Typisches Lipperenaissance-Dekor weist ferner der Giebel des Hauses Neuer Markt 2 in Herford auf, der um 1577/78 entstand. Auch die bemalte Holzdecke des Saales im Domhof in Rheda zeigt diese Formen. Sie entstand erst 1663.
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus Gorzny: Lippeschlösser. Burgen, Schlösser und Adelssitze entlang der Lippe. Ein Wegbegleiter. Marl 2004. ISBN 3980177688