Lobdengau
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Der Lobdengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Südhessen und Nordbaden. Er erstreckte sich von Heidelberg bis Weinheim und vom Rhein bis zur Bergstraße. Im Osten zog er sich am Odenwald entlang und streift die Orte Dielheim und Wiesloch. Im Süden stieß er an Walldorf, Oftersheim und Schwetzingen an. Im Westen grenzte er an die Oberrheinische Tiefebene. Neckar, Rhein und Bergstraße waren seine naturgegebenen Orientierungslinien. Vom Odenwald im südlichen Bereich des Neckars umfasste der Lobdengau ausschließlich den Westrand, vom nördlichen Odenwald erstreckte er sich von Eberbach bis Weinheim.
Sein Landschaftsbild hat bis heute durch Natur und Mensch vielfältige Veränderungen erfahren. Rhein und Neckar flossen bis zu ihren künstlichen Einfassungen in oftmals wechselndem Laufe dahin. So suchte der Neckar sich sein Bett mit unzähligen Seitenarmen zuerst entlang der Bergstraße. Bestimmte Gebiete des Lobdengaus beherbergten von den frühgeschichtlichen Perioden bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts hin die Siedlungsräume des Menschen. Andere Landschaften, wie der Odenwald, wurden gemieden. Ansiedelungen blieben nicht immer erhalten, aber eine Beständigkeit der Siedlungsflächen lässt sich anhand archäologischer Ausgrabungen annehmen.
Hauptort des Lobdengau war das seit dem Ende des 5. Jahrhunderts existierende Ladenburg, das frühere Lobdenburg.
Im Jahr 628 gab der Merowingerkönig Dagobert I. den Gau an den Bischof von Worms, der später in Ladenburg seine Zweit- und im 15. Jahrhundert sogar seine Hauptresidenz hatte.
Im 10. Jahrhundert wurde das Amt des Gaugrafen in weiten Teilen von den Konradinern wahrgenommen.
Grafen im Lobdengau waren:
- Konrad Kurzbold († 948), Graf im Lobdengau
- Konrad, dessen Neffe, 953/965 Graf im Lobdengau
- Meingaud, dessen Sohn, 987–1002 Graf im Lobdengau