Lobau
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Die Lobau ist ein nördlich der Donau und großteils östlich, teilweise aber auch innerhalb Wiens gelegener Teil des Auengebietes der Donau. Das Gebiet ist rund 2.300 Hektar groß.
Der Ölhafen ist ebenfalls ein Teil der Lobau. Kleine Gebiete wurden auch für Übungen des österreichischen Bundesheeres benützt (Durch die Umwidmung zum Nationalpark wurden die Übungen eingestellt). Außerdem ist hier noch das Grundwasserwerk Lobau, das die Stadt Wien zusätzlich zur Wiener Hochquellenwasserleitung in Spitzenzeiten mit Trinkwasser versorgen kann.
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[Bearbeiten] Die Lobau als Naherholungsgebiet
Die in den späten 70er-Jahren entstandene Wiener Donauinsel gehört nicht zur Lobau, grenzt jedoch an diese an und wird von der Wiener Bevölkerung häufig ebenfalls als Lobau bezeichnet. Die Lobau wird – wenn auch nicht im Ausmaß der Donauinsel – als Naherholungsgebiet benutzt. Das hat nicht zuletzt mit den dort üblichen ungezwungenen und freizügigen FKK-Badesitten zu tun. Diese Freikörperkultur gibt es in der Lobau immerhin seit den 1920er-Jahren.
[Bearbeiten] Der Nationalpark Donau-Auen
In der Lobau befinden sich wichtige Rückzugsgebiete von vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Sie ist daher seit 1978 Naturschutzgebiet, seit 1983 Ramsargebiet und seit 1996 Teil des Nationalparks Donau-Auen.
[Bearbeiten] Der geplante Lobautunnel
Im Gespräch ist die Lobau derzeit (2006) auch wegen Planungen der Verlängerung der Wiener Außenring Schnellstraße S1. Diese soll als durchgehender Donau/Lobautunnel gebaut werden. Die früher geplante Verlängerung der A22 bis zur S1 wird nicht gebaut, sondern die A22 soll schon vor Schwechat an die A4 angebunden werden. Dadurch entfällt ein Verkehrsknoten A22/S1 nördlich der Donau. Der geplante Lobautunnel bzw. die Lobauautobahn ist umstritten. Viele Umweltorganisationen und einige Bürgerinitiativen kritisieren die Lobauautobahn. Unter anderem auch weil sie ein Teil der TEN-Strecke No. 25 (Ostsee - Adria Verbindung) werden soll, die Ostmitteleuropa mit Österreich verbinden wird. Von 1. November 2006 bis 19. Dezember 2006 befanden sich etwa 70 Umweltaktivisten, Anrainer und Symptathisanten im betroffenen Gebiet und campten dort rund um die Uhr, um Mahnwache zu halten und erste Probebohrungen zu verzögern. Es wurde ein Abkommen zwischen den "Au-Besetzern" und der Stadt Wien beschlossen, in dem es heißt, dass die Aktivisten aus der Lobau abziehen und die Stadt Wien einige Wünsche der Umweltorganisationen zur Änderung anderer Bau-Vorhaben in ihrem Verwaltungsgebiet betreffend, berücksichtigt. Außer dem haben sich - etwa in Groß-Enzersdorf - mittlerweile auch Bürgerinitiativen für den Bau des Tunnels gebildet.
[Bearbeiten] Die Schlacht bei Aspern
Am 21. und 22. Mai 1809 war auch die Lobau Schauplatz der Schlacht bei Aspern. Zwar fanden die eigentlichen Kampfhandlungen nördlich davon auf freiem Feld und teilweise auch in den Ortschaften (besonders Aspern und Eßling) statt, doch unternahm Napoléon im Bereich der Lobau von Kaiser Ebersdorf her einen Übergang über die noch nicht regulierte Hochwasser führende Donau. Nach der Schlacht zog er sich mit seinen Truppen auf die Lobau, die damals eine Insel zwischen Armen der Donau bildete, zurück und schlug hier für einige Wochen sein Hauptquartier auf. Noch heute erinnern daran topografische Bezeichnungen wie Napoleonstraße sowie verschiedene Denkmäler, z.B. bei Napoleons Hauptquartier (bei der Panozzalacke), Napoleons Pulvermagazin, dem Franzosenfriedhof sowie Übergang der Franzosen (südlich von Groß-Enzersdorf) sowie der Napoleon symbolisierende Asperner Löwe.
[Bearbeiten] Weblinks
- Projektbeschreibung der ASFINAG über die geplante Lobauquerung der S1
- Bürgerinitiative "Rettet die Lobau" über die geplante Lobau-Autobahn
- Bürgerinitiative "Verkehrsentlastung Jetzt!" Für die S1-Nordost-Umfahrung Wien
Koordinaten: 48° 11′ N, 16° 31′ O